Kapitel 52

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*Kostas' PoV*

Meine Hände zitterten unruhig, als ich im Begriff war, meine Haustür zu öffnen. Ich brauchte gar nicht durch das kleine Guckloch schauen, um zu wissen, wem ich gleich ins Gesicht blicken musste. Mein Herz schlug wie verrückt und am liebsten wäre ich jetzt zurück zu meinen Eltern gefahren, ohne ihm auch nur einen Funken Aufmerksamkeit zu schenken.

Meine Mutter hatte mir gestern Abend wirklich geholfen. Ihre Worte hatten mich zum Nachdenken gebracht und doch hatte ich mich einfach noch nicht einigen können... Mein Herz schrie nach ihm. Nach seiner Stimme, seinen Berührungen, seinem Lächeln... Aber mein Kopf wehrte sich händeringend den Kontakt zu ihm wiederherzustellen. Er hatte mein Vertrauen missbraucht, warum sollte er dann eine zweite Chance bekommen? Manche Menschen verdienten sie einfach nicht...

Aber war Marik wirklich einer davon?

Langsam öffnete ich die Tür und keine Sekunde später verlor ich mich in diesen verdammten rehbraunen Augen. Ich schluckte. Versuchte mich zu fassen. „Hey...", sagte er nervös, fuhr sich durch die Haare und versuchte sich an einem Grinsen.

Wieder drehte mein Herz durch. Er sah so süß aus, wenn er das machte! Das Verlangen ihm um den Hals zu fallen wuchs mit jeder verstreichenden Sekunde, doch ich unterdrückte es und trat wortlos einen Schritt zur Seite, um ihm Platz zu machen. Realisierend, dass ich ihm keine Antwort geben würde, verschwand sein Lächeln und schweigend trat er ein. Bemüht leise schloss ich meine Haustür wieder und versuchte verzweifelt einen Kompromiss zwischen Herz und Kopf zu finden. Diese seltsame Stimmung zu unterbrechen.

„Du hast zwanzig Minuten.", sagte ich dann und erschrak über die Kälte in meiner Stimme. Er dagegen nickte nur, ehe er in meinem Badezimmer verschwand. Schwer ausatmend ließ ich mich auf einem meiner Küchenstühle nieder. „Was machst du nur, Kosta?", flüsterte ich leise und versenkte mein Gesicht in meinen Händen. Ich wusste einfach nicht, was ich machen sollte! Wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte...

Ich fühlte mich ein wenig, wie das neue Kind in der Schule. Nervös. Aufgeregt. Verwirrt. Ich wusste nicht was ich mit mir anfangen sollte. Marik ließ mich unsicher werden. Und ich hatte das Gefühl er merkte das nicht einmal...

Vielleicht gut so...

„Kosta?", ich zuckte zusammen und hob augenblicklich meinen Kopf, um in Richtung Bad zu schauen. „Ja?", fragte ich dann und räusperte mich dann kurz, wissend, dass meine Stimme mir den Dienst versagte. „Wo hast du meinen schwarzen Hoodie hingelegt?". Ich schluckte. Seinen Hoodie?

Wortlos stand ich auf und folgte ihm mit klopfendem Herzen ins Bad. Ich hatte diesen Raum seitdem ich heute wieder zuhause war, bewusst gemieden. Meinen Koffer nur halb ausgepackt... War bewusst erst gegen sechs wieder nach Hause gefahren... Ich hatte es bisher noch nicht geschafft meine Sachen ins Bad zu bringen, wohlwissend dass alleine der Anblick der Badewanne mich mit Erinnerungen konfrontieren würde, die es mir wirklich schwer machten, mich zu konzentrieren. Ich hatte beschlossen nicht mehr über ihn zu weinen. Ich hatte genug davon. Meine Mutter hat Recht gehabt. Ich sollte mir mein Leben nicht wegen jemandem wie ihm versauen lassen. Das war nicht richtig.

Mit wildem Blick versuchte ich den Hoodie zu finden, den Mik vermisste. Ich wusste, ich hatte ihn Donnerstagmorgen weggelegt... Er hatte ihn Mittwochabend vor dem... baden... auf der Toilette liegen lassen und er hatte mich dort gestört... Aber wo hatte ich ihn dann hinge- „Das mit der Wette tut mir wirklich leid, Kosta.". Ich stoppte in meiner Bewegung. Plötzlich war dieser Kloß im Hals wieder da. Verzweifelt versuchte ich ihn runterzuschlucken...

Denkst du nicht er sollte wissen, dass du nur wegen der Wette mit ihm in die Kiste gesprungen bist?

Es ging nicht. Ich schaffte es nicht.

A competition and a bet (Kostory FF)Where stories live. Discover now