chapter 29

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Jimin Pov.

Vor Schreck quietschte ich laut auf und im nächsten Moment machte ich auch schon Bekanntschaft mit dem kaltem Holzboden, auf den ich nicht gerade optimal mit meinen Hintern viel.

Yoongi hatte mich ebenfalls vor Schreck von sich hinunter geschubst, in der Hoffnung er könnte noch rechtzeitig unsere gerade eben passierten Intimheiten vor Jin vertuschen, der immer noch mit geweiteten Augen und offen stehenden Mund im Türrahmen stand und mehrere Medikamente mit sich herum trug.

"Wehe einer von euch kommt mir jetzt mir der Masche, dass-ist-nicht-das-wonach-es-aussieht. Ich hab alles genau gesehen." Gab er überdramatisiert von sich und warf euphorisch seine Hände in die Luft, so das die Tabletten in der Verpackung anfingen laut zu rascheln.

Etwas sprachlos stand ich langsam wieder auf und musste entsetzlich feststellen, dass mein Hintern extrem wehtat.

Ich stellte mich mit großem Abstand zu Yoongi, den ich bis jetzt nicht einmal angesehenen hatte, an die Wand und hielt meinen Blick möglichst gesenkt, um die aufkommende Röte zu verstecken, die sich langsam auf meinen Wangen ausbreitete.

Dem Blauhaarigen schien diese Situation ebenfalls unangenehm zu sein, denn ich konnte aus dem Augenwinkeln erkennen, wie er sich verlegen am Hinterkopf kratzte und sich ebenfalls nicht traute Jin in die Augen zu schauen, der von uns beiden aber sichtlich gerade eine Antwort erwartete.

Er stöhnte nur genervt auf, stieß sich vom Türrahmen ab und lief zu dem großem Bett, auf dem ich und Yoongi gerade noch rumgemacht hatten.

"Komm her Jimin Baby. Ich gebe dir ein paar Tabletten gegen die Schmerzen." Sagte er gelassen und versuchte wohl gerade das eben geschehene zu vergessen und sich auf die eigentliche Sache zu konzentrieren.

Bei der ganzen Aufregung und dem eben passierten Gefühlschaos, vergaß ich voll und ganz, die kleine Bissspur auf meinem rechtem Unterarm und die unerträglichen Kopfschmerzen, die so langsam wieder in den Vordergrund traten und sich deutlich bemerktbar machten.

Vorsichtig und mit immernoch gesenktem Kopf lief ich zurück zu dem bequemen Bett auf dem es sich Jin jetzt neben Yoongi gemütlich gemacht hatte, der immernoch wie versteinert auf der selben Stelle saß und nachdenklich auf den Boden starrte.

"Tut der Kopf sehr weh?" Fragte Jin und strich mir mit seiner kühlen Hand ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. Ich zuckte nur leicht mit den Schultern und murmelte ein leises 'es geht' worauf er mich mitleidig ansah und mir schon die erste Tablette vor den Mund hielt.

Etwas unbeholfen schluckte ich diese in meinem Mund hinunter und verzog darauf angewiedert das Gesicht. Das war nun wirklich nicht zum aushalten.

Jin kicherte nur leise und reichte mir schon die nächste Tablette, mit der Erklärung, diese wäre gegen Entzündungen an meiner Bissspur und ich musste sagen, dass die definitiv besser schmeckte als die andere. Ich konnte einen leichten Geschmack von Banane wahrnehmen.

"Ich geh dann mal nach unten, um eh gewisse Dinge mit Namjoon zu eh besprechen." Stotterte Yoongi nun aufeinmal, worauf mein Blick sofort zu ihm schweifte, doch ich konnte keinerlei Emotionen in seinem Gesicht erkennen. Aber was hatte ich auch schon erwartet?

So schnell er konnte, verschwand er auch schon durch die Tür und man konnte nur noch stumpfe Schritte hören, die die Treppe nach unten gingen.

Jin stöhnte nur gernervt auf und widmente sich darauf wieder meiner Wunde zu, nachdem er ebenfalls Yoongis Abgang voll und ganz mitverfolgt hatte.

"Wann rafft ihr euch endlich zusammen und gesteht euch eure Gefühle?" Fragte er, wohl eher aber eher sich selbst, da es so leise war, dass ich es glatt hätte überhören können.

Ich seufzte leise auf und schloss meine Augen für einen Moment, um mir eine ordentliche Antwort zurecht zu legen.

"Ich weiß selber nicht was ich fühle. Weißt du Jin, ich habe keine Ahnung von Liebe oder wie sich sowas anfühlt, gescheige denn, was ich fühlen sollte. Meine gesamte Kindheit und Jugend bestand aus Einsamkeit, weil ich in diesem Heim wirklich niemanden hatte, der sich auch nur im geringsten für mich interessierte." Erklärte ich ihm, worauf Jin mich mit  einem geschockten Blick ansah. Wahrscheinlich hatte er nicht mit solch einer Antwort gerechnet und war deshalb etwas sprachlos, denn das einzige was er tat, war seinen Mund zu öffnen, ihn aber gleich darauf wieder zu schließen.

Aber was sollte ich auch schon machen. Anlügen wollte ich Jin nunmal auch nicht, da er zu mir auch immer aufrichtig und ehrlich war, also warum sollte ich ihm dann etwas vorlügen? Das hatte keinen Sinn und ich sah es auch einfach nicht als richtig an. Dafür mochte ich ihn zu sehr.

"D-das tut mir-"

"Es muss dir nicht leid tun Jin. Ich hab es überstanden und habe endlich Freunde gefunden, die mich schätzen und lieben. Was will ich also mehr?" Unterbrach ich ihm von seiner Mitleidsschiene. Ich war Jin zwar dankbar, dass er sich wirklich für mein früheres Leben zu interssieren schien, aber so etwas wie Mitleid konnte ich noch nie leiden, weil es mich grundsätzlich nicht weiter brachte.

"Und die Sache mit Yoongi muss ich einfach auf mich zu kommen lassen. Ich weiß, dass dort defintiv Gefühle mitspielen, die nicht mehr in der Freundschaftsliga liegen, aber ich weiß noch nicht so wirklich wie ich damit umzugehen habe, geschweige denn, ob ich für so etwas, wie eine Beziehung bereit wäre."

Jin nickte nur verständlich und fing nun an die kühle Salbe auf der Bissspur zu verteilen, worauf ich schmerzvoll das Gesicht verzog, da die Mischung von offener Haut und desinfizierender Salbe doch weniger angenehm war und eher höllisch brannte.

"Ich kann dir aber sagen, dass Yoongi etwas für dich empfindet, ich hab ihn lange nicht mehr mit diesem Blick gesehen, den er dir zuwirft und der so unglaublich liebevoll wirkt. Er ist ein toller und aufrichtiger Typ Jimin, vergiss das bitte niemals. Und du bist natürlich auch der erste, der es geschafft hat sich einen Platz in Yoongis heiligem Bett zu verschaffen und glaub mir das bedeutet einiges." Grinste er und ich konnte mir ebenfalls ein Lächeln nicht verkneifen, was meine geröteten Wangen nur noch mehr hervor hob.

"So wir sind fertig. In zwei bis drei Tagen wird es nicht mehr wehtun und die Kopfschmerzen müssten auch langsam nachlassen." Lächelte er strich mir nocheinmal mit seinen Fingern durch meine Haare, sammelte darauf seine gesamten Sachen zusammen und erhob sich dann langsam von dem Bett auf dem wir beide gerade noch zusammen saßen.

Er grinste mich noch einmal an, ehe er auf dem Absatz kehrt machte und seinen Weg zur Tür einschlug.

"Jin warte!" Rief ich und er drehte sich fragend zu mir um, während er seinen Kopf leicht schief legte.

"Ich mag Yoongi. Ich mag ihn wirklich sehr."

Immortality ʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰWhere stories live. Discover now