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"Levi und ich kennen uns schon seit Ewigkeiten.
Damals lebten wir im Untergrund und hatten kaum Essen. Levi hatte mich bei sich aufgenommen. Er hat mich großgezogen, mir zu Essen gegeben und ein Dach über den Kopf geboten. Obwohl er nur 13 Jahre älter ist. Später kamen noch Isabell und Farlan dazu.
Levi hat sich um uns gekümmert, er war immer da wenn wir ihn brauchten, auf seiner Art und Weise. Er ist manchmal etwas schroff und gemein, doch er hat ein gutes Herz und stellt sein Leben unter das seiner Freunde.
Irgendwann hat uns Erwin dann gefunden. Er nahm uns in den Aufklärungstrupp und zeigte uns wie man Titanen tötet.
Auf unserer ersten gemeinsamen Mission ging ich verloren. Ich kann mich absolut gar nicht erinnern wie das passiert ist, doch das ist 3 Jahre her.
Erst heute sehe ich ihn wieder. Und ihr könnt euch sicherlich vorstellen wie es ist nach so langer Zeit seinen besten Freund und fast schon Bruder wiederzusehen."

Natürlich entspricht nicht alles der Wahrheit. Ich habe ausgelassen dass Levi, Farlan, Isabell und ich eigentlich Kriminelle waren, dass Erwin uns damals gezwungen hatte dem Aufklärungstrupp beizutreten, dass wir eigentlich den Auftrag hatten ihn zu töten um uns einen Platz an der Oberfläche zu erkämpfen und dass ich ihnen das Leben gerettet habe. Aber das mussten sie nicht wissen.

Ich blicke auf und sehe in die großen Augen meiner neuen Freunde. Überrascht schauen sie mich an. Sie hatten wohl so etwas nicht erwartet.

"Wow...", meint Connie, "Dass der Hauptgefreite Gefühle hat..."

Sasha stimmt ihm kauend zu. Alle blicken auf mich. Ich fühle mich unwohl und rutsche auf meinem Platz hin und her. Plötzlich überkommt mich die Müdigkeit und ich beginne zu gähnen.
"Hanji hat mir gesagt ich soll dir zeigen wo dein Zimmer ist...", murmelte Eren nach einer Weile.

Ich nicke kurz, stehe dann auf und folge ihm.

Das Holz knarzt so schön unter meinen Sohlen, so wie in unserer Hütte als wir klein waren. Das Holz war morch und fiel außeinander, ganz anders als hier.
Hier scheint alles sauber zu sein.
Ob Levi hier alleine putzt oder die Soldaten zwingt zu putzen?

Bei diesem Gedanken lächele ich fröhlich.

"An was denkst du?", fragt Eren der mich beobachtet hat.

"Ich denke nur daran wie Levi als Putzfee aussehen würde.", lache ich.
"Wohl eher der Putzteufel.", motzt Eren.

Das wars. Jetzt platze ich vor Lachen, halte mir den Bauch bis mir die Tränen kommen. Eren starrt mich etwas verwundert an, lacht dann mit.

Wir hören nicht auf bis wir vor einem Raum stehen bleiben. Ich wische mir die Tränen fort und versuche wieder einen normalen Puls zu kriegen.

Ich schaue auf die Tür. Eren drückt sie leicht auf und wir treten in ein schlichtes Zimmer ein.
Mein Zimmer schweift durch das Zimmer. Ein kleines Bett steht an der Wand. Und da ist etwas. Auf dem Bett liegt etwas.

Ich setze vorsichtig einen Fuß vor den anderen, bis ich das Bett erreicht habe. Ich hebe den kleinen Teddy auf und schaue ihn mir lange an.
Tränen kullern über meine Wangen.

"Was ist?", fragt Eren vorsichtig. Ich spüre seine Hand auf meiner Schulter und drehe mich zu ihm um. Ich zeige auf den kleinen, braunen Teddy der schon viel zu viel erlebt hat.

"Meine Mutter hatte ihn mir geschenkt bevor sie starb. Levi hat ihn die ganze Zeit aufbewahrt.", flüstere ich gerührt.

Eren kommt etwas näher und legt seine Arme um meinen Körper. Er drückt mich vorsichtig an sich, und ich lege meinen Kopf auf seine Brust. Ich höre ein leises Herzklopfen, und ich beruhige mich. Er hat ein starkes Herz.

Ich atme wieder normal doch mache keine Anstalten ihn von mir zu drücken. Wir bleiben etwas so bis er mich leicht von sich drückt und mir in die (A/F) Augen blickt.
Beinahe hätte ich mich in seine smaragdgrünen Augen verloren.
"Es wird alles gut.", sagt er ganz leise.

Dann geht er zur Tür, legt seine Hand auf die Klinke und drückt sie runter.
"Ach ja. Hätte ich beinahe vergessen. Heichou wollte dass dein Zimmer direkt neben seinem Büro ist. Er sagte dass wenn du etwas brauchst du einfach zu ihm rüber kannst."

Ich nicke kurz, schaue ihm hinterher wie er aus dem Zimmer verschwindet und setze mich auf das kleine Bett.

Langsam lege ich mich nach hinten und die ganze Müdigkeit verdeckt mich wie ein Schleier bis Dunkelheit um mich herrscht und ich langsam in einen tiefen, traumlosen Schlaf sinke.

Coming Home // Levi x Reader x ErenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt