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Wochen vergingen.
Wegen den Verletzungen vom Commandant und vom Hauptgefreiten wurde die Mission versetzt. Hanji sowie meine Freunde kommen täglich um nach mir zu sehen.
Hanji ist begeistert von meiner unglaublich schnellen Regenerationskraft, und hat mir mitgeteilt dass ich wieder soweit bin trainieren zu können.

Doch immer noch höre ich keine neue Nachrichten von Levi. Niemand sagt mir was.
Und das Zittern hat nicht aufgehört. Im Gegenteil. Es wurde schlimmer. Sogar so schlimm, dass Hanji mir Medikamente verschreiben muss.

Endlich ist es heute soweit: ich kann wieder den Krankenflügel verlassen. Ein letztes Mal schaue ich auf das Bett, auf dem Levi und ich uns das erste Mal geküsst haben. Es kommt mir vor wie ein halbes Leben.
Ich sehe immer noch sein Gesicht vor meinen Augen. Dieses sturre, grimmige, harte Gesicht. Doch auch das sanfte Lächeln.

Ich stehe vorsichtig auf und mache mir zwei kurze Zöpfe, sowie Isabel sie immer getragen hat. Meine Beine schmerzen und meine Haut brennt, doch das ist mir egal.
Hanji will mir einfach nicht sagen wo Levi ist. Es macht mich verrückt, und da ich endlich selbst laufen kann werde ich in jedem einzelnen Zimmer nach ihm suchen wenn das nötig ist!

Schnell stecke ich mir die Pillen ein und schlufe los. Der Gang kommt mir soviel länger vor, die Treppen so viel tiefer. Ich kralle mich am Gelände fest um nicht herunterzustürzen.

"Hey, (V/N). Soll ich dir helfen?"

Connie steht hinter mir und beobachtet mich.

"Nein. Ist schon gut."

Ich werde nicht schwach werden. Wenn ich sehe dass es Levi besser geht, dann verschwinde ich einfach. Ich mache doch nur Ärger.

Connie zögert kurz, nickt dann und geht an mir vorbei. Vorsichtig lege ich einen Fuß vor den anderen.

"Was für eine Scheiße...", murmele ich genervt.

Na gut. Wo soll ich suchen? So weit kann der doch nicht sein. Vielleicht ist er ganz einfach in seinem Büro.

Vorsichtig schleppe ich meinen Körper weiter. Die Hoffnung wächst in mir und meine Schritte werden immer größer.

Ich spüre ein Kribbeln in meinem Bauch als ich in Levis Büro ein Licht brennen sehe.

"L-levi?", rufe ich durch den Gang.

Keine Antwort.

Ich komme gerade auf die Tür zu, da hält mich jemand fest. Es ist Armin.

"Armin! Lass mich los! Ich will sehen ob Levi-aniki in seinem Zimmer ist!"

Armin sieht mich nur stumm an.

"Das geht nicht..."

"Wieso denn nicht? Habe ich kein Recht ihn zu sehen oder was? Armin lass mich jetzt los oder ich breche dir deinen gottverdammten Arm!"

Armin starrt mich weiterhin an.

"Nein... das wirst du nicht."

Seine Stimme klingt so ruhig, so kalt.

"Du hast ja recht.", gebe ich nach einer Weile traurig zu.

"Armin. Bitte sag mir was los ist. Es macht mir angst. Bitte sag mir ob er noch lebt! Ist er aufgewacht? Warum darf ich nicht zu ihm? Was ist los?"

Armin lässt mich los und schweigt.
Endlich durchbricht er das Schweigen mit einem kurzen Seufzen.

"Er lebt, (V/N). Aber du kannst jetzt nicht zu ihm. Verstehst du? Bitte vertraue uns einfach."

Verdutzt schaue ich ihn mit großen Augen an. Ihnen vertrauen? Wieso? Ich verstehe es nicht.

Ich spüre das mir wohlbekannte Zittern in meinen Händen. Schnell balle ich sie zu Fäusten um es zu unterdrücken.

"Na gut. Wann kann ich ihn dann sehen?"

"Bald."

Er hält mir die Hand hin.

"Komm. Wir gehen essen. Und dann leicht trainieren, ja?"

Ich werfe einen kurzen Blick hinter mich, auf die Tür die ein Stück weit offen ist und durch die helles Licht gleitet. Ist er da drin?

Ich seufze, drehe mich wieder um und schaue auf Armins Hand.

"Na gut.", flüstere ich mehr zu mich selbst als zu ihm, nehme seine Hand und humpele ihm hinterher.

Levi. Keine Angst. Ich werde dich finden.

Coming Home // Levi x Reader x ErenWhere stories live. Discover now