chapter 10

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Yoongi Pov

Betrübt öffnete ich die Tür zu Namjoons Büro und ließ mich niedergeschlagen auf einen der Stühle fallen.

"Yoongi alles ok?" Fragte mich mein Gegenüber und klappte seinen Laptop, der bis gerade noch die Sicht auf mich versperrt hatte, zu.

"Nein. Jimin hatte einen Albtraum. Ich hab ihn schreien gehört und bin hochgerannt. Er saß verschwitzt und zitternd in seinem Bett und starrte wie verrückt an die Wand.
Als er mir versuchte zu erzählen um was es in seinem Traum ging, war mir klar das es nur Jongdae gewesen sein konnte." Sprach ich, legte eine kurze Pause ein und sah Namjoon verzweifelt an.

"Und ich hab keine Ahnung wie ich ihn davor schützen kann. Weißt du ich hatte mal etwas über seine Gabe in einem Buch gelesen, aber ich kann mich nicht mehr daran erinnern,  geschweige denn in welchem Buch ich es gelesen habe." Murmelte ich und fuhr mir einmal durch meine blaunen Haare.

"Das Suho so schnell handelt, hätte ich nicht gedacht." Murrte der schwarzhaarige, und ging dabei nicht mal auf meinem verzweifeltes Gerede ein.

"Das wird jetzt Nervenaufreibend für Jimin. Such nach dem Buch, oder versuch dich wieder zu erinnern was dort stand, ich will nicht das er uns psychisch kaputt geht." Er raufte sich die Haare und lehnte sich in seinem schwarzen Sessel zurück.

Ich nickte nur, blickte trotzdem stur auf meine Hände die in meinem Schoß lagen.

Ich fühlte mich schlecht, dass ich es damals als nicht wichtig empfunden hatte und den Schutzmechanismus von Jongdaes Gabe zu lesen und den Abschnitt einfach nur überflogen hatte und jetzt muss ich mir mit ansehen wie Jimin leidet und ich zum verrecken nicht weiß, was ich tun kann.

"Dir macht das zu schaffen, hab ich Recht?" Fragte Namjoon und lehnte sich nach vorn, die Ellenbogen auf der Tischplatte abgestützt.

"Ach was. Red keinen Unsinn!" Murrte ich und stand mürrisch von meinem Stuhl auf.

"Ich geh wieder nach oben zu Jishit, um mal nachzuschauen, ob dein Mann auch keinem Unfug treibt." Ich deutete auf die Tür, zwinkerte Namjoon noch vielsagend zu und verschwand darauf schnell wieder aus seinem Büro. 

Auf meinem Weg nach oben kam mir Taehyung entgegen der wieder an seinem Affenstrohalm nuckelte und mich dümmlich angrinste.

Ich blickte ihn nur mürrisch an, die Sache im Urlaub rechnete ich ihm immer noch hoch an.

"Bin wieder da." Murmelte ich als ich die Zimmertür öffnete und ins Zimmer lugte, wo Jin noch immer mit Jimin auf dem Bett saß und sie gemeinsam ihre Schokolade aßen.

Jimin grinste mich an und sofort breitete sich ein angenehmes Kribbeln in meinem Bauch aus, was ich gekonnt versuchte zu ignorieren.

Ich ließ mich wie gewohnt auf den Sessel fallen und schloss darauf seufzend meine Augen. Es ist gerade mal Vormittag und es ist schon so viel Nervenaufreibendes passiert, das macht mein Körper halt nicht mit, aber was erwartet man schon von mir? Dieser Körper existiert seit mehr als 300 Jahren.

"Ich glaube ich kann dann wieder gehen. Ach und sag Jungkook nachher beim Training bitte von mir, dass er seine leeren Becher nicht immer überall stehen lassen soll. Ich bin nicht seine Putzfrau." Grummelte Jin zu Jishit und erhob sich vom Bett, blickte nochmal vielsagend in meine Richtung und verschwand dann auch schon wieder durch die Tür.

"Wie geht's dir?" Fragte ich, meine Augen immernoch geschlossen.

Er schnalzte kurz mit der Zunge, was mich dazu brachte die Augen zu öffnen und zu Jishit zu blicken, der mich aber nur genervt ansah.

"Warum fragt ihr mich das alle. Es ist doch offensichtlich!" Murrte er und schwang seine Beine aus den Bett um sie darauf auf den kalten Pakettboden abzulegen.

"Weil ich mich vergewissern möchte, dass es dir nicht allzu sehr zusetzt. Außerdem interessiere ich mich für dein Wohlbefinden, weil Namjoon mir nunmal auferlegt hat dich zu beschützen." Erklärte ich und versuchte halbwegs ruhig zu bleiben, da mir diese schnippige Art von ihm gerade gewaltig gegen den Strich ging.

"Wenn Namjoon dir nicht gesagt hätte, dass du auf mich aufpassen sollst, dann hättest du auch nie gefragt." Wurde er jetzt lauter und stand von seinem Bett auf, sein Blick immernoch auf mich gerichtet, der aber keines Wegs mehr freundlich aussah.

Ich wusste nicht mehr was ich sagen sollte, wunderte mich eher wie wir uns jetzt aufeinmal in einem Streit befanden und wie diese ganze Situation so schnell aus dem Ruder laufen konnte, da Jimin sich doch gerade noch gefreut hatte, dass ich wieder gekommen bin.

Jetzt steht er unmittelbar vor seiner Zimmertür, die Hand schon auf der Klinke.

Ein letztens Mal blickte er mich an und ich hätte denken können, einen Funken Enttäuschung in ihnen sehen zu können und dann verschwand er auch schon aus dem Raum und ließ mich somit alleine mit dieser Leere die mich umhüllte, als er das Zimmer verließ.

Sofort kam das schlechte Gewissen in mir hoch und ich hätte mir am liebsten selbst den Kopf abreißen können.

Ich wollte ihn doch niemals so verletzen, dass war nie meine Absicht.

Genervt ließ ich mich zurück in meinen bequemen Sessel fallen und schloss wieder die Augen.

Warum ist das alles auch immer so kompliziert?

Natürlich wäre es jetzt am schlauesten von mir, mich bei ihm zu entschuldigen, aber wäre da nicht mein Stolz, der mir sagte dass ich mich nicht bei einen Menschen zu entschuldigen habe.

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Jin kam in das Zimmer gerannt wie eine Furie, packte meinen Kragen und drückte mich gegen die Wand.

"Was hast du angestellt, Mister Ich-habe-das-Gefühlswesen-eines-Steines?" Murrte der Blonde und kam mir bedrohlich nahe.

Jetzt wusste ich wie sich Namjoon immer fühlte, wenn er eine vom Jins Sachen kaputt gemacht hatte und es nicht rechtzeitig schaffte es zu vertuschen. In diesem Moment war mir die Bratpfanne um einiges lieber.

"N-nichts." Ich verfluchte mich selbst dafür, dass ich anfing zu stottern, dass ging gewaltig gegen meine Ehre.

"Nichts, sagst du? NICHTS?! DAS BABY KAM WEINEND DIE TREPPEN RUNTER GERANNT UND IST MIR FÖRMLICH IN DIE ARME GEFALLEN, DU HERZLOSER KIESELSTEIN!" Schrie er mir direkt ins Gesicht, während sich seine Augen blutrot färbten.

Würde ich Jin nicht schon Jahrzehnte kennen, hätte ich jetzt wirklich Panik um mein Leben.

"Ich hab ihn jetzt nach unten zu Jungkook geschickt und ihm gesagt er soll sich einen Boxsack schnappen, sich vorstellen, dass du das bist und ganz fest auf ihn einschlagen." Grinste er schelmisch, was mir einen kalten Schauer über den Rücken jagte.

"Und wenn er wieder hoch kommt gehst du zu ihm hin und entschuldigst dich gefälligst bei ihm."

Ich wollte gerade zum Sprechen ansetzen da unterbricht er mich schon wieder.

"UND KOMM MIR JETZT NICHT MIT, ABER-DAS-VERLETZT-MEINEN-STOLZ. ICH SCHEIß AUF DEINEN STOLZ DU VON WÜRMERN BEFALLENE UND ANGEKACKTE NUSS!"

Ich nickte schnell und sofort ließ er mich wieder runter, so das ich endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatte.

"Gut und frag ihn gleich noch was er zum Abendessen essen möchte."

Immortality ʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰWhere stories live. Discover now