Kapitel 31

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*Kostas PoV*

„Du stehst also nicht auf Melissa?", Unglauben machte sich in meiner Brust breit und ich spürte, wie mein Magen anfing sich zu entknoten. Mir war nicht bewusst, wie sehr mich der Gedanke daran gestört hatte, aber als Marik dann sein Handgelenk wegzog, mich wütend anfunkelte und dann fauchte: „Hörst du mir eigentlich zu?!", spürte ich, wie erleichtert ich war. Mit großen Augen schaute ich dem Youtuber nach und schaffte es nicht einmal mehr wütend auf ihn zu sein, auch wenn er deutlich angepisst von mir war. Viel zu überrascht war ich über die Tatsache, dass sich soeben die gesamte Unterhaltung in der Küche Melissas umgedreht hatte. Sich ihr Sinn in eine Richtung bewegte, die ich in der Lage war zu verstehen. Hatte Melissa etwa andeuten wollen er sei in mich..?

Perplex ließ ich mich auf mein Bett fallen und ignorierte die Schmetterlinge in meinem Bauch, die soeben anfingen Tango zu tanzen. Ich hatte mich geirrt. Ich war Melissa völlig umsonst aus dem Weg gegangen. Schuldgefühle suchten sich ihren Weg an die Oberfläche und ich war gerade im Begriff mein Handy aus meiner Hosentasche zu holen, als mir auffiel, dass es mittlerweile Zeit war, sich für die Veranstaltung heute Abend vorzubereiten. Doch ich konnte nicht anders, als Melissas Kontakt zu wählen und sie dann anzurufen, mich in meinem Bett zurücklehnend. „Hey Kosta, alles gut?", ertönte wenig später ihre zierliche Stimme und ich atmete erleichtert aus. Sie war also nicht böse auf mich. „Ja, alles gut. Ich wollte bloß deine Stimme hören.", antwortete ich ihr dann und hörte sie kurz darauf lachen. „Du würdest mich nie anrufen, um mal eben meine Stimme zu hören! Ich kenn dich doch! So kitschig bist selbst du nicht!".

Ich setzte mich wieder auf und atmete einmal tief durch. Ich wusste, dass ich ihr nicht sagen konnte warum ich wirklich angerufen hatte, denn meinen Fehler zugeben, war das letzte was ich gerade wollte. Es reichte schon, dass mich die Schuldgefühle plagten da ich sie den ganzen Rest der Woche ignoriert hatte. „Ich bin ein wenig nervös weißt du? Wegen der Party gleich...", suchte ich mir also einen anderen Grund. „Naaach, das wird schon! Du weißt ja nicht wie es wird! Vielleicht begegnet ihr euch ja gar nicht?", versuchte sie dann mir Mut zu machen und ich schloss kurz ergeben meine Augen in Anbetracht der Tatsache, dass sie es soeben geschafft hatte aus meinem ausgedachten Problem ein echtes zu machen. Jetzt wo sie ansprach, dass ich ihm heute Abend noch über den Weg laufen könnte, wurde ich wirklich nervös. Ich wollte ihn nicht noch einmal sehen! Es reichte schon mich gerade eben vor ihm lächerlich gemacht zu haben. Ich meine, ich will gar nicht wissen, wie dumm ich ihn gerade eben angestarrt haben musste. Ich legte eine Hand an meine Stirn, als mir auffiel wie hirnlos ich mich eben benommen hatte. Was er wohl gedacht haben muss!

„Aber ich könnte, Lissy! Spätestens, wenn wir später wieder auf unser Zimmer gehen!", rief ich nun aus und betrachtete mit klopfendem Herzen sein Bett in Gedanken bei dem Ende der letzten Party. „Stell dich nicht so an! Ich meine, du musst ihn doch heute schon gesehen haben. Wenn ihr euch wirklich ein Zimmer teilt, dann müsst ihr das. Das war doch auch nicht schlimm, oder? Was soll denn groß passiere-". „Alles!", unterbrach ich sie lauter als ich wollte und verstummte sogleich wieder. Melissa schwieg überrascht. „Ich meine...", räumte ich nun überlegter nach, „Ich meine, es wird wieder Alkohol im Spiel sein und... was weiß ich? Du kennst mich doch, wenn ich Alkohol trinke! Ich tendiere dazu etwas... touchy zu werden...", ich wurde gegen Ende immer leiser. „Denk doch an das letzte Mal, als wir beide Alkohol getrunken haben...". Melissa seufzte. „Hör zu Kosta. So gerne ich dir jetzt auch helfen würde, aber ich muss jetzt echt auflegen. Versuch dich einfach von ihm fernzuhalten. Sprich mit anderen. Versuch zum Beispiel mal mir ein Autogramm von PewDiePie zu besorgen, das wäre doch mal was! Oder sprich mit diesem Cyprien! Der war doch ganz nett, oder nicht?".

„Jaaa...", gab ich nun nach und Melissa gab mir gar keine weitere Zeit zum Antworten, denn sie rief eilig ein: „Na also! Tschüß, Koschti! Hab dich lieb!", bevor sie auflegte. „Ich dich auch...", antwortete ich leise und unterbrach dann niedergeschlagen das konstante Piepen am anderen Ende des Hörers.

A competition and a bet (Kostory FF)Where stories live. Discover now