chapter 6

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Jimin Pov.

"Hast du mich gerade alter Sack genannt?" Murrte er und ließ schlussendlich ganz von dem Bücherregal ab um sich vollständig in meine Richtung zu drehen und mich mit diesem Blick anzusehen, der mir sagte, dass ich jetzt lieber ganz schnell rennen sollte.

"Eh...also...Nein?" Ich machte mich auf meinem Sessel so klein es ging, in der Hoffnung er würde mich nicht mehr sehen und mich nur noch für ein kleines leckeres Mochi halten.

"Ich hab's doch genau aus deinem Mund gehört Jishit, also lüg mich nicht an. Nie wieder!" Meinte er und sah mich dabei immer noch mörderisch an.

"So ein vorlauter Hosenscheißer." Murmelte er noch kopfschüttelnd, ehe er sich auf den Sessel mir gegenüber fallen ließ.

Er seufzte kurz auf bevor er seinen Blick zu mir richtete und mich emotionslos ansah.

"Also warum gerade Ich? Kann das nicht Jungkook oder Hoseok machen, die doch eh für dein Training verantwortlich sind?" Murrte er und sah mich abwartend an.

"Naja Sie meinten halt ich soll damit zu dir gehen, weil du das seit neustem machst und es wahrscheinlich auch helfen soll."
Ich versuchte mir irgendwas zusammen zu reimen und versuchte gleichzeitig nicht wieder irgendeine dumme Bemerkung zu machen.

"Du sollst mir wahrscheinlich helfen, dass ich mich gegenüber Jongins Kraft kontrollieren kann und ihn irgendwie davon abhalten kann, dass er mir gedanklich irgendetwas einredet." Erklärte ich und spielte nervös mit meinen Fingern, die leicht schwitzige waren.

"Das konnte ich mir schon denken." Er atmete einmal genervt aus blickte mir tief in die Augen.

Kurz herrschte Stille, in der wir uns nur intensiv in die Augen schauten, ehe Yoongi genervt ausatmete und seinen Blick senkte.

"Ok von mir aus, ich werde dir helfen. Unter einer Bedingung!"

Erleichtert atmete ich aus und die Anspannung fiel von meinen Schultern.

"Die wäre?"

"Nenn mich nie wieder alter Sack!"

Schnell nickte ich hysterisch, damit er auch ja sah, dass ich es verstanden hatte und seiner Bedingung nachgehen würde.

Ich wäre eh nie wieder auf die Idee gekommen ihn so zu nennen.

Nochmal wollte ich nicht fast mein Leben verlieren.

___________

"Also bevor wir anfangen, möchte ich, dass du mir hundertprozentig vertraust, weil das hier eine Sache des Vertrauens ist." Erklärte er und ließ dabei nicht einmal von mir ab.

Nachdem ich ihm mein versprechen gegenüber seiner Bedingung gegeben hatte, sind wir in mein Zimmer gegangen, da er meinte, die Atmosphäre wäre dort am besten zu meditieren.

Verstand ich nicht ganz, aber mir soll's recht sein.

Solange ich auf meinem gemütlichem Bett sitzen durfte war alles gut.

Wir saßen uns also gegenüber, er so wie auch ich mit unserem Beinen im Schneidersitz und ich versuchte nebenbei meine Atmung unter Kontrolle zu bekommen, die durch dir ständigen Blicke Yoongis, etwas auf die falsche Bahn geraten war.

"J-ja ich vertraue dir."

Das war zu dem Zeitpunkt wahrscheinlich noch ein wenig gelogen, denn erstens kannte ich diesen blauhaarigen und mürrischen Vampir erst seit einem Tag und zweitens hatte ich immer noch unglaubliche Angst vor ihm und seinen spitzen Eckzähnen.

"Gut, dann möchte ich das du mir ein wenig von deiner Vergangenheit erzählst, fürs erste. Da Jongin deine Gedanken lesen kann und gleichzeitig deine Erlebnisse und Erfahrungen sowie Ängste und Gefühle sehen kann."

Verständlich nickte ich und gleichzeitig bekam ich ein wenig Panik, dass er von meinen peinlichen Erlebnissen erfuhr, wie dass ich als Siebenjähriger immernoch Bettnässer war.

"Du hast dir mit sieben noch in die Hosen gepinkelt?" Grinste Yoongi blöd und konnte sich ein kurzes Kichern nicht verkneifen.

Warum hatten Vampire auch diese scheiß Fähigkeit meine Gedanken lesen zu können. 

Mal wieder ganz toll gemacht Jimin.

"Natürlich nicht. D-das war...eh...m-mein Bruder!" Versuchte ich mich rauszureden und blickte mich im Raum um, nur damit ich nicht in seine Augen sehen musste, an denen ich schon erkennen konnte, dass er mir meine wirklich schlechte Lüge nicht abkaufte.

"Ich hab dir doch gesagt du sollst mich nicht anlügen." Murrte er, könnte sich ein schelmisches Grinsen, aber nicht verkneifen.

"Können wir weiter machen?" Fragte ich etwas genervt und hoffte innerlich, er würde endlich von diesem Thema ablassen.

Er räusperte sich kurz, wurde dann zum Glück aber wieder ernst.

"Also gut, dann erzähl mit mal ein bisschen was aus deiner Vergangenheit."

Ich überlegte kurz, entschied mich aber dazu am Anfang zu beginnen.

"Als ich drei Jahre alt war sind meine Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Ich wurde darauf in ein Waisenhaus gesteckt und wuchs dort alleine auf, da die Betreuer sind nicht wirklich um mich kümmerten. Ich verbrachte viel Zeit allein, hatte kaum Freunde, da ich sehr distanziert gegenüber den anderen Kindern war.

Als ich dann in die Pubertät kam, begann auch die schlimmste Zeit in meinem bisherigen Leben. Ich wusste nicht was mit meinem Körper passierte, alles veränderte sich und ich bekam Depressionen, da ich mich so alleine fühlte.

Ich hätte so gern meine Eltern gehabt, die an meiner Seite wären und mich unterstützen, mir erklärten was mit mir passierte.

Ich fühlte mich allein gelassen und wünschte mir nichts sehnlicheres, als zu meinen Eltern zu kommen.

Als ich 16 wurde, erzählten mir die Betreuer, dass ich der Erbe von meinen Eltern bin und somit ihr ganzes Geld erbte.

Es war kein Vermögen, aber auch nicht wirklich wenig.
Es reichte eben um mir diesen runtergekommene Haus zu kaufen, als ich 18 wurde und dieses stickige Waisenhaus endlich verlassen durfte.

Und jetzt bin ich hier."

Während ich ihm alles erzählte, hörte Yoongi mir aufmerksam zu und ließ nicht einmal von mir ab.

Er überlegte kurz, ehe er zum Sprechen ansetzte.

"Hast du noch immer Depressionen?" Fragte er mich und hätte denken können, einen Funken Mitleid in seinen Augen zu sehen.

Um ehrlich zu sein hatte ich mir noch nie so wirklich Gedanken darüber gemacht.

"Ich glaube, ab dem Zeitpunkt ab dem ich wusste, dass ich das Geld erben würde und somit in der Lage war von dieser Hölle von Waisenhaus wegzukommen, dachte ich mir ich könnte mir mein eigenes Leben aufbauen. Ich hatte wahrscheinlich nur noch dieses Ziel vor Augen und wollte garnicht mehr sterben, da meine Eltern bestimmt auch wollten, dass ich später ein ordentliches Leben führen kann, auch wenn sie noch gelebt hätten."

Yoongi nickte nur, sah mich bemitleidend an, streckte drauf seine Hand aus und tätschelte vorsichtig und ganz sachte meinen Kopf, was mich leicht schmunzeln ließ und mir einen angenehmen Schauer über den Rücken jagte.

"Du tust mir leid, Jishit." Murmelte er und ließ seine Hand langsam wieder sinken, worauf auch das kleine bisschen Wärme wieder verschwand.

Komisch, wenn er doch eigentlich so kalt wie eine Leiche ist...

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Immortality ʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰWhere stories live. Discover now