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(V/N)'s Sicht
Stunden um Stunden sind verstrichen. Oft genug ändert der Commandant die Richtung in der wir reiten, allerdings sind wir noch keinem Abnormen begegnet.

Unsere Position ist nämlich ziemlich zentral sodass sich die Gruppen um uns herum bereits um diese kümmern.
Einerseits bin ich glücklich darüber, andererseits möchte ich den Titanen auch mal gerne in den Hintern treten. Auch wenn es nur zur Ablenkung dient.

Die Sonne beginnt bereits unter zu gehen. Wie ausgemacht schießt der Commandant eine orange Rauchgranate in die Luft. Das ist das Zeichen dass wir aufhören zu reiten und wir uns ausruhen sollen. Der Grund wieso wir uns nicht wieder zu einer Gruppe versammeln ist ziemlich einfach:

Diese Mission dient dazu in aller kürzester Zeit riesige Bereiche in der Nähe der Mauer nach Titanen abzusuchen. Damit es effektiver ist sind die Abstände zwischen den jeweiligen Gruppen enorm.

Die Gruppen bestehen allerdings immer zu wenigstens 8 Soldaten, aber da in unserer Gruppe Levi, der stärkste Soldat und Eren, der Titanenwandler sind, sind wir nur zu dritt. Vielleicht füge ich auch meinen Teil hinzu.

Levi und Eren dürfen nicht getrennt sein, da Levi die Verantwortung für den Titanenwandler trägt. So wurde es nämlich beschlossen.

Erwin hat mich der Gruppe wahrscheinlich angeschlossen da er dachte dass mein Dasein die Situation etwas lockern wird und Levi ihm dann eher verzeiht, da er selbst auf mich aufpassen kann.

Allerdings ist das Gegenteil der Fall.

Wir haben Glück, denn wir halten mitten in einem kleinen Wald. Der perfekte Ort um zu übernachten und trotzdem etwas im Schutz zu liegen falls wir einem Abnormen begegnen sollten.

Levi und Eren rollen gerade ihre Decken aus, doch ich habe keine Lust. Diese ganze Mission ist doch bescheuert. Ich spüre regelrecht wie Levi leidet, und ich möchte ihm schon vergeben. Es war vielleicht etwas heftig dass ich ihm gesagt habe dass ich ihn hasse. Wahrscheinlich habe ich ihn sehr verletzt, immerhin war Levi mein ganzes Leben lang für mich da. Er hat mich immer geliebt und sich um mich gesorgt, und jetzt verwerfe ich alles was er getan hat, alles wofür er gekämpft hat damit ich glücklich leben kann nur weil er einen Fehler begangen hat.

Aber war es denn wirklich nur ein Fehler?

Die letzten Jahre waren sicherlich sehr hart für ihn. Er wollte doch nichts Schlechtes.

Ich werde ihm schon vergeben.

Aber im Moment will ich ihn noch etwas zappeln lassen damit er versteht dass das falsch war und dass er so etwas nie wieder durchziehen soll.

Gerade als ich dies beschlossen habe spüre ich plötzlich eine Hand auf meiner Schulter.

Ich blicke auf und sehe in die smaragdgrünen Augen Erens.

"Darf ich mich dazu setzen?", fragt er.

Ich blicke mich schnell nach Levi um, denn ich möchte Eren nicht noch mehr Probleme machen. Denn wenn Levi erst einmal ein schlechtes Bild von einer Person hat, dann wird er dieses niemals vergessen.

"Keine Angst. Levi ist weg."

"Weg? Was meinst du mit 'weg'?", frage ich ihn.

Eren lässt sich neben mich auf dem Gras nieder und lächelt.

"Ich weiß es nicht. Er braucht wohl etwas Zeit zum Nachdenken..."

Ich seufze, stütze meinen Kopf dann auf meine Knie.

Er ist einfach so verschwunden. Das hat er auch schon früher getan, denn er möchte nicht dass ihn jemand weinen sieht.

"(V/N). Du bist mir wichtig. Sei ehrlich zu mir.
Geht es dir wirklich gut?"

Ich möchte schon zum Lügen anlehnen, doch eine Stimme in meinem Kopf hält dies zurück. Ist das genau nicht das was Levi getan hat? Er hat mich angelogen damit ich mir keine Sorgen machen muss. Er hat mich angelogen um mich vor Schwierigkeiten zu schützen.

Es ist genau dasselbe.

Wieso tue ich das? Ich kann Eren doch vertrauen. Und doch möchte ich ihm nicht noch meinen Kummer auftischen. Doch wenn ich ihn jetzt anlüge, dann bin ich nicht besser als Levi.

"Es hat mich verletzt dass Levi mir nicht vertraut hat.", sage ich schließlich.

"Hm.", summt Eren. Er scheint zu verstehen. Es ist nichts in das er sich eigentlich so einfach einmischen kann.

Ich betrachte das Gras vor meinen Füßen das im Abendwind tanzt. Erst jetzt merke ich wie kalt mir ist, sodass ich meine Knie noch enger an meinen Körper ziehe.

"Warte.", meint Eren, steht auf und verschwindet. Nur Sekunden später spüre ich wie mir jemand etwas um die Schultern legt. Etwas Warmes. Eine Decke.

"Danke Eren."

Er krabbelt schließlich auch unter die Decke, und genau im selben Augenblick lehne ich meinen Kopf auf seine Schulter und wir beide sitzen kurz schweigend da und betrachten den Sonnenuntergang.

"Ich werde jetzt ehrlich zu dir sein, (V/N).
Ich habe Gefühle für dich. Mehr als nur dieses Freundschaftsding. Ich möchte mehr, doch ich möchte auch dass du einfach glücklich bist.
Das zwischen Levi und dir ist ganz besonders und ich spüre wie glücklich ihr gemeinsam seid. Ihr seid wie füreinander geschaffen.

Ich mag dich wirklich sehr und will dass du es auch weißt, auch wenn niemals irgendetwas zwischen uns passieren wird. Du darfst jetzt nicht einfach aufgeben. Levi scheint dich gut zu behandeln, und er scheint dich wirklich sehr zu lieben, auf seine Art und Weise. Und dazu gehören auch manchmal Missverständnisse, da er höchstwahrscheinlich nicht weiß wie er mit diesem Gefühl umgehen soll. Er hatte schließlich noch nie eine Person mit der er dieses Gefühl teilen durfte.

Darum bitte ich dich etwas Geduld mit ihm zu haben. Es wird mich glücklich machen wenn ihr euch wieder versteht."

Ich richte mich wieder auf. Er meint es ernst. Er liebt mich. Doch er liebt mich so sehr dass er mir einfach nur Glück wünscht. So ein reines, rohes Gefühl.

Eren kann ich tatsächlich vertrauen. Doch es tut mir Leid dass er mehr erwartet. Im Moment weiß ich selbst nicht wie ich für ihn fühlen soll, was mir in letzter Zeit immer mehr Sorgen bereitet.
Ich habe ihn auch immer nur als Freund eingestuft, da ich dachte nur mit Levi glücklich zu sein. Doch tatsächlich könnte mehr dahinter stecken, ich bin mir noch nicht sicher.

"Danke, Eren. Deine Worte bedeuten mir so viel.", lächele ich, schlinge mich dann um seinen Arm.

"Im Moment möchte ich aber nur mit dir befreundet sein. Ich hoffe du verstehst das."

Eren zuckt zusammen. Was hat er denn?

Erens Sicht
Sagte... sie das jetzt wirklich? Im Moment möchte sie nur mit mir befreundet sein? Im Moment? Bedeutet das dass ich dennoch eine Chance habe? Dass sie sich immer noch nicht 100% entschieden hat?

Mein Herz pocht gerade wie wild und ich spüre die Schmetterlinge in meinem Bauch.

Gerade als ich ihr den Arm über die Schulter legen wollte und sie näher an mich drücken wollte spüre ich einen dumpfen, spitzen Schlag auf meinem Hinterkopf und ich habe das Gefühl dass der Hauptgefreute wieder zurück ist.

Coming Home // Levi x Reader x Erenحيث تعيش القصص. اكتشف الآن