Kapitel 32

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Darkviktory PoV:

Als ich das Thema hörte, blieb mir mein Getränk fast im Hals stecken und ich sah mich direkt nach Kostas um. So wie bei dem ersten Treffen, als wir unsere Genres zugeteilt bekommen haben. Wir hatten doch nicht ernsthaft das Genre Romantik bekommen. Als ich Kostas Blick sah, stach es mir auf einmal in den Magen. Er schien selber sehr nervös und unkonzentriert zu sein. Ich spürte in meiner Magengegend ein flaues Gefühl und ich hätte schwören können, dass sich mein Puls gerade auf die Reise auf den Mount Everest begab. Ich nickte Kostas, allerdings nur zu und drehte meinen Kopf schnell wieder weg und musste ihn somit nicht länger ansehen. Außerdem verstand ich seine Aktion von vorhin kein bisschen. Wieso sollte ich auf Melissa stehen? Auf seine Freundin. Ne danke! Ich bin schwul und stehe definitiv dazu. Aber das sollte Kostas doch wohl wissen nachdem ich mit ihm geschlafen hatte. Ich wollte diese Diskussion nur noch vergessen und ich wusste ganz genau, was mir dabei helfen könnte. Der Erlöser hieß Alkohol. Ich brauchte definitiv einen Schluck Whiskey oder so wenn ich den Abend überstehen sollte.

Der Abend verlief ziemlich ruhig und ich saß auf einer Holzbank. Alle amüsierten sich reichlich und Kostas stand die ganze verflucht lange Zeit bei den beiden Konkurrenten aus Frankreich. Ich war allerdings komplett alleine und hätte gerade gerne Meila oder Lucas bei mir gehabt. Aber die waren nicht mal im selben Land. Ich war meilenweit von ihnen entfernt und plötzlich verließ mich der Mut irgendwann mal wirklich auszuwandern. Ich wollte schon immer mal nach London und dort wohnen für eine gewisse Zeit, aber leider wird mir diese Vorstellung gerade von meinen Ängsten alleine zu sein, geraubt. Ich sank gegen die Wand, an die die Bank geschoben war und überlegte, wie ich die nächsten Stunden und den nächsten Tag mit Kostas umgehen sollte. Sollte ich mich irgendwie anders verhalten oder sollte ich ihn einfach nur ignorieren? Ich hasste diese Verzweiflung, die mir tief in den Knochen steckte. Was war denn verdammt nochmal nicht richtig mit mir? Waren meine Gefühle so stark für diesen Kerl?

Ich lief mit torkelnden Beinen zu der Theke und bat nach einem weiteren Glas dieser befreienden und zugleich brennenden Flüssigkeit. Ich wollte meine Gefühle einfach wegspülen. Wenn ich nicht daran denke, sind sie vielleicht auch gar nicht da, war meine Divise. Aber das konnte so nicht funktionieren, wenn er die ganze Zeit vor meinen Augen mit diesen Typen flirtete. Langsam kochte wieder diese unbändige Wut in mir und ich kippte das Glas mit einem Schluck weg, ehe ich mich schüttelte, um nicht das Gesicht verziehen zu müssen. Ich setzte mich auf einen dieser Barhocker und als hätte Kostas meine Gedanken erhört, kam er auf mich zu. "Marik, ist alles in Ordnung? Du siehst ziemlich fertig und sehr müde aus?", erkundigte er sich. Ich öffnete meine Augen und presste meine Augenlider dann so, dass meine Augen nur noch als Schlitze zu sehen waren. Ich antwortete zwischen zusammengebissenen Zähnen: "Es geht dich nichts an wie ich aussehe. Das Einzige was dich interessiert, sind scheinbar Frauen, richtig?" Er zog eine Augenbraue hoch und sagte mit rauer und beruhigender Stimme: "Marik, du musst ganz dringend aufs Zimmer. Ich bring dich auch hin, bevor du hier irgendeine Scheiße baust." Kostas packte meinen Oberarm und zerrte mich in den Fahrstuhl. Zum Glück war die Location mit unseren Zimmern im selben Gebäude. Wir standen im Fahrstuhl und ich sah ihn traurig an. Er hatte mich schon so verletzt ohne, dass er es wissen konnte. Vielleicht würde es endlich mal eine Zeit geben, in der ich mich trauen würde. Ihm alles erklären und ihm sagen was ich tief in mir spürte, wenn er mich ansah oder mich berührte. Seine Hand umfasste immer noch meinen Oberarm und ich war so froh darüber, dass er mir half. Seine Hand war so zusagen wie meine Stütze.

Warte mal! MIK!! Stopp!

Du schwärmst von Kostas, deinen Konkurrenten in jeder Hinsicht. Ich konnte das nicht weiter über mich ergehen lassen und zog meinen Arm aus seiner Hand, um mich an die Wand des Fahrstuhls zu lehnen. Mein Arm vermisste die Stelle an der Kostas mich gehalten hatte, aber um sie zu stillen, legte ich meine Hand selber drauf und sah zu Boden. Ich wollte nun wirklich nicht mehr mit ihm reden. Hätte ich mich selber gesehen, hätte ich darauf geschlossen, dass ich aussah wie ein kleiner Schuljunge, welcher zu viel Angst hat, um mit dem Lehrer zu reden. Was konnte er nur in mir auslösen, dass ich mich auch genauso fühlte? Früher war ich genau dieser Lehrer und habe andere einschüchtern können, aber in letzter Zeit. Er ändert mich. und ich weiß nicht, ob mir das so gut gefällt. Auf einmal ruckelte es und der Fahrstuhl kam zum Stehen. Mit einem ‚Plink' öffnete sich die Stahltür und ich trat schnell aus dem Fahrstuhl raus und sagte mit ein wenig Mut und Selbstbeherrschung: "Geh ruhig wieder runter zu den anderen. Den Rest schaffe ich auch alleine." Er sah mich eindringlich an und ich konnte sehen, wie er kurz darüber nachdachte wirklich wieder wegzugehen, aber er trat dann doch mit aus dem Fahrstuhl und sagte: "Ne, ich würde sowieso lieber ins Bett wollen. Ich bin müde." Ob ich ihm das jetzt abkaufen würde, war eine andere Frage. Ich meine vorher war er so guter Laune und dann auf einmal ist er müde? Da stimmt was nicht. Aber mir sollte es recht sein, solange ich in mein Bett komme.

Vor der Zimmertür hielt ich inne und spürte, wie der Alkohol drohte wieder die Beherrschung zu gewinnen und, wenn ich ihm die jetzt lassen würde, würde er Kostas an die Wand drücken und küssen, denn er sah wirklich so gut aus in seinem Anzug. Schnell drehte ich mich von ihm weg und fuhr mir mit den Händen über das Gesicht. Wie konnte ich nur immer wieder an sowas denken? Allerdings verspürte ich immer mehrt den Drang dazu ihn küssen zu wollen. Als er die Tür aufgeschlossen hatte und wir eingetreten waren, stellte er sich nochmal vor mich und sagte: "Ich geh nur kurz ins Bad. Bleib bitte im Zimmer, okay?" Nun sah er mich so liebevoll und auch besorgt an, dass ich einfach mit einem Schritt nach vorne unsere Lippen wieder miteinander versiegelte und nicht anders konnte, als ihn näher an mich zu drücken. Ich wusste ganz tief in mir, dass mein nüchternes ich das hier sehr gut fand. Der Junge vor mir erwiderte meinen Kuss, aber auch sogleich und ich spürte das unendliche Kribbeln in meinem Bauch und meine Nerven drehten durch. In mir explodierte ein riesiges Feuerwerk so wie man es an Sylvester nur kennt und ich freute mich über diese Berührung. Ich legte meine Hände an seine Hüften und drückte ihn näher. Kostas wurde etwas steifer bei dem plötzlichen Ruck, aber entspannte sich so gleich wieder.

Als ich mich von ihm löste, sah er mich an und lächelte. Ich liebte diesen Mann wirklich!

Authors Note:

Jaja, Liebe und Alkohol sind zwei sehr harmonierende Mittel in dieser Story. Hier mit beginnt übrigens die Lesenacht. Leute, ich wünsche euch viel Spaß und wir haben uns sehr reingehangen noch sehr schöne Kapitel zu zaubern, aber nicht so wie bei Harry Potter, sondern mehr mit eigenem Fingertippen. Schlechter Witz... War das überhaupt einer? Ich habe keine Ahnung... Im Übrigen kommt ab jetzt jede Dreiviertelstunde ein Kapitel online (Heißt, das nächste kommt um 21:00 Uhr), um 23:45 Uhr dann unser allerletzes Kapitel für dieses Jahr und dann geht es am Freitag normal weiter.

Tschieeeeeeeeeeeeeeeß

Eure Mila

A competition and a bet (Kostory FF)Where stories live. Discover now