Kapitel 23

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*Pov Kostas*

Verzweifelt schlug ich meine Hände vor mein Gesicht, während ich auf der Fensterbank saß und darauf hoffte, dass irgendein Wunder geschehen würde, um diese letzten Sekunden rückgängig zu machen. Doch egal wie sehr ich mich auch anstrengte, die tausenden Blicke immer und immer wieder auf meine Wohnzimmeruhr bestätigten mir, dass sich der Zeiger keinen Millimeter in die falsche Richtung gedreht hatte. „Verdammt...", fluchte ich leise und ließ meinen Kopf gegen die kalte Fensterscheibe sinken, die Augen geschlossen. Das kalte Glas an meinem erhitzten Kopf half mir mich wieder ein wenig zu beruhigen und ich wurde gedanklich zurückgeworfen zu den letzten Sätzen, die er mir an den Kopf geworfen hatte.

„Wer wollte denn gestern unbedingt Sex mit mir haben?"

Seine Stimme hallte in meinem Kopf wider und dieser stechende Blick war noch immer in meine Gedanken gebrannt... Der Sinn hinter seinen Worten verwirrte mich, da er so viele Fragen aufwarf! Ich meine... seit wann konnte Marik sich erinnern? Hatte er nicht heute Morgen erst gesagt er würde sich nicht erinnern, es aber gerne wollen? Und warum war er so ein Arsch gewesen gerade? War es gestern Abend denn so schlecht gewesen? Ich hielt inne und öffnete meine Augen wieder, um die, auf der untenliegenden viel befahrenden Straße, dahinrasenden Autos zu blicken. Würde mich das stören? Ich seufzte. Wollte ich das überhaupt wissen?

Ich hatte keine Ahnung warum, aber bei dem Gedanken, dass Marik den letzten Abend schlecht fand und dass er deswegen heute so ein Arschloch gewesen war, stellten sich bei mir sämtliche Haare auf. Was war bloß los mit mir? Die Verwirrung wuchs und wuchs. Warum sollte es mich stören? Sollte ich nicht viel lieber glücklich darüber sein, dass ein so schlechter Mensch wie Marik endlich weg war? Ich wusste es nicht... sollte ich? Die Fensterscheibe hatte sich mittlerweile an die Wärme meiner Stirn gewöhnt und somit hatte ich nicht länger einen Grund sie dort liegen zu lassen und löste mich wieder, um meine Arme um meine Beine zu schlingen. Hatte ich es gestern wirklich so weit kommen lassen? Und selbst wenn... Warum hatte er dann auch noch mitgemacht? Ich schloss die Augen. Verdammt, ich wollte doch bloß wissen, was gestern wirklich passiert war! Augenblicklich verfluchte ich mich dafür, gestern so viel getrunken zu haben. Was hatte ich mir dabei gedacht?! Verzweifelt versuchte ich mich wieder an irgendwas zu erinnern von dem, was gestern passiert war. Ich versuchte mich weiter zurückzuerinnern als an diesen einen Typen, der so süß gewesen ist. Was war danach passiert? Vielleicht versuchte ich mich zu sehr mich wieder an den gestrigen Abend zu erinnern. Aber als ich das, was ich wusste in meinem Kopf noch einmal wiederholte, hallte plötzlich ein Satz in meinem Kopf wider und es machte Klick.

„Ich denke dieser junge Mann muss schon nach Hause."

Marik hatte mich von diesem Typen weggezogen! Ich bekam nicht alles wieder, aber ich konnte nun gedanklich zwischen meiner Flirterei und Marik und mir an der Theke hin und her switchen. Ich wusste wieder wie doof ich es gefunden hatte, dass er mich von diesem Typen weggezogen hatte. Andererseits warf es neue Fragen auf. Warum sollte sich Marik um mich kümmern? Hätte ihm das nicht egal sein können? Ein ganz neuer Gedanken kam mir in den Kopf und augenblicklich spürte ich ein Kribbeln in meinem Bauch. Hatte es ihn vielleicht gestört? Fast im selben Augenblick merkte ich selber, wie absurd dieser Gedanke doch war und erneut sank mein Kopf gegen die nun wieder kalte Scheibe.

Nein, Kosta. Sei nicht dumm.

Warum sollte es ihn stören? Ihm ging es wohl viel eher um den Mann, mit dem ich geredet hatte. „Ich bin dann weg.". Ich zuckte zusammen und wurde aus jeglichen Gedanken gerissen. Diese Stimme von diesem einen verdammten Mann, dem ich all meine Gedanken bis zu diesem Zeitpunkt gewidmet hatte, machte mich wahnsinnig. Diese abwertenden Dinge, die er eben noch zu mir gesagt hatte, verbanden sich geradezu automatisch mit jedweden anderen Erinnerungen an Marik. Doch noch ehe ich ihm eine Antwort hätte geben können, hörte ich meine Wohnungstür zuschlagen. Ein weiteres Mal zuckte ich überrascht zusammen und spürte dann plötzlich eines von genau den Gefühlen, die ich eigentlich nie hatte mit ihm verbinden wollen. Trauer. Warum war ich traurig darüber, dass er dieses Haus verließ? Ich hatte es ihm doch schließlich befohlen...

A competition and a bet (Kostory FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt