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"Sie hat die Puppe lebendig gemacht?", fragt er geschockt, aber gleichzeitig faszinierd.

Ich nicke gedankenverloren. Wenn das rauskommt, dann wird das schrecklich sein.

"Eren, du musst das unbedingt geheim halten! Ich könnte es nicht ertragen wenn ihnen etwas passieren würde. Das... das wäre zu viel für mich. Sie sind meine Kinder. Ich liebe sie so sehr. Hilf uns! Was sollen wir bloß tun?"

Ich schäme mich fast schon dafür wie verzweifelt ich klinge. Aber es geht hier um meine und Levis Kinder. Dem wertvollstem Besitz den wir haben.

"Naja...", grübelt Eren, "Und was ist mit Farlan?"

"Nein, bei ihm ist bissher nichts passiert. Womöglich hat er keine Kräfte. Das wäre eine gute Nachricht...", murmele ich leicht erleichtert.

"Ich würde dir raten einfach nicht darüber zu sprechen. Sag es niemandem. Und achte stehts darauf dass entweder Levi, du oder ich bei den Kindern ist, damit man mögliche Beweise vernichten kann und auch noch vielleicht auf sie Acht geben kann."

Ich nicke. Das scheint verständlich. Wieder beobachte ich die Kinder wie sie fröhlich rumhoppelnd fangen spielen. Isabel jagt Farlan, allerdings scheint es so als ob Farlan absichtlich langsam läuft und sich dabei immer und immer wieder von seiner Schwester fangen lässt. Dann lobt er sie mit großen Worten, tätschelt ihren Kopf und schon laufen sie wieder los.

"Sie sind bezaubernd, (V/N).", murmelt Eren.

"Ja. Das sind sie...", flüstere ich. Sofort senke ich meinen Blick und schaue auf meine Füße, um mögliche Tränen zu unterdrücken. Der Gedanke daran, dass alles ruiniert werden kann, nur anhand irgendwelcher blöden Erbkräfte macht mir unheimlich zu schaffen. Außerdem fühle ich mich so schwach und gebrechlich. Die Experimente sind schmerzhaft und nervenzerreißend. Manchmal kann ich kaum noch stehen. Es ist schon einige Male vorgekommen dass mich Levi zurücktragen musste. Er hat immer geschwiegen als er das gemacht hat, denn er weiß dass ich weiß wie er darüber denkt. Mehr kann er auch nicht sagen.

Ich will nicht dass ich meine Kinder in ihr Zimmer tragen muss, da sie zu erschöpft sind von all denen Experimenten. Ich weiß was es bedeutet, seinen Körper zu opfern. Das sollte niemand tun müssen.

Eren schaut mich von der Seite an. Meine Finger verkrampfen sich in die Bettlaken während meine Haare mein Gesicht wie Vorhänge verdecken.

"Isabel, Farlan. Kommt, ich spiele draußen fangen mit euch.", sagt er schließlich.

"Oh jaaaaa~!", zwitschern sie. Eren legt mir seine warme Hand auf den Rücken.

"Und du gehst dich ausruhen. Du kannst sie mir überlassen. Ich pass gut auf deine Babys auf."

Ich lächele schwach.

"Danke...", hauche ich.

"Aniki! Komm jetzt!", ruft Isabel aufgeregt. Die beiden kommen auf uns zu, reißen ihn an den Händen hoch und ziehen ihn raus. Noch eine Weile bleibe ich da sitzen, bis ich meine ganze Kraft zusammenkratze und aufstehe.
Ich hatte mit Levi auch noch ausgemacht, dass wir falls nötig Hanji davon berichten sollten. Ihr vertraue ich hundertprozentig, auch wenn sie manchmal verpeilt und schuselig ist, kann man ihr Geheimnise anvertrauen. Außerdem würde sie auf unserer Seite stehen und möglicherweise auch etwas tun können. Ich habe es auch schon getan. Sie schien noch verwirrter und geschockter als ich es war und bin. Sie wäre beinahe ausgerastet.
Ich weiß auch nicht mehr.

Vorsichtig humpele ich schließlich weiter, den Gang entlang. Damit ich nicht ungewollt zusammenklappe stütze ich mich an der Mauer ab, schlendere stöhnend weiter. War wohl keine gute Idee soviel miteinander zu machen. Besonders die Knochenuntersuchungen und die enormen Blutabnahmen machen mir sehr zu schaffen, doch ich sage immer wieder dass es schon geht. Warum nur sage ich das immer? Es geht doch sichtlich überhaupt nicht mehr. Mein Körper fühlt sich leer gesogen und kaputt.

Coming Home // Levi x Reader x ErenWhere stories live. Discover now