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„Also war ich Recht in meiner Vermutung. Ethan steht wirklich auf dich." Julius rennt mir jetzt schon ein ganzes Stückchen hinterher. Er freut sich wie ein kleines Kind, da seine Vermutungen der Wahrheit entsprachen. Und jetzt kann er es nicht oft genug hören.

„Lässt du mich bitte mal endlich in Frieden? Ja, Ethan hat mir gesagt, dass er in mich verliebt ist. Jetzt kannst du dich doch anderen Dingen zuwenden." Ich muss mir jetzt erst einmal Gedanken darüber machen, was ich Ethan sagen soll. Und vor allem wie. Ich empfinde nichts für ihm und will nicht mit ihm eine Beziehung beginnen, die dann nur einseitig ist.

Ich denke an Fabian. Was wäre wenn...

„Was wirst ihm sagen?" Julius folgt mir wieder in mein Zimmer. Hat der kein eigenes?

„Was ich ihm sagen soll? Die Wahrheit." Langsam fange ich an mich zu wiederholen. „Du kennst mich und müsstest wissen, wie meine Gefühle gegenüber Ethan sind. Ich bin nicht so herzlos und fange mit ihm was an."

Julius verschränkt seine Arme. „Ich sage dir noch einmal. Sehe es doch als eine Chance endlich deine unglückliche Verliebtheit zu überwinden. Ihr beiden passt so gut zusammen." Was würde er denn antworten, wenn ich ihm das selbe über Bianca und ihn sage?

„Wenn du nicht sofort aus meinem Zimmer verschwindest, übernachte ich heute bei Mika." Klingt das überhaupt nach einer Drohung?

Julius bleibt hartnäckig. „Mich kannst du nicht abschieben. Denk doch mal nach. Mit Ethan könntest du doch Fabian eifersüchtig machen." Jetzt dreht der durch.

„Für was soll ich den denn eifersüchtig machen? Fabian hasst mich und ist nicht schwul." „Da hat sich das letzten Monat aber etwas anders angehört."

Montag

„Wo hast du sie hin?" Ich stampfe nur mit Handtuch begleitet stampfe ich durchs Haus. Meine Laune ist gerade ziemlich im Keller. Jemand hat meine Kleidung geklaut, als ich unter der Dusche war. Und ich weiß schon ganz genau wer.

Ich gehe in Julius Zimmer. Er steht gerade vor seinem Schrank und zieht sich gerade einen Pullover an.

Julius sieht mich an. „Worüber redest du? Warum rennst du nur mit Handtuch rum?" Als ob der das nicht selber wüsste. Er kann nicht mal richtig lügen.

„Du hast meine Klamotten genommen, als ich unter der Dusche stand. Rück sie wieder raus." Ich halte meine Hand hin. Julius sieht mich weiterhin an, als hätte er von nichts Ahnung. Er hat aber auch zu kämpfen nicht zu grinsen.

„Ich nehm dir doch nicht deine Sachen weg. Die verschwitzten Dinger passen mir eh nicht." Wir sind gleich groß und haben die gleiche Kleidergröße.

Da das ewige Diskutieren mit ihm eh nichts bringt suche ich selbst in seinem Zimmer. Keine Spur.

„Du brauchst hier gar nicht zu suchen. Hier wirst du nichts finden." Ich nicke misstrauisch. „Ja? Und wo sind sie dann? Rück mit der Sprache heraus."

Julius weigert sich. „Such doch selber nach ihnen. Ich gebe dir einen kleinen Tipp. Ich sag nur Thomas." Der will mich doch verarschen. Nicht in dem Zimmer.

Ich begebe mich zu dem Zimmer, was ursprünglich mal als das Zimmer von Thomas dienen sollte, aber jetzt eher als Gästezimmer genutzt wird. Nur haben wir so selten Besuch und das Zimmer sieht aus wie der reinste Saustall. Hier wurde schon seit langen nicht mehr richtig gesaugt.

Und ausgerechnet unter dem Gästebett liegen meine Sachen. Jetzt kann ich sie direkt wieder in die Waschmaschine hauen. Die sind jetzt dreckig.

Ich hole mir also frische Klamotten, ziehe mich an und gehe in die Küche zum Frühstück. Mum liest beim Frühstücken Zeitung und Julius frisst wie ein Scheindrescher.

„Morgen." Ich geselle mich zu ihnen. Julius sieht mich an und fragt: „Na, war deine Suche erfolgreich?" Bei noch so einer Aktion landen seine Klamotten im Schredder.

Ich strecke ihm die Zunge raus. Mum sieht verwirrt zwischen uns her. „Was habt ihr angestellt?" Ich werfe Julius einen Blick zu und antworte ihr: „Dein jüngster Sohn dachte es wäre ne super klasse Idee, die Klamotten seines Bruders ins Gästezimmer zu verfrachten." Julius verteidigt sich. „Da bist du doch selbst Schuld." Ich überlege mir doch noch was anderes.

Mum schüttelt den Kopf. „Warum könnt ihr nicht etwas wie euer Bruder sein?" Meint die das ernst? „Wie? Sollen wir auch mit 18 einfach abhauen, die Familie allein lassen und acht Jahre später wieder auftauchen und so tun, als nichts wäre." Julius gibt mir Zuspruch.

Mum schüttelt weiter nur den Kopf. „Ihr benehmt euch wie kleine Kinder." „Hey!"

Nach dem Essen gehen wir zur Schule. Ich sehe Ethan. Julius steht neben mir und spricht meinen Gedanken aus: „Du musst mit ihm reden." Ich nicke. „Ja. Ich möchte das zwischen uns klarstellen."

Julius klopft mir auf die Schulter. „Viel Glück." Das werde ich wohl auch brauchen.

Ich gehe noch einmal in mich und rufe dann Ethan. Er unterhält sich gerade mit Mika und sieht zu mir. Ich gehe zu ihm. „Was gibt's?", fragt er. „Wir müssen uns unterhalten."

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Mit welchen Charakter aus dieser Geschichte würdet ihr gerne einen Tag verbringen? Was würdet ihr unternehmen?

Mein Mobber und ichWhere stories live. Discover now