Kapitel 17

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*PoV Kostas*

Fluchend hob ich ein weiteres Mal, den runtergefallenen Apfel hoch, nur um dabei einen weiteren wieder zu verlieren. „Verdammt!", fluchte ich laut, vielleicht etwas zu laut, und ließ die gekauften Äpfel frustriert in eine gelbe Glasschale fallen, stellte die Plastiktüte mit den Einkäufen auf den Küchentisch und den Träger Wasser, welchen ich in der anderen Hand gehalten hatte, daneben. Erleichtert endlich meine Hände frei zu haben, beugte ich mich ein weiteres Mal zum roten Apfel, welcher provokativ unter den Küchentisch gerollt war. Warum musste ich auch immer alles in einem Schub mit ins Haus nehmen?!

Demotiviert, wendete ich mich wieder der Haustür zu und hob die restlichen Äpfel auf, die den Griff unter meinem Kinn und meinen Oberarmen anscheinend nicht sicher genug gefunden hatten. Als ich dann endlich auch die letzten Äpfel abgewaschen und in der Schale platziert hatte, schloss ich das Haus wieder ab und ließ mich erschöpft, aber zufrieden auf einen Küchenstuhl sinken. Den ganzen Vormittag hatte ich damit verbracht mein Haus aufzuräumen und sämtliche Möbel zu entstauben. Es war die Hölle gewesen! Ich glaube, ich habe noch nie so viele Spinnen aus meinem Haus verscheuchen müssen! Mein Blick schweifte zur Küchenuhr, welche ihren Zeiger soeben auf die in dicken, verschnörkelten Zahlen geschriebene 12 hatte springen lassen. Auch der Kleine hatte es sich dort gemütlich gemacht und erleichtert atmete ich aus.

Keine Ahnung warum, aber die Tatsache, dass mich Marik besuchen kommen würde, machte mich wahnsinnig. Ich weiß nicht, wie oft ich heute bereits auf die Uhr geschaut hatte, um mir sicher zu sein, noch genug Zeit zu haben bis Marik dann endlich gegen dreizehn Uhr hier sein würde. Es war jetzt Punkt zwölf Uhr und dafür, dass ich den ganzen Vormittag über, gearbeitet hatte und extra schon um Acht aufgestanden war, war ich überraschend wach. Ich meine, ich war sogar einkaufen gewesen! Nach dem Wochenende in Bayern war nicht wirklich etwas Essbares im Haus gewesen. Aber woher hätte ich denn bitte wissen sollen, dass ich, dumm wie ich bin, die Hälfte dabei verliere?

Ich wurde je aus meinen Gedanken gerissen, als mein Handy anfing zu klingeln. Ich schloss kurz die Augen, ehe ich abnahm. „Hallo?". „Hallo Kosta! Soll ich eigentlich noch kommen, oder nicht? Du hast mir auf meine letzten Nachrichten nicht geantwortet, deswegen dachte ich mir, rufe ich dich noch einmal an...". Mich über mich selbst ärgernd, fasste ich mir an die Stirn. „Hallo Wailam, ja oh mein Gott, tut mir so leid! Ich bin einfach darüber hinweggekommen, weißt du? Ja, du kannst noch kommen, Marik und ich könnten bestimmt ein wenig Gesellschaft gebrauchen...". Am anderen Ende des Hörers hörte ich Wailam lachen, doch bevor ich die Möglichkeit hatte zu fragen, was denn los sei, gab er mir bereits die Antwort: „Achso du und Marik, was? Was ist aus den Erzfeinden geworden?". „Ach, weißt du... eigentlich ist er gar nicht so schlimm... Als wir in Bayern waren, wegen dem Treffen, da haben wir am nächsten Tag lustiger Weise die gleiche Bibliothek besucht und er war sogar ziemlich lustig!", nie hätte ich gedacht, dass ich mal so über den eingebildeten Marik aka DarkViktory sprechen würde, aber kurioser Weise stimmte ja alles!

„Ich habe dir doch gesagt, er ist eigentlich ganz cool drauf! Aber du wolltest mir ja nicht glauben!", seine tadelnde Stimme klang neckisch und ich verdrehte die Augen, bei dem Gedanken daran, wie oft er meine Hasstiraden wegen Marik bereits unterbrochen hatte. Er sei gar nicht so schlimm und er wüsste selber nicht, warum Marik in seinen Videos immer so ein anderes Bild von sich gab, aber er würde ihn ja noch aus der Schule kennen und da sei er ja ganz anders drauf gewesen. Ich hatte ihm nie geglaubt und das wiederum hatte Wailam rasend gemacht.

„Jaja, Wailam, wolltest du nicht kommen, jetze? Die Zeit rennt!", mir war bewusst, dass die Zeit durchaus nicht rannte aber irgendwie wollte ich, dass Wailam so schnell wie möglich hier auftauchte. Bei der Vorstellung Marik alleine begrüßen zu müssen und dann auch noch alleine mit ihm in einer Wohnung sein, wurde ich irgendwie verdammt nervös. Ich brauchte nur daran denken und ich bekam schwitzige Hände. Auch, wenn ich mich dafür selber hasste, ich meine... was sollte das? Ich habe das noch nie gehabt bei irgendwelchen Menschen...

A competition and a bet (Kostory FF)Where stories live. Discover now