Kapitel 9

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*PoV Kostas *

„Hey, Dickerchen! Wo hast'n du die Duschsachen gelassen?", rief jemand im Bad mit einem geradezu mahnenden Unterton. Genervt verdrehte ich die Augen, ehe ich meinen Stapel mit meinen T-Shirts genervt auf das Bett fallen ließ. „Man, Myriam! Bist du blind auf beiden Augen oder einfach nur blöd?! Die liegen auf dem kleinen Vorsprung unterm Waschbecken!", schrie ich zurück, wohlwissend, dass nun vermutlich das gesamte Hotel über den Aufenthaltsort unserer Duschsachen Bescheid wusste. „Duh...", fügte ich noch leise hinzu, ehe ich auch meine Hosen aus meinem Koffer holte und sie neben meinen T-Shirtstapel legte. Die ganzen letzten zwei Tage über hatte ich noch nicht so ganz glauben können, dass ich heute, am Sonntag, tatsächlich hier in einem Hotel in Bayern stehen würde. Und doch sind vor gerade mal zehn Minuten hier im Hotel eingecheckt und haben uns unten sogar schon mit dem ein oder anderen Teilnehmer auf Englisch unterhalten. Dann hatten wir herausgefunden, dass die Organisatoren, leider Gottes, lediglich ein Zimmer pro Teilnehmer gebucht hatten und ich somit das Vergnügen hatte, mir nun mein Zimmer mit der großen und einzigartigen Myriam McFly zu teilen... Yay!

Aber ich darf mich eigentlich gar nicht beschweren, ich meine sie hatten uns wenigstens umsonst in solch einem Hotel wohnen lassen und hätten die Organisatoren jetzt doppelt so viele Zimmer buchen müssen, wer hätte das bitteschön schon bezahlen können? Und ein Zimmer mit Myriam ist letztlich auch gar nicht so schlimm. Wir hatten zwei Einzelbetten (Bei einem großen Ehebett, wäre ich vermutlich so aus dem Fenster gesprungen) und trotz ihrer mundfrechen Art und Weise fand man keine Minute voller Langeweile mit ihr. Was meine Freunde anging, fiel die Langeweile so oder so weg, denn sie alle hatten Temperament und waren auf ihre Art und Weise entertainend... So auch die brünette Frau, die just in diesem Moment aus dem Badezimmer trat. Frisch geduscht und mit frischem Make Up. Sie lächelte mich an, das Handtuch enger um ihren Körper schlingend und sagte dann: „Die Dusche ist frei, du Stinkebilly!". Ich musste prusten bei ihrem Spitznamen für mich. „Jetzt tu mal nicht so! Gestern Morgen habe ich mich erst geduscht!", mit diesen Worten schnappte ich mir meinen grauen Anzug mit einer schwarzen Krawatte und weißem Hemd, ehe ich in die Richtung des Badezimmers lief. „Jap, und genauso riechst du auch!", rief mir Myriam noch hinterher und wieder musste ich lachen.

„Danke!"

Nachdem ich mich dann ebenfalls geduscht hatte, Myriam hatte zu meinem Wehleiden die Duschsachen nun wirklich versteckt und mich mit Ausrufen wie ‚Kalt' und ‚Warm' durchs Zimmer geschickt, um sie wiederzufinden, zog ich mich letztlich an und stylte meine Haare. Als ich dann endlich bereit für die Veranstaltung, die in guten 20 Minuten anfangen würde, das Badezimmer wieder verließ, stand mir eine nun angezogene Myriam gegenüber. „Und? Was denkst du?", fragte sie mich, sich stolz einmal im Kreis drehend. Ich musste lächeln als ich sie musterte. Sie trug ein dunkelblaues, schulterfreies Kleid, welches bestens zu ihren dunkelbraunen Augen passte. Ihre ebenfalls dunkelbraunen Haare trug sie zu einem lockeren Dutt gebunden, mit einzelnen Strähnen, die ihr um die Augen fielen. Ihre Augen hatte sie mit Lidschatten, Mascara und Eyeliner bestens betont und auch sonst strahlte sie geradezu. „Wow!", kommentierte ich ihren Look. „Du siehst... wirklich fantastisch aus, Myriam!", ergänze ich dann und sie schaute mir glücklich in die Augen. „Ja, oder?", quiekte sie, ehe sie sich glücklich ihre Handtasche schnappte und mich aufgeregt anschaute. „Können wir?".

Lachend schüttelte ich den Kopf. „Wenn du vorhast, dass wir heute Abend die einzigen Gäste sind, die keine Schuhe anhaben, dann können wir, ja!". Sie stutzte, ehe sie erst ihre Füße musterte und dann die meinen. Grinsend schaute sie wieder mich an, ehe sie sagte: „Du bist doof, Kosta!". Wieder lachte ich, ehe ich mir meine schwarzen Lackschuhe schnappte und sie anzog. „Selber doof!", pfefferte ich zurück und lachend schubste sie mich. Noch in der Hocke, musste ich mich am Boden abstützen, um nicht hinzufallen. „Ey!", meckerte ich dann, ehe ich lachend mein Handy und mein Portemonnaie schnappte, sie in meine Jackettasche steckte und dann das Zimmer verließ. Auch Myriam hatte ihre Schuhe mittlerweile angezogen, sie wurde dabei ja auch nicht gestört, und schloss hinter uns unsere Tür ab. „Ob das wohl echtes Gold ist?", fragte sie dann, unsere Zimmernummer mit dem Finger begutachtend. „Ne denke nicht, du Fisch. Warum sollten die in eine derart hässliche Zahl wie 74 Gold einarbeiten, wenn die selbst die Minibar nicht wieder auffüllen können? Das macht ja wohl keinen Sinn!", antwortete ich ihr kopfschüttelnd. „Ach? Hat der gute Herr Mimimi-Ich-esse-nichts-ungesundes-weil-ich-auf-meine-Figur-achten-will doch schon einmal ausgekundschaftet ob wir genug Süßigkeiten und Alkohol haben, um die nächsten Tage zu überleben?", neckte sie mich, ehe sie lachend zum Aufzug ging. Ich streckte ihr die Zunge raus, ehe ich ihr folgte. „Wenn man sich mit jemandem wie dir ein Zimmer teilen muss, dann muss man nun mal sicherstellen, ob man sich auch betrinken kann. Wie hast du dir denn bitte vorgestellt wie ich hier zwei Tage mit dir überleben soll, ohne dabei in eine Psychiatrische Anstalt eingewiesen zu werden, weil du mich verrückt gemacht hast?".

A competition and a bet (Kostory FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt