Kapitel 7

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>PoV Kostas<

Mit einem Lächeln im Gesicht war ich gestern ins Bett gegangen. Melissa war nach dem Frühstück wieder nach Hause gegangen, weil sie sich für die Lesung am Nachmittag hatte vorbereiten müssen. Ihre Begeisterung war natürlich nicht so wirklich mitgekommen, sondern hatte sich bei mir eingenistet. Den ganzen Tag über hatte ich mir Gedanken über ein mögliches neues Video gemacht und tatsächlich war ich am Ende auf die Idee gekommen, ein paar alte Freunde wieder anzurufen, um mit ihnen vielleicht mal wieder was zu drehen. Wailam hatte mir leider absagen müssen, da auch er gerade in der Klausurenphase steckte und somit gezwungen war, seine Nachmittage damit zu verbringen, für verschiedenste Fächer zu büffeln. Um ehrlich zu sein, war ich glücklich damit, mit der Schule fertig zu sein und selbst meine Ausbildung als Physiotherapeut hinter mich gebracht zu haben. Auch dafür hatte ich viel büffeln müssen und umso glücklicher war ich nun darüber, mit der ganzen Scheiße durch zu sein und meine Freizeit in andere Dinge investieren zu können.

Leider erwischte ich mich in letzter Zeit immer öfters dabei, am Handy YouTube Videos zu schauen, auf Kommentare zu antworten oder meine Lieblingspromis auf Twitter und Instagram zu stalken. Ich seufzte schwer. Und tat ich das mal nicht, dann war ich dabei Videos zu drehen oder eben zu schneiden... Viel lieber würde ich mal einen Ausflug in irgendein Land machen, welches nicht so langweilig ist, wie Deutschland. Die Karibischen Inseln zum Beispiel... Ich lächelte. Jep, das wäre doch mal was! Recht schnell verwarf ich diesen Gedanken jedoch wieder. So einen Urlaub würde ich mir wohl nie erlauben können... Dafür fehlte mir Geld und Zeit... Ich überlegte, ehe ich geistig ergänzte: Und jemanden, der mich begleiten würde...

Meine Eltern waren nie besonders reisefreudig gewesen und auch Melissa hatte es lieber in Länder zu reisen, die etwas mehr baten als nur wunderschöne Landschaften. Wo es etwas mehr aufregende Dinge zu erleben gab, als an Stränden und durch Wälder Spaziergänge zu machen...

Es hieß also, geduldig zu sein und abzuwarten. Vielleicht ergibt sich ja mal irgendwann die Möglichkeit? Mit einem letzten Seufzten aus Verzweiflung, teilweise wegen des Urlaubes, teilweise aus Frust mein warmes, weiches Bett verlassen zu müssen, setzte ich mich auf, verließ mein Bett und holte mir ein paar Sachen zum anziehen aus dem Schrank. Danach tappte ich auf nackten Füßen durch meine Wohnung, ehe ich vor dem Badezimmer stehenblieb, die weiße Tür öffnete und eintrat. Meine Klamotten auf die Heizung legend, suchten meine Augen nach dem Shampoo. Nervös flitze mein Blick durch meine Duschkabine, mit ihren Eckregalen, auf denen eigentlich alles stehen sollte... eigentlich, denn jetzt fehlten sowohl Shampoo als auch Duschgel. „Och nöööö...", jammerte ich, ehe ich hektisch in meinem Schrank über dem Waschbecken nach einer neuen Flasche suchte. Doch meine Suche blieb leider erfolglos. Genervt stöhnend, zog ich meine eben noch zurechtgelegten Sachen an, putzte mir die Zähne und machte meine Haare. Entnervt trat ich aus dem Badezimmer, in den Flur und griff nach meiner Jacke, meinem Portemonnaie und meinem Haustürschlüssel.

Gezwungen mir neues Duschzeugs zu kaufen, trat ich aus dem Haus und wollte es wieder abschließen. Allerdings hatte ich den Haustürschlüssel, nachdem ich ihn gerade schon suchen musste, beim Öffnen der Tür wieder fallen gelassen und somit war ich gezwungen ein weiteres Mal jeden meiner verdammten Schlüssel durchzugehen in der Hoffnung schnellstmöglich den richtigen zu finden. Genervt biss ich auf meine Unterlippe. Warum sahen diese scheiß Teile denn auch alle gleich aus?! In Momenten wie diesen beneidete ich Wailam um seine Ordnung. Während ich bei Melissa schon oft das Phänomen des Schlüsselsuchens hatte beobachten können, so fand Wailam nach einer Sekunde den richtigen Schlüssel. Vielleicht sollte auch ich mal damit anfangen, farblich sich unterscheidende Sticker an meinen Schlüsseln zu befestigen und dies nicht immer auf den nächsten Tag verschieben...

Nachdem ich dann ENDLICH den richtigen Schlüssel in der Hand hatte, schloss ich ab, ging zu meinem Auto, machte es an und fuhr zum nächsten Einkaufsladen, nur ein paar Ecken weiter. Meine Hände krallten sich in mein Lenkrad, als ich auf dem Parkplatz anhielt. Ich hasste es, aus dem Haus zu gehen, mit dem Wissen, mich jetzt schon seit drei Tagen nicht geduscht zu haben. Es war verdammt unangenehm! Seufzend schaltete ich mein Auto ab und fand mich keine Minute später in der Bäckerei im Laden wieder. Mein Magen knurrte hungernd, als meine Augen gierig über all die leckeren Kuchen, Muffins, Croissants und Brötchen schweifte. Fest entschlossen meinen Magen nicht allzu lange warten zu lassen, stellte ich mich an die Theke und bestellte mir ein... nein zwei, Schokocroissants. „Das macht dann... eins 78, bitte!", murmelte die Frau mir gegenüber, als sie die Leckereien in eine Papiertüte steckte und sie mir rüberreichte. Ich gab ihr das Geld und bedankte mich herzlich, doch noch ehe ich die kleine Bäckerei verlassen konnte, wurde ich von einer Hand auf meiner Schulter daran gehindert.

A competition and a bet (Kostory FF)Where stories live. Discover now