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Nicolas Sicht

Nach einiger Zeit kommt Ethan zurück, doch etwas ist anders an ihm als vorher. Irgendwas muss vorgefallen sein, doch er blockt komplett ab als ich mit ihm reden möchte.

„Ich muss gehen Nicolas. Meine Mutter hat mich angerufen und gesagt das ich bitte heimkommen soll." Während Ethan das sagt weicht er meinem Blick aus. Ich weiß das er lügt, da sein Handy die ganze Zeit hier neben mir lag.

Als er dies bemerkt wird er knallrot und schnappt sich sofort sein Handy und steckt es in seine Hosentasche. „Also... Wir sehen uns in der Schule." Er verabschiedet sich schnell und mehr halbherzig und verschwindet dann ohne mich noch einmal anzusehen.

Ich bleibe auf meinem Bett sitzen und weiß nicht, was ich davon, was gerade passiert ist, halten soll. Der war bestimmt nicht nur auf Toilette. Wen hat er auf dem Weg getroffen?

„Nico." Julius kommt in mein Zimmer und sieht sich um. „Ist Ethan nicht mehr da?"

Ich schüttel den Kopf. „Er ist gerade eben gegangen. Er war plötzlich so komisch drauf und hat mich angelogen, dass seine Mutter ihn angerufen hätte. Das konnte jedoch nicht sein, da sein Handy die ganze Zeit neben mir lag."

Julius nickt und sieht dann zu Boden. „Ich bin wohl der Grund das er plötzlich gegangen ist." Wie?

Ich sehe meinen Bruder verwirrt an. „Wie? Was hast du getan?" Julius setzt sich neben mich. „Ich habe mich mit ihm unterhalten." Ich nicke. „Und über was?" Wenn Ethan plötzlich die Flucht ergreift, war es wohl ein schwieriges Thema.

Mittwoch

Ich sitze auf meinem Platz und warte darauf, dass die Klingel ertönt. Während meine Klassenkameraden sich miteinander unterhalten, versuche ich mich mit meinem Handy abzulenken. Mein Blick geht wie automatisch zu dem Stuhl neben mir. Er ist leer. Ethan ist krank und das schon seit ein paar Tagen. Jedoch kann ich nicht glauben, dass er wirklich krank ist. Mir kommt es eher so vor, als käme er nicht in die Schule, um mich nicht zu sehen.

Julius hat mir von seinem Gespräch mit Ethan erzählt. Ich habe Ethan am selben Tag noch eine Nachricht geschrieben und versucht ihn anzurufen. Meine Nachrichten hat er gelesen, doch eine Antwort bekam ich nicht. Meine Anrufe hat er weggedrückt.

In Gedanken vertieft bekomme ich nicht mit, dass der Lehrer reinkommt und der Unterricht beginnt. Erst, als ich drangenommen werde bin ich wieder zurück in der Realität. Und eine Hausaufgabe wegen Unaufmerksamkeit muss ich heute Nachmittag auch erledigen.

Ethans Sicht

Ich liege in meinem Bett und denke die ganze Zeit an das Gespräch mit Julius vom Samstag. Einerseits möchte ich seine Worte glauben, doch andererseits sind da diese Zweifel, dass Nico vielleicht doch wirklich mit mir nur aus Mitleid zusammen ist. Ich hätte auch nicht gleich so ausfällig werden sollen. Ich hätte aus dem Gespräch keinen Streit machen müssen. Ich muss mit Nicolas reden. Doch dann lügt er mich vielleicht an.

„Ethan." Meine Mutter steht am Bettende und sieht mich an. „Sicher, dass du nicht doch wieder in die Schule willst?" Ich schüttel den Kopf. „Heute noch nicht. Mir geht es immer noch nicht so gut. Morgen gehe ich wieder." Ich schwänze nicht die Schule. Ich bin seit Montag erkältet und diese Erkältung hat es in sich. Ist zwar schön zuhause zu sein und sich nicht die Lehrer antun zu müssen, doch alles nacharbeiten zu müssen ist auch nicht gerade geil.

Doch durch diese Erkältung hatte ich viel Zeit nachzudenken. Also, wenn ich nicht gerade Kopfschmerzen hatte und nur noch schlafen wollte. Die Kopfschmerztabletten hatten diesmal kaum Wirkung gezeigt. Bin echt froh, wenn ich wieder gesund bin. Zumal ich nach einer Woche krank einen Krankenschein brauche und mein Hausarzt nicht gerade mein bester Freund ist.

Ich nehme mein Handy und öffne Whatsapp. Ich gehe auf den Chat mit Nico und schaue seine Nachrichten an. Ich möchte ihn schreiben und mich für meine Flucht entschuldigen, doch weiß nicht wie ich das in eine Nachricht packen soll. Am besten ich unterhalte mich mit ihm von Angesicht zu Angesicht. Ich liebe ihn und möchte weiterhin mit ihm zusammen sein. Doch kann ich das wirklich mit dem Wissen, dass Nicolas und Fabian sich geküsst haben? Und bei meinem Zweifeln, ob er wirklich das gleiche für mich empfindet wie ich für ihn? Kann da überhaupt eine Beziehung funktionieren?

Wobei es ja wenn ich ehrlich bin meine Schuld ist, dass es überhaupt zu diesem Kuss kommen konnte. Warum habe ich ihn nur gedrängt zu dieser Party zu gehen, auch wenn er eigentlich gar nicht wollte? Ich hätte aber auch nicht vor ihm tun sollen, als würde mir der Kuss gar nichts ausmachen und eigentlich komplett anders zu denken.

Kann ich die Zeit nicht einfach zurückdrehen?

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Puh, war das schwer dieses Kapitel zu schreiben. Aber bei jeder Story gibt es ein Kapitel an dem man, so schwer es auch ist, vorbei muss damit die Story weitergehen kann. Ich werde mir Mühe geben ab jetzt endlich mich wieder richtig dieser Geschichte zu widmen und diese irgendwann zum Ende zu bringen. Nach drei Jahren wird es auch langsam mal Zeit. Wobei meine Schreibflaute auch einen großen Teil bisher dazu beigetragen hat. 

Dieses Kapitel ist mir sehr schwer gefallen zu schreiben und dennoch bin ich nicht endgültig zufrieden. Aber seit wann sind Autoren immer gleich zufrieden mit ihren Werken. Es gibt immer irgendeine Stelle, wo man denkt: "Das hätte ich noch besser schreiben können." Doch so ist es halt.

Ich hoffe euch hat dieses Kapitel gefallen und wir sehen und dann im nächsten Kapitel wieder. 

-Sarah-

Mein Mobber und ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt