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Ich weiß nicht wie lange ich schlief, aber ich werde wach, als jemand meine Hand drückt. Langsam öffne ich meine Augen und sehe verschlafen zu Nicolas. Dieser ist wach und beobachtet mich. Er ist wach?!

Ich richte mich auf, ohne seine Hand loszulassen, und frage sofort: „Nicolas. Du bist wach? Wie geht es dir?" Meine Müdigkeit von gerade ist wie weggeblasen und ich sehe meinen Bruder nur geschockt an.

Nicolas nickt. „Siehst du doch. Und gut." Er lächelt mich an, doch seine Stimme ist schwach. Er spricht mit mir, doch muss sofort anfangen zu husten.

„Seit wann bist du wach?", frage ich und reagiere gar nicht auf seine Frage. Nico zuckt mit den Schultern. „Woher soll ich das denn wissen? Hängt hier irgendwo eine Uhr herum?"

Ich sehe mich um und schüttel den Kopf. „Nein." Er nickt. „Siehst du? Und auf deine Armbanduhr kann ich ja auch nicht gucken, wenn der lasch am Bett herunterhängt."

„Warum hast du mich nicht geweckt?", frage ich und wechsel das Thema. „Du hast so schön geschlafen.", antwortet er und grinst frech. „Du siehst so fertig aus, als hättest du letzte Nacht nicht geschlafen." Wegen wem denn wohl.

Ich seufze und flüstere: „An wem liegt das denn wohl?" Ich stütze meinen Kopf auf meiner Hand ab und sehe den älteren an.

Nicolas weicht meinem Blick aus. „Es tut mir leid. Ich habe euch bestimmt Sorgen bereitet." Entschuldigen sollte sich an dieser Stelle eher ein anderer. Warum musste mich Thomas auch heute morgen davon abhalten Fabian eine reinzuhauen? Er hätte das verdient...

„Wie lange war ich eigentlich weg?" Nicolas unterbricht meinen Gedankengang. „Samstag.", antworte knapp. „Welcher Tag ist heute?" „Montag." „So lange?", fragt er geschockt. Ich nicke.

Da ich gerade nicht weiter auf das Thema eingehen möchte, stehe ich auf. „Ich hole mal einen Arzt. Wir können uns ja später weiter unterhalten.", informiere ich ihn und Nicolas nickt.

Ich gehe aus dem Zimmer und hole einen Arzt. Während dieser Nicolas untersucht, bin ich auf dem Flur und unterhalte mich mit Mika.

„Wie geht es ihm?", fragt sie, als ich mich zu ihr auf einen Stuhl setze und ein Getränk gebe. „Schlechter wie er behauptet.", antworte ich und sehe auf den Becher mit Tee drin. „Aber er kann wieder rumwitzeln."

„Wenigstens etwas gutes.", sagt Mika und lehnt ihren Kopf gegen meine Schulter. „Ich bin froh, dass er aufgewacht ist." Ich nicke. „Ich auch."

Wir unterhalten uns weiter miteinander, bis sich die Tür zu Nicolas Zimmer öffnet. Der Arzt kommt raus. Sofort springen Mika und ich auf. Wir gehen zu ihm.

„Wie geht es ihm?", fragt Mika ihn und der Arzt sieht uns an. „Den Umständen entsprechend gut. Aber ich würde ihn gerne noch heute Nacht zur Überwachung hier behalten.", antwortet der Mann mit den grauen Haaren und wir nicken.

„Wissen sie schon, warum er ins Koma fiel?", frage ich nun. „Es war wahrscheinlich eine Reaktion seines Körpers auf schwere, psychische Ereignisse." Ereignisse. Viele Ereignisse.

Wir nicken und bedanken uns bei dem Arzt. Dieser geht wieder weiter.

Ich gehe wieder in das Zimmer.

Nicolas pov.

Nachdem der Arzt das Zimmer wieder verlassen hat kommt Julius wieder rein. „Na, hast du mich vermisst?", fragt dieser grinsend, worauf ich nur den Kopf schüttel. „Es war entspannend, mal kurz deine Fresse nicht zu sehen."

Wir fangen an zu lachen, doch nach kurzer Zeit fängt mein Bauch an zu krampfen. Ich höre auf zu lachen und halte mir den Bauch.

Julius sieht das und kommt zu mir. „Was ist los? Soll ich wieder den Arzt holen?", fragt er besorgt.

Ich schüttel den Kopf. „Nein, ist schon okay. Mein Bauch tut mir nur ein bisschen weh." Das beruhigt ihm aber nicht. „Bist du sicher?", fragt er unsicher und ich nicke.

Ich lege meine Hand auf seine Schulter. „Mir geht es gut. Mach dir keine Sorgen."

Julius nimmt diese Antwort hin und setzt sich auf den Plastestuhl neben dem Bett. Was aber nicht so gut geht.

Kurz nachdem er sich drauf gesetzt hat, kippt der Stuhl um. Julius sitzt nun auf dem Boden und verzieht schmerzerfüllt sein Gesicht.

Ich würde jetzt am liebsten anfangen zu lachen, doch ich weiß ganz genau, was dabei rauskommt. Und damit meine ich nicht nur einen genervten Bruder. Den habe ich jetzt eh schon.

Julius steht auf und reibt sich über seinen Hintern. „Warum muss das Teil jetzt umkippen?", sagt er genervt und setzt sich an den Bettrand.

„Das heißt dann wohl, dass du mal abnehmen solltest.", antworte ich und klopfe ihm leicht auf seinen Bauch.

„Haha Nicolas. Sei nur vorsichtig mit deinen Worten. Sonst sitzt du schneller da unten, als du gucken kannst." Ich nicke. „Ja genau. Ich darf noch nicht aufstehen."

Julius kommt mir näher. „Wer hat etwas davon gesagt, dass du aufstehst?" Der ist jetzt angesäuert. Der fängt schon wieder an zu drohen.

Er sieht zu dem Stuhl, welcher da liegt. „Die sollten mal bessere Stühle hier herein stellen. Und nicht so ein Billigteil." Julius beginnt zu meckern.

Ich lege eine Hand auf seinen Oberschenkel und sofort verstummt er. „Das regt dich so auf. Bring das nächste Mal doch deinen eigenen Stuhl mit."

Er schüttelt den Kopf. „Das nächste Mal, wenn du hier landest, komme ich dich ganz sicher nicht besuchen." Julius sieht mich mit seinem Killerblick an.

„Warum denn?", frage ich unschuldig.

„Lass das. Weißt du, wie das an meinen Nerven gezerrt hat, hier zu sitzen und zu warten?" Was kann ich denn bitte schön dafür?

„Gib mir bitte nicht die Schuld daran.", bitte ich ihn und Julius nickt. „Ich gebe dir keine Schuld. Es liegt alles Fabian, weil dieser seine Gefühle nicht unter Kontrolle hat."

Der brünette fängt an, seine Hände zu Fäusten zu ballen. Schnell Thema wechseln. Schnell das Thema wechseln.

„Ähm, wie geht es eigentlich Mika und Bianca?"

„Hier wird nicht das Thema gewechselt!", stellt Julius klar und ich bin von da an ganz kleinlaut. Bei so einer Stimmung braucht man nicht mit ihm zu reden.

Zum Glück öffnet sich schon recht bald die Tür. Eine Krankenschwester sagt Bescheid, dass die Besuchszeiten vorbei sind.

„Okay.", antwortet Julius und verabschiedet sich von mir. Er umarmt mich kurz und geht.

Hoffentlich beruhigt der sich bald wieder. Er beschwert sich, dass Fabian Stimmungsschwankungen hat, dabei ist der auch ziemlich schnell oben raus. Moment. Warum vergleiche ich ihn jetzt denn mit Fabian?

Ich lehne mich zurück. Okay, ich bin jetzt wohl alleine. Was soll ich jetzt machen?

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LG Sarah

Mein Mobber und ichWhere stories live. Discover now