Kapitel 46

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*PoV Kostas*

„Hallo ihr Beiden!", begrüßte uns Miks Freund und fiel mir in die Arme. Ein wenig überrumpelt erwiderte ich die Umarmung und klopfte ihm begrüßend auf den Rücken. Ich musste zugeben, dass ich nicht mit einer Umarmung gerechnet hatte, schließlich waren wir zwei nicht unbedingt befreundet, oder? Dennoch hieß ich die herzliche Begrüßung willkommen und lächelte, als er sich von mir löste und sich Marik widmete, um ihn genauso stürmisch zu begrüßen. Neugierig schweifte mein Blick in die Wohnung in der Hoffnung Myriam irgendwo zu entdecken. Doch ich konnte sie mit einem Blick in den kleinen Eingangsbereich nicht sehen, also drehte ich mich wieder um zu Mik und Lucas und erschrak, als ich bemerkte, dass die beiden sich noch immer umarmten. Erst auf den zweiten Blick wurde mir klar, dass Lucas irgendwas zu Mik gesagen haben musste, denn dieser stand angespannt da und ließ die Umarmung nun mehr seltsam aussehen.

Ich schnaubte und musste zugeben, dass mir ihre Umarmung ein wenig zu lange dauerte. Was auch immer Lucas ihm gerade ins Ohr flüsterte, schien Marik seine Fassung zu nehmen und alleine bei dem Gedanken, dass ihm ein anderer Mann so nahe war, zog sich mein Magen schmerzhaft zusammen. „Wollen wir reingehen?", fragte ich also ein wenig lauter als gewollt und die beiden trennten sich augenblicklich. „Klar!", antwortete nun Lucas glücklich, ehe er mit einem breiten Lächeln im Haus verschwand. Ich verengte meine Augen. Lucas war soeben auf meiner Sympathieskala ein wenig nach unten gesunken. Zu sieben. Er mochte Miks Freund sein und Myriams Herz erobert haben, aber ich mochte ihn nicht. „Na komm, du eifersüchtige Seescholle, gehen wir auch rein!", lachte Marik dann, klopfte mir auf die Schulter und betrat die Wohnung. „Was für eifersüchtige Seescholle?", fragte ich dann angepisst nach und folgte ihm stapfend.

Auch, wenn ich versuchte ihm böse zu sein, weil er diesen nahen Kontakt zu Lucas erlaubt hatte, so schaffte ich es einfach nicht, denn die Tatsache, dass er mich eben als Seescholle beleidigt hatte, fand ich irgendwie lustig. „Ich hätte auch was Gemeineres sagen können!", verteidigte sich Mik dann zwinkernd, als ich die Haustür schloss und ebenfalls anfing, mir meine Jacke auszuziehen. „Mik! Koschti! Ihr seid ja da!", riss uns plötzlich die glückliche Stimme meiner besten Freundin aus unserem Gespräch. „Wow, du bist ja nh ganz Schnelle!", lachte ich dann und stürzte mich in die Umarmung. Sie lachte und ihr Atem kitzelte meinen Nacken. Bei ihrer Lache merkte ich, wie sich meine Stimmung augenblicklich besserte. Wie viel eine gute Freundin doch ausmachen konnte...

„Wie geht es euch?", fragte sie dann grinsend und schenkte auch Mik eine Umarmung. „Ein wenig müde von der Fahrt, also ich, Kostas kann das bestimmt nicht von sich behaupten... Aber hey! Sonst ganz gut!", antwortete er dann und als sie sich trennten, zwinkerte er mir neckend zu. Ich verdrehte die Augen. Dann hatte ich vielleicht auf der Fahrt ein wenig geschlafen, ja und? Ist ja nicht so, als hätte er es mir verboten! Und ich war auch viel eher aufgestanden als er, um unsere Koffer zu Ende zu packen! Ich hatte also praktisch zwei Stunden weniger Schlaf gehabt als er! „Ich wusste gar nicht, dass ich so ein langweiliger Geselle bin!", fügte er dann hinzu und Myriam nickte lachend. „Ja, Kostas ist wirklich gut darin, andere Leute auszublenden und stattdessen eiskalt zu schlafen!". Mik schlug ihr zufrieden grinsend auf die Schulter und sie betraten zusammen das Wohnzimmer, als er sagte: „Zumindest hat er heute Morgen noch dafür gesorgt, dass ich meine Zahnputzsachen nicht vergesse! Also ist es in der Hinsicht gut, dass er heute Morgen so früh wach war.". Myriam weitete erschrocken ihre Augen. „Was? Kostas ist mal früh aufgestanden? Das ich das mal erleben darf!". Mik lachte. „Ja, irgendwann musste er uns ja mal positiv überraschen!".

So langsam wurde es mir echt zu bunt. „Hallo? Ich stehe genau hinter euch! Ist ja nicht so, als könnte ich euch nicht hören!", empörte ich mich dann und erntete amüsierte Lacher.

Grinsend schüttelte ich den Kopf. Warum suchte ich mir immer die Freunde, die in ihrer Freizeit nichts Besseres zu tun hatten, als mich zu beleidigen? Ich meine, ich war auch selber schuld!

A competition and a bet (Kostory FF)Where stories live. Discover now