8 | Kleinkriminell

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  • इन्हें समर्पित: Zhiveya
                                    

Um ehrlich zu sein, hatte ich keine Ahnung, was genau das hier werden sollte. Aber das war ja auch nicht nötig. Improvisierte Pläne waren ohnehin die besten.

»Verdammte Scheiße, ich sag's dir, einfach raus damit ist der beste Weg. Damit rechnen die nämlich nicht!« Leonardo, der mit dem Rücken zu uns stand, stemmte die Hände in die Hüfte. »Überraschungseffekt nennt sich das.«

Sein Kumpel war ein dünner Kerl mit tiefschwarzen Haaren, der mit seiner blassen Haut irgendwie ein wenig kränklich aussah. »Du bist viel zu waghalsig. Denk einfach mal rational nach«, merkte er kritisch an.

»Was für rational? Ich fick dein rational!«, gab Leonardo zurück und griff nach einem der Spiele, irgendeinem Shooter mit rotem FSK-18-Aufkleber. Er wedelte damit vor der Nase seines Freundes herum und grinste mit einem siegesgewissen Klang in der Stimme: »Komm schon, Zlatko. Auf drei rennen wir.«

»Das funktioniert niemals«, widersprach der Kerl namens Zlatko und sah sich flüchtig um. Es waren nicht viele Kunden im Laden, hinten bei den Fernsehern eine alte Frau, die sich von einem Mitarbeiter beraten ließ, und zwei tussige Mädels, die eine CD probehörten.

Kurz blieb Zlatkos Blick an uns beiden hängen, dann packte er Leonardo am Handgelenk und zischte irgendetwas für uns Unverständliches. Wahrscheinlich machte er seinen Komplizen darauf aufmerksam, leiser zu sein, denn es grenzte an ein gottverdammtes Wunder, dass bisher keiner der Angestellten die Diskussion bemerkt hatte.

Natürlich juckte Leonardo das nicht besonders und hielt ihn schon gar nicht davon, mit dem Zählen zu beginnen. »Eins ...«

Gefolgt von Samu überwand ich die letzten paar Schritte Distanz zwischen uns, dann mischte ich mich grinsend ein: »Dein Kumpel hat recht.«

Erschrocken fuhr Leonardo herum und sah mich an. »Hey, Jay«, erwiderte er dann zögerlicher, als ich erwartet hätte. Es war ihm definitiv unangenehm, mir zu begegnen. Wahrscheinlich hatte Federico ihn noch ordentlich gegen mich aufgehetzt.

Samu blieb neben mir stehen und verschränkte die Arme vor der Brust, ehe er den beiden zunickte. Er fühlte sich verdammt cool, das war unübersehbar.

Bevor ich etwas erwidern konnte, wandte sich Zlatko an mich. »Wie würdest du es dann machen?«

»Was?«

»Du hältst nichts von Leonardos Plan. Wie sieht deiner aus?«, fragte er mit ernster Miene. Ich suchte noch nach der passenden Antwort, da schüttelte er auf einmal mit dem Kopf und wechselte die Tonlage: »Is'n scheiß Spiel, ganz ehrlich. Dafür würd' ich niemals Geld ausgeben.«

Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, dass sich uns ein hagerer Kerl in einem jener roten Hemden, wie es alle Angestellten trugen, näherte.

»Hä, was laberst du jetzt?«, lachte Samu, der wie immer nichts gerafft hatte.

»Nein, Mann, ich schwör, ich hab' den ersten Teil daheim, es ist echt geil!«, sprang ich auf die Ablenkungsmasche an, während der Mitarbeiter an uns vorbeiging. Misstrauen stand in seinem pickeligen Gesicht, aber das war wahrscheinlich der generellen Tatsache geschuldet, dass er herumhängenden Jugendlichen nicht allzu wohlgesonnen war.

»Also. Hast du eine bessere Alternative?«, kehrte Zlatko zum Thema zurück, kaum dass der Angestellte zwischen den langen Regalreihen mit Videospielen und Filmen verschwunden war.

»Leute, eure ganzen Pläne bringen halt alle nichts, solange die Diebstahlsicherungen dran sind«, musste Leonardo wieder seinen Standpunkt kundtun. Vor Aufregung sprach er schneller als sonst und verhaspelte sich am Ende des Satzes. »Kommt dann auf das gleiche raus - und zwar, dass wir rennen und auf Glück hoffen müssen.«

Die Verlierer - Könige der Plattenbautenजहाँ कहानियाँ रहती हैं। अभी खोजें