Kapitel 27

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*Kostas PoV*

Es war ruhig in Melissas Haus und man vernahm nichts weiter als das leise Ticken der Uhr im Schlafzimmer meiner Pseudofreundin. Ich hatte die Augen bereits geschlossen und mich darauf konzentriert endlich einschlafen zu können, da weckte mich die kalte Hand von Melissa aus meinem Halbschlaf. „Was...?", murrte ich also müde und drehte mich weg von ihr. Melissas Bett war weitaus bequemer als meine Matratze auf dem Boden und somit war ich davon ausgegangen, dass sie bereits am Schlafen war. Doch anscheinend war dem nicht so, „Ey, Kostas!", flüsterte sie leise, als hätte sie mich nicht gehört und ich kniff meine Augen zu. Genervt und hoffend, dass sie mich in Ruhe lassen würde. Der Tag heute war mehr als nur anstrengend gewesen und ich musste zugeben, dass eine Fake Beziehung weitaus umständlicher war, als ich dachte. Melissas Mutter und der ganze Rest ihrer Familie hatte sich zwar gefreut mich als ihren Schwiegersohn begrüßen zu dürfen, aber irgendwie stressten mich ihre Blicke. Mich machten ihre Worte nervös und das zufriedene Grinsen auf ihren Gesichtern bereitete mir eine Gänsehaut. Das erste Mal in meinem Leben, war ich froh gewesen das Haus von Melissas Eltern verlassen zu können und wo Melissa plötzlich Feuer und Flamme über diese Idee war, so fing ich an immer und immer mehr daran zu zweifeln.

Ich wusste nicht einmal warum es mich so wahnsinnig machte. Ich hatte mir viele Gründe ausgemalt und falls es jemanden interessiert, ja, ich habe sogar über die Könnte-Ich-In-Marik-Verliebt-Sein Theorie nachgedacht. Aber nichts erschien mir sinnvoll und somit habe ich mich dazu entschlossen es einfach zu akzeptieren. Ich meine... Melissa war glücklich, ihre Familie war glücklich und selbst unsere Fans freuten sich darüber, dass wir zusammen waren. Wir hatten heute Nachmittag zusammen ein Bild gemacht und es auf unseren jeweiligen Instaaccounts hochgeladen, mit der Unterschrift #Couplegoals, damit auch jeder es richtig verstand. Und die Kommentare waren allesamt positiv gewesen. Natürlich gab es auch hier die ein oder anderen Leute, die das mehr als nur missbilligten, doch ich war mittlerweile dazu in der Lage dies zu ignorieren, die Allgemeinheit der Kommentare bewies uns, dass es mehr Befürworter unserer Beziehung gab als Kritiker oder Hater.

„Kosta!", ein weiteres Mal Melissas Stimme und ich wollte mich gerade genervt umdrehen, die Augen öffnen und sie mit einem dahingefauchten: „Was?", ansprechen, da schien mir bereits der weiß leuchtende Handybildschirm meiner Freundin ins Gesicht. Schmerzhaft zischend schloss ich meine Augen wieder. „Was willst du?", knurrte ich müde und rieb mir die Augen, versuchend mich langsam, aber sicher wieder an die Helligkeit zu gewöhnen. „Du musst Mariks Kommentar mal lesen. Hast du den schon gesehen?", fragte sie dann und augenblicklich riss ich meine Augen auf und war hellwach. Marik hatte geantwortet? Missbilligend bemerkte ich, dass mein Herzschlag anfing, sich zu verschnellern und ohne Rücksicht auf sie zu nehmen, riss ich ihr das Handy aus der Hand. Langsam wurden die kleinen schwarzen Punkte auf dem weißen, grellen Bildschirm zu kryptischen Zeichen und schließlich konnte ich sie dann doch miteinander zu Wörtern verbinden.

Hast du es so nötig, dass du sie jetzt hast? Also sie ist sicherlich nicht so geil, wie meine letzte Nacht, denn die gestern war einfach die geilste Nacht, seit LANGEM!

Meine Augen schmerzten und fingen an zu tränen, doch ich schob es auf das grelle Licht des Handys, denn die Tatsache, dass es gar nicht so grell war, ignorierte ich vollkommen. In meiner Kehle bildete sich ein Kloß und ich konnte nicht anders, als die Zeilen immer und immer wieder durchzulesen. Ich merkte gar nicht, wie die Tränen mein Sichtfeld verschwimmen ließen und wurde erst darauf aufmerksam, als Melissa mir vor dem Gesicht hin und her wedelte. „Alles gut?", fragte sie mich besorgt und augenblicklich zuckte ich zusammen und blinzelte die Tränen wieder weg. „Nein, also ja... Alles gut!", stammelte ich und gab ihr das Handy zurück. „Na dann? Ist das nicht toll?", rief sie dann glücklich und ließ sich zurücksinken. Auch ich ließ mich wieder nieder und schniefte leise. „Was genau?", fragte ich dann nach und hing in Gedanken noch immer bei Mariks Kommentar. Die beste Nacht seit LANGEM! Hieß das, er hatte sich auch jemand anderen gesucht? Hieß das, dass er auch über mich hinweg war? Ich bemerkte erst als ich ihn zu Ende gedacht hatte, was für einen Gedanken ich da gerade gesponnen hatte.

A competition and a bet (Kostory FF)Where stories live. Discover now