A competition and a bet (Kostory FF)

Kapitel 65

*PoV Kostas*

Mit einem Lächeln auf den Lippen betrat ich eine Woche später das in den Startlöchern stehende Flugzeug. Ein Seitenblick verriet mir, dass auch mein Freund ein Lächeln im Gesicht hatte und augenblicklich spürte ich ein angenehmes Ziehen in meinem Bauch. Ich drückte seine Hand und er zwinkerte mir zu, ehe wir uns auf unseren Plätzen niederließen. „Ich kann es immer noch nicht glauben, dass wir tatsächlich zu den karibischen Inseln fliegen!", quiekte ich dann glücklich und kuschelte mich an die Schulter von Mik. Dieser hatte sich im Gegensatz zu mir bereits angeschnallt und lachte leise, bevor er mit seiner Hand durch meine Haare fuhr und seinen Kopf auf den meinen legte. „Und wenn du dich nicht anschnallst, wirst du dort vielleicht auch nie lebendig ankommen!". Ich schaute zu ihm auf, wusste nicht ob ich nun beleidigt oder belustigt sein sollte, doch entschied mich schließlich dazu, mich wieder von ihm zu lösen, ihm gegen den Arm zu schlagen und mich daraufhin auch anzuschnallen.

„Zufrieden?", fragte ich dann schelmisch grinsend und er nickte glücklich, ehe er mich zurück in eine Umarmung zog. Nur zu gerne ließ ich das zu und starrte daraufhin auf die Rückseite des Sitzes vor mir. Was ich zuvor gesagt hatte, hatte ich ernst gemeint. Heute würden wir zwei tatsächlich zu den karibischen Inseln fliegen! Mein Bauch rumorte ungeduldig. Und wir würden herausfinden, wer diesen Wettbewerb gewonnen hat. Ich muss zugeben, dass ich persönlich bereits wusste, dass ich keine Chance hatte bei diesem Wettbewerb noch gut abzuschneiden. Auch, wenn es mich zunehmend traurig stimmte zu wissen, eine Chance wie diese hier vertan zu haben, so hätte ich nichts an der Gesamtsituation ändern wollen. Ich meine ja, ich hatte einen Großteil meiner Abonnenten verloren und war rein statistisch gesehen nicht länger auf den Top-Ränken der deutschen YouTuber, aber dafür hatte ich Marik kennengelernt und herausgefunden, dass er das komplette Gegenteil von dem war, was ich zuvor gedacht hatte.

Dass er kein Arschloch war, sondern der größte Softie. Dass er kein gefühlskalter Playboy war, sondern die treuste Person, die man sich zum Freund machen konnte und dass er kein ignoranter eingebildeter Typ war, sondern ein charmanter, mitfühlender und vor allem bescheidener Mitbewohner, den man rund um die Uhr um sich herum haben konnte. Dieser Wettbewerb würde mir vielleicht nicht die Zukunft ermöglichen, die ich mir zuvor erhofft hatte, aber er hatte mich auf eine neue, bessere und vor allem weniger einsamere Zukunft vorbereitet. Eine Zukunft mit Mik an meiner Seite.

Was für ein glücklicher Zufall, dass er enden würde an genau dem Ort, den ich schon von Kind auf unbedingt hatte bereisen wollen. Ich könnte die letzten Augenblicke am kilometerlangen Sandstrand genießen. Könnte zusammen mit Mik die unendlichen Tiefen der Insel erkunden und wir könnten zusammen den Sonnenauf- und Untergang beobachten.

Ich lächelte.

Wie an diesem einen bedeutsamen Abend.

Ich legte meinen Kopf in seine Hand und genoss seine Berührungen. Mein Herz klopfte als wir uns näherkamen und er mein Gesicht mit beiden Händen umfasste. Mein Atem ging schneller als die Stellen, die er berührte anfingen zu kribbeln. Das hier war richtig. So aufrichtig. Geistesabwesend, gefangen in seinen Augen, ließ ich meine Hände in seinen Nacken rutschen, strich ihm durch die Haare und erstarrte als er unsere Lippen wieder miteinander verband.

Es war so perfekt gewesen. Die Seevögel hatten uns kreischend zugejubelt und die Sonne sich dazu entschieden die Dunkelheit zu vertreiben und uns stattdessen in ein helles Licht zu tauchen. Ich weiß jetzt noch, wie glücklich ich mich in diesem Moment gefühlt hatte. In dem Moment, in dem die Dunkelheit der Unwissenheit zusammen mit jedwedem Zweifel meinen Geist verließ und stattdessen Platz machte für die Freude, für dieses elektrisierende, süchtig machende Kribbeln. Für die Wahrheit und die... und die Liebe.

Kitschig.

So hätte ich die Situation vielleicht beschrieben, hätte ich sie ein halbes Jahr zuvor in einem Buch gelesen.