Immortality ʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰ

chapter 80

Jimin Pov.

"Hallo Shownu Hyung!", sprach ich aufgeregt in das Telefon, als es am anderen Ende der Leitung begann leise zu rascheln und das nervige Tuten der Warteschleife endlich verstummte. "Jimin?", die tiefe Stimme des Leaders drang direkt durch meine Ohrmuschel und verpasste mir dabei eine leichte Gänsehaut. Man konnte es ehrlich nicht leugnen, aber Shownus Stimme hatte schon immer etwas beruhigendes an sich.

"Ja, ich bin's Hyung!" Etwas nervös fummelte ich an den Enden meines Pollovers herum, während sich meine Füße schon fast wie automatisch aneinander rieben. Eine Gewohnheit die ich schon seit ich klein war hatte und immer wieder zum Vorschein kam, wenn ich mich unwohl fühlte oder nervös war. "Warum bist du um diese Uhrzeit noch wach? Es ist vier Uhr morgens. Müsstest du nicht eigentlich jetzt schlafen, sowie es ein normaler Mensch tut?" Ein kleines Grinsen schlich sich auf meine Lippen, als ich die deutliche Verwirrung aus seiner Stimme heraus hören konnte. Natürlich wusste der Ältere noch nicht darüber Bescheid, dass ich nun schon seit mehreren Wochen kein Mensch mehr war, da wir einfach noch keinen passenden Augenblick gefunden hatten, es den anderen zu erzählen.

"Oh Hyung!", ein Kichern verließ meine Lippen. "Ich hab seit mehreren Wochen nicht mehr geschlafen.", krampfhaft versuchte ich mir ein weiteres Kichern zu verkneifen, indem ich mir schnell die Hand vor meinen Mund drückte, sodass ja kein einziger Ton meine Lippen verließ. Auf der anderen Seite der Leitung war es für kurze Zeit still und ich konnte mir deutlich vorstellen, wie Shownus Gehirnzellen begannen zu rattern, bis auf einmal ein Licht über seinen Kopf anging.

"Du bist ein Vampir!?"

"Jap.", grinste ich stolz. "Wie kam's dazu und warum hat mir bis heute noch keiner davon erzählt?", Shownus gespielt wehleidige Stimme drang durch mein Telefon und ich konnte mir deutlich vorstellen, dass er gerade zu tiefst schmollte. "Namjoon muss wohl den Teil mit meiner Verwandlung ausgelassen haben, als er dir von unserem Kampf gegen Suho berichtet hat." Ich zuckte ungewiss mit den Schultern. Vielleicht war Namjoon zu der Zeit in so einem Stress, dass er diesen Teil gar nicht erst in Erwägung gezogen hatte, es dem braunhaarigem Leader zu erzählen.

Shownu schnalzte mit der Zunge. "Wahrscheinlich. Dieses Gespräch, was wir damals hatten, hielt sich auch ziemlich kurz. Ich hab bis heute nur das nötigste von diesem Tag erfahren.", brummte er in die Leitung, was mich wieder zum grinsen brachte. "Naja gut, ich denke mal ich bekomme irgendwann noch einmal meine Chance, um alles genaustens zu erfahren, aber jetzt sag mir doch mal, wieso ich überhaupt die Ehre habe mit dir zu sprechen."

"Wir haben herausgefunden, wo der Vampir lebt, der die Chips in Suhos Clan eingepflanzt hat und Namjoon will nun einen Angriff starten, um diese ganze Sache hier für immer zu beenden. Allerdings ist die Armee, die sich dieser Typ bereits zusammengesucht hat, stärker und größer als wir dachten und deswegen brauchen wir Unterstützung." Ich hielt kurz inne, um die neu gewonnenen Informationen auf Shownu wirken zu lassen. "Seungcheol war bereits mit seinen Leuten bei diesem Anwesen, um an nähere Informationen zu gelangen. Er war richtig erschüttert als er später bei uns vorbei kam, um uns alles zu berichten. Diese Vampire, die er für seine Armee zusammensucht, kommen freiwillig dort hin und müssen wohl auf einer Art Trainingsplatz ihr Können beweisen und ihre Fähigkeit präsentieren, wenn sie nicht gut genug sind werden sie getötet. Das heiß also das-"

"Das nur die Besten da durch kommen und ein Teil dieser Armee werden.", beendete Shownu meine kleine Erzählung, worauf ich langsam nickte. "Genau."
"Das ist heftig.", murmelte der Ältere. "Finde ich auch, aber diese ganze Situation war von Anfang an ziemlich krass. Ich hätte ehrlich nicht damit gerechnet, dass so viel mehr eigentlich dahinter steckt.", erklärte ich etwas abwesend, während ich in Gedanken versunken auf meine Füße starte. Für einen kurzen Moment war es still zwischen und beiden, bis dann Shownu wieder das Wort ergriff.

"Hast du Angst?"

Mein Körper spannte sich an. Paralysiert wanderte mein Blick durch das gesamte Schlafzimmer, nur um festzustellen, dass ich immer noch alleine hier drin war. Ich wollte nicht, dass Yoongi das weitere Gespräch mitverfolgen konnte. Ich wollte nicht, dass er sich Sorgen um mich machte.

"Ja." Ein Seufzen verließ meine Kehle. "Sehr sogar."

"Wovor Jimin? Das du vielleicht stirbst? Glaub mir das wir nicht-" Ich unterbrach ihn leise. "Nein." Meine Sicht wurde auf einmal verschwommener und ich merkte wie, meine Augen begannen zu brennen. "Das Yoongi stirbt."

Am anderen Ende der Leitung vernahm er ein trauriges Seufzen. "Jimin", Die angenehme Stimme drang sanft in mein ein Ohr und so gleich löste sich eine gewisse Spannung von meinen Schultern. "Yoongi wird nichts passieren. Er ist stark, stärker als du denkst." Man merkte deutlich, dass Shownu versuchte mich von von seiner Seite zu überzeugen, aber es fiel mir schwer das zu glauben.

Immerhin überwirkte die Angst, die stark gegen meinen Brustkorb drückte und ein unangenehmes Gefühl hinterließ, auch wenn ich versuchte auf seine Worte zu hören. Die Stimme, die tief in meinen Hinterkopf saß und mich anschrie, dass dieser Krieg uns alle in den Abgrund stürzen wird, übertönte alles und jeden.

"Ich weiß Hyung, aber-"
"Kein aber Jimin. Es ist Yoongi von dem wir hier sprechen. Der Yoongi, der schon so vieles durch gestanden hat, schon so kurz davor stand, einfach aufzugeben, aber er war stark und ist es heute auch noch. Diese Stärke wird auch niemals wieder schwinden Jimin. Vorallem nicht für dich.", sprach er sanft und erneut trafen mich seine Worte so hart wie ein Blitz der direkt durch meinen gesamten Körper schoss und mir wieder die Tränen in die Augen trieb.

"Ich weiß Hyung...", murmelte ich. Meine linke Hand drückte sich gegen meinen Mund, um ein leises Schluchzen zu unterdrücken. Auf keinem Falls wollte ich Shownu noch mehr Sorgen über meinen jetzigen Zustand machen und das würde er mit Sicherheit, wenn er wüsste das sich gerade haufenweise Tränen ihren Weg über meine Wangen bahnten. Innerlich hoffte ich einfach, dass jetzt niemand der Anderen den Raum betreten würde.

"Vertau mir Jimin und rede mit Yoongi darüber. Sag ihm was du fühlst und was du für Ängste hast. Wenn du alles unausgesprochen in deinem Kopf festhältst, dann frisst es dich von innen aus auf." Ich schluckte schwer und wischte mir schnell die Tränen aus dem Gesicht. "Okay.", hauchte ich leise und griff langsam zu der Taschentuchpackung, die auf meinem Nachttisch stand und wischte mir damit die restlichen Tränen weg, die nicht aufhören wollten aus meinen geröteten Augen zu quillen.

"Und sag Namjoon bitte, dass wir euch definitiv unterstützen werden. Wir alle sind wirklich froh, wenn diese schreckliche Zeit endlich ein Ende hat." Ein warmes Lächeln schlich sich auf meine Lippen. "Namjoon Hyung wird sich freuen das zu hören und ich freue mich natürlich auch euch endlich mal wieder zu sehen!"

"Ich mich auch Jiminie!"

Das Lächeln auf meinen Lippen wurde nur noch breiter und meine Wangen wurden angenehm warm. "Namjoon wird in der nächsten Zeit dann noch einmal anrufen, um dir genaueres zu berichten.", erklärte ich, woraufhin Shownu mit der Zunge schnalzte. "Hoffen wir mal, dass er sich dieses mal nicht als zu kurz hält." Ein lautes Lachen verließ meine Kehle und ich schmiss energisch den Kopf in den Nacken. "Ja wir hoffen es, wenn nicht, du weißt ja wo du mich erreichen kannst!"

"Ich werde bestimmt darauf zurückgreifen müssen.", seufzte er spielerisch entsetzt und ließ mir somit keine Ruhe, um mich von meiner Kicherei zu erholen. "Das werden wir sehen Hyung. Bis dann!"

"Bis dann Jiminie!" Und damit legte der Leader wieder auf. Ich ließ meine Telefon langsam wieder von meinem Ohr sinken und starrte gedankenverloren an die Wand gegenüber. Denn mit der Leere kam auch die gesamte Angst wieder zurück, die ich versucht hatte zu verdrängen. Ich schüttelte energisch mit dem Kopf in der Hoffnung ich könnte diese schreiende Stimme somit aus meinem Kopf befördern, aber es brachte nichts. Immer und immer wieder spielten sich die schlimmsten Szenarien vor meinem inneren Auge ab, während die Stimme in meinem Kopf mir zurief, dass es besser wäre diesen Krieg nicht zu führen.

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Hope u like it! <3