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Julius pov.

Ich stehe bei der Tür des Zimmer meines Bruders und beobachte durch den Türschlitz die Szenerie. Ethan umarmt meinen Bruder. Dann sagt er etwas zu Nico und steht auf.

Ich gehe von der Tür weg und in dem Moment öffnet sie sich. Ethan kommt raus und schließt sie hinter sich. Als er mich bemerkt erschreckt er sich. „Julius. Du hast mich erschreckt. Stehst du schon die ganze Zeit dort?", fragt er mich und atmet gespielt schwer.

„Warum kann ich dir nicht glauben, dass du Nicolas verziehen hast?" Ich lehne mich gegen die Wand neben mir. Erst sieht er mich verwirrt an und seufzt dann.

„Müssen wir ausgerechnet hier darüber reden? Nicolas hört uns noch." So wie der jetzt rumschreit, glaube ich das ebenfalls.

Ich nicke. „Gut. Dann komm mal mit." Ich gehe vor und Ethan folgt mir. Wir gehen in mein Zimmer, wo ich die Tür schließe und Nicolas' Freund zuwende.

„Und jetzt rede." Ich fordere ihm zum sprechen auf. „Irgendwann wird sich dann Nico wundern, wo du ewig bleibst."

„Du weißt also auch von dem ganzen was auf der Party passiert ist.", schnaupt er. Ich nicke. „Ja, aber hier geht es nicht um mich."

Ethan sieht mich genervt an. „Glaubst du etwa dass ich das super finde. Fabian hat meinen Freund geküsst.", sagt er und betont zwei Worte besonders.

„Aber es war doch nur Teil eines Spiels.", antworte ich gehässig, worauf der Blondie nur die Augen verdreht. „Scheiß auf dieses Wahrheit oder Pflicht. Wie würde es dir denn gefallen, wenn deine Freundin von jemand anderen geküsst wird?"

Ich zucke mit den Schultern. „Ich hab keine Freundin. Ich bin ein glücklicher Single." „Mich wundert es überhaupt nicht, dass du keine findest.", antwortet er schnippisch. "Soll ich das jetzt als Kompliment oder Beleidigung sehen?"

Ethan antwortet nicht auf meine Frage. Er schweigt und dann werden seine Augen glasig.

„Kann es sein, das Nicolas nur aus Mitleid mit mir zusammen ist?", fragt er weinerlich.

„So einer ist Nico nicht. Er ist nicht mit dir zusammen, nur weil er Mitleid mit dir hat oder dir nicht wehtun will. Ihm liegt etwas an dir." Ich lüge ihn gerade ins Gesicht. So weit ist es also auch schon. „Er hat dir doch auch gesagt, dass der Kuss nicht von ihm ausging, geschweige denn er ihn erwidert hat."

„Aber das alles was er mir gesagt hat, hat sich eher wie eine Ausrede angehört. Als ob er mich anlügt." Glaub mir Ethchen. Der vor dir steht macht das gerade auch.

„Nicolas liebt Fabian nicht. Er hasst ihn." Hassliebe eher. „Wieso sollte er in jemanden verliebt sein, der ihn seit Jahren jeden Tag schlägt, beleidigt und immer wieder bloß stellt?" Die Frage aller Fragen.

Ethan scheint mir nicht wirklich Glauben zu schenken. Ich würde mir auch selbst nicht glauben. Ich kann zwar lügen, aber nicht immer glaubhaft.

Er sieht mich misstrauisch an. „Du lügst mich doch auch an. Was verheimlicht mir Nico?" Ethan kommt auf mich zu. Okay, erwischt.

„Weder ich noch mein Bruder lügt dich an. Aber wenn du mich fragst, ist es eigentlich nur zu diesem ganzen Mist gekommen, weil du ihn gedrängt hast zu einer Party zu gehen, zu die er eigentlich gar nicht gehen wollte."

„Das hatte was mit meiner Familie zu tun. Sag mir lieber die Wahrheit. Sonst hole ich mir die Informationen auf andere Art." Da kommt aber eine andere Seite von dem sonst so lieben Ethan zum Vorschein.

„Woher denn? Die werden dir alle das gleiche erzählen wie ich."

Mein Mobber und ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt