chapter 77

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Yoongi Pov.

Verwirrt runzelte ich die Stirn. "Wie meinst du das?" Namjoon zuckte nur ahnungslos mit den Schultern. "Ich kann dir, wie gesagt, selbst nicht viel dazu sagen, aber Seungcheol hat schon am Telefon nicht sonderlich glücklich geklungen. Sogar die dummen Witze, die er immer reißt, hat er nicht einmal gebracht, was mich schon sehr gewundert hatte. Niemand bringt Cheol so schnell aus der Verfassung, dass er seinen kompletten Enthusiasmus verliert.", meinte der schwarzhaarige Leader nachdenklich. Seine rechte Hand fand ihren Weg wieder zurück auf Jins Rücken, über den er sanft hinüber strich.

Der Blonde hatte sich bereits wieder an Namjoons starke Brust gekuschelt und die Augen geschlossen. Sein fester Griff um die Decke, ließ langsam ebenfalls nach, sodass das Stück Stoff wieder zurück über seine Schulter rutschte und ein Stück von seiner reinen, hellen Haut freilegte.

"Das klingt definitiv nicht nach Seungcheol.", murmelte ich abwesend. Mein Hand fuhr fast schon wie automatisch durch meine weißen Haare, um sie sachte aus meiner Stirn zu kämmen. Der Schwarzhaarige brummte zustimmend.

Kurz herrschte erdrückende Stille, aber diese wurde schnell wieder durch ein lautes Aufstoßen der Bürotür unterbrochen. Zum Vorschein kamen ein humpelnder Hoseok und Jongin, der seinen Freund mit einem spielerischen Blick beim Laufen beobachtete. Die beiden hatten ihre Finger ineinander verschränkt, während ein breites Grinsen ihre Lippen zierte.

Das von Hoseok wurde automatisch breiter, als er mich erkannte und winkte mir aufgeregt zu. "Hey Yoongi! Wie war's in Japan?", fragend ließ er sich neben mich, auf den anderen Sessel fallen, wodurch er auch gleichzeitig von Jongins Hand abließ. "Gut.", antwortete ich knapp. Mein Blick huschte nun immer wieder zwischen den beiden frisch Verliebten hin und her, ehe ein leichter Seufzer meine Lippen verließ. "Wie ich sehe, ist einiges passiert in den letzten zwei Tagen?", meinte ich, auch wenn das mehr nach einer Frage, statt einer Feststellung klang.

Hoseoks Blick huschte kurz zu Jongin, der diesen mit einem sanften Lächeln erwiderte und dann stumm nickte. "Kann man so sagen.", entgegnete der Schwarzhaarige grinsend. Ich verdrehte über dieses Rumgeschnulze nur die Augen.

Um mich nicht länger mit dem frisch verliebten Pärchen und dem alten Ehehaufen abzugeben, stand ich schlussendlich von meinem bequemen Sessel auf und bahnte mir meinen Weg vorbei an Jongin zur immer noch offen stehenden Tür. "Ich geh dann mal. Jimin wartet oben auf mich und ich muss ihm noch sein Eis aus der Küche holen." Mit einer kurzen Handbewegung verabschiedete ich mich von den vier Vampiren, die mir ebenfalls kurz zuwinkten.

"Ach und ihr beiden könnt euch schonmal was einfallen lassen, wie ihr euch später vor Jimin rechtfertigen wollt. Der arme Junge ist mitten in eure Session gestoßen und hat jetzt wohl sein Leben lang, das Bild von Jongins Hintern in seinem Kopf eingebrannt.", fuhr ich die beiden ein letztes mal an. Dabei huschte meine Augen langsam von Hoseok zu Jongin, der meinen Blick mit roten Wangen und gesenkten Kopf erwiderte.

Namjoon musste sich auf der anderen Seite sichtlich sein Lachen verkneifen, während Jin die Augen weit aufgerissen hatte und geschockt zwischen uns dreien hin und her sah. "Mein unschuldiges Baby hat einen blanken Hintern gesehen, der nicht meiner oder deiner war?!", rief er aufgebracht und saß keine Sekunde später, wie vom Blitz getroffen, aufrecht auf Namjoons Schoß. Seine Augen fingen an rot zu funkeln, als sie schließlich ganz bei Jongin hängen blieben. "Du...", brummte er und sprang schlussendlich vom Schoß seines Mannes runter. Seine Augen fokussierten weiterhin den braunhaarigen Vampir, der nun ängstlich ein paar Schritte nach hinten ging, als Jin seine Decke wieder richtete und gleichzeitig einen Fuß vor den anderen setzte.

"Jin bleib cool. Wir konnten ja nicht wissen, dass die beiden in dem Moment wieder zurück nach Hause kommen.", rechtfertigte der Schwarzhaarige schnell seinen Freund, indem er sich schützend vor ihn stellte und versuchte den Blonden zu beruhigen. Dessen Augen allerdings wurden nur noch dunkler und gleichzeitig entfuhr seiner Kehle ein leises und raues Knurren.

Jin war kurz davor, wieder zur Furie zu mutieren und jeder in diesem Raum wusste das.

Mit dem Kopf schüttelnd machte ich grinsend schließlich auf den Absatz kehrt und ließ die vier Vampire mit ihren Problemen schlussendlich allein, immerhin gab es noch jemanden der auf mich und sein Eis wartete. Das schlechte Gewissen nagte sowieso schon die ganze Zeit in meinem Kopf, weil ich mir mal wieder viel mehr Zeit gelassen hatte, als eigentlich nötig gewesen wäre. Ich wusste, dass der Pinkhaarige schnell stutzig wurde und sich vielleicht schon fragte, wo ich den bleibe.

Also joggte ich schnell in die Küche, um aus dem Gefrierfach ein Eis für meinen Freund zu schnappen und lief dann wieder vorbei an Namjoons Büro, in dem Jin gerade auf Jongin lag, während ein überforderter Hoseok versuchte, den Blonden wieder von seinem Freund zu ziehen, wieder nach oben in unser Zimmer.

"Warum schreit Jin unten denn so laut?", fragte der Pinkhaarige verwirrt, während er sich noch ein Stück mehr unter die weiße Decke kuschelte, sodass nur noch sein Kopf herauslugte. "Ich hab ihm von deiner Kollision mit Jongins Hintern erzählt und jetzt rastet Jin vollkommen aus, weil er es nicht einsehen will, dass du den Hintern von jemanden gesehen hast, der nicht meiner oder sein eigener war.", erklärte ich, während ich mich ebenfalls zu Jimin unter die Decke kuschelte und ihm nebenbei sein Eis überreichte. "Danke Yoonie."

Vorfreudig packte er die kleine Leckerei aus seiner Verpackung aus, schmiss dabei achtlos das Papier auf den Nachttisch neben sich. "Aber jetzt mal ganz im Ernst, ich hab Jins Hintern noch nie gesehen und ehrlich gesagt bin ich auch ganz froh darüber. Ich meine, ich bin mit deinem voll und ganz zufrieden.", murmelt er mit vollem Mund, als er einfach so ein großes Stück von seinem Eis abbiss. "Kalt...", brummte er und funkelte dabei die Leckerei in seiner Hand böse an.

"Iss nicht so schnell Baby. Du bekommst sonst noch Kopfschmerzen, weil dein Körper sich erstmal wieder an Essen gewöhnen muss.", führsorglich strich ich dem Jüngeren einige Strähnen aus der Stirn und drückte ihm einen kurzen Kuss auf seinen Mundwinkel, wo noch ein wenig Eiscreme klebte.

Ein Blick auf den Fernseher verriet mir, dass sich Jimin schlussendlich für 'Findet Nemo' entschieden hatte, was mich leise zum kichern brachte. Manchmal verhielt sich der Jüngere eben noch vollkommen wie ein Kind, mit einem Eis und seinen liebsten Disneyfilmen. Aber auch diese Art von ihm, machte Jimin nur noch attraktiver und fassettenreicher und ich konnte keineswegs leugnen, dass mir diese kindliche Seite an meinem Freund nicht unglaublich gefiel.

Er gab mir das Gefühl gebraucht zu werden. Diese schüchterne und liebliche Seite an ihm, musste beschützt und bewahrt werden und ich machte mir das schon zur Aufgabe, als Jimin und ich nicht einmal zusammen waren.

Ohne ein weiteres Wort, startet der Jüngere schließlich mit einem einfachen Knopfdruck den Film und lehnte seinen Kopf daraufhin entspannt gegen meine harte Brust. Genüsslich leckte er an seinem schon halb aufgegessenen Eis, während er fröhlich kicherte als die erste Szene des Films startete.

"Hat Namjoon noch irgendwas gesagt?", unterbrach Jimin die angenehme Stille nach ein paar Minuten in denen wir stumm unsere Augen auf den Fernseher gerichtet hatten und Nemo dabei beobachteten, wie er sich gegen die Aufforderungen seines Vaters sträubte. Innerlich rang ich für einen kurzen Moment mit mir selbst, ob ich diese angenehme Atmosphäre nun einfach mit diesen beunruhigen Nachrichten zerstören sollte. Doch was wäre ich für ein schlechter Freund, wenn ich Jimin nicht die Wahrheit sagen würde, immerhin würde er früher oder später, eh davon erfahren.

"Seungcheol hatte sich bereits bei Namjoon gemeldet, aber hat noch nicht großartig etwas berichtet. Allerdings soll er wohl nicht mehr so fröhlich geklungen haben, wie er sonst immer ist, sogar seine Witze soll er ausgelassen haben und ich glaube die kennst Seungcheol jetzt schon lange genug, um zu wissen, dass das gar nicht seine Art ist."

Kurz herrschte Stille, nachdem ich fertig war mit erzählen. Man merkte deutlich wie sich Jimins Körper bis auf den letzten Muskel anspannte und auch das leichte Lächeln, was er schon seit dem Start des Filmes auf seinen Lippen hatte, verschwand abrupt. Ich wusste, dass ihn das wohl nun für eine Weile beschäftigen würde, ganz zu schweigen davon, dass Angst und Furcht ihn jetzt plagten.

"Du brauchst keine Angst haben Baby. Es wird alles gut gehen, das verspreche ich dir. Dir wird nichts passieren und den anderen ebenfalls nicht.", beruhigend strich ich ihm die pinken Haarsträhnen aus der Stirn, die ein wenig seine dunkelbraunen Augen verdeckten.

"Dafür sorge ich."

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Gibt es Dinge, die ihr ändern würdet, oder habt ihr irgendwelche Fragen?

Ist der Verlauf der Story für euch zu langgezogen?

Immortality ʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin