-23- ✔

2.6K 90 7
                                    

Nicolas pov.

Einen Monat später

„Wieso willst du mir denn nicht einfach glauben?", fragt mein werter jüngerer Bruder genervt. Er beobachtet mich von meinem Bett aus. Ich sitze an meinem Schreibtisch und versuche zu lernen. Beim versuchen wird es wohl heute auch bleiben. Dank Julius schönen Fantasien.

„Wenn du noch weiter solche Sachen behauptest hast du die nächsten Tage nur noch ein gesundes Auge." Ich sehe Julius warnenden Blickes an. Dagegen scheint er aber immun zu sein, da es ihn nicht wirklich anhebt. Wobei ich das wissen muss.

„Du kannst mir ruhig glauben, was ich sage. Ich habe da ein Auge dafür." Mal schauen wie lange noch.

Ich schüttel den Kopf. „Wenn du ein Auge dafür hättest, wärst du schon längst vergeben." An diesem Punkt weiß er nicht mehr, was er darauf sagen soll. Er sieht mich baff an. Ich nutze diese Situation und wende mich meinen Unterlagen zu.

So schnell wie ich ihn aus der Fassung gebracht habe, fängt sich Julius wieder. „Aber ich habe doch gesehen, wie Ethan dich ansieht." Tolles Argument.

„Wie schaut er mich denn deiner Meinung nach an?", frage ich ihn und sehe ihn nicht an. „Er sieht dich total verliebt an." Langsam beginne ich zu glauben, dass der 15-jährige sich hier gerade eine Liebesgeschichte im Kopf ausmalt. Und Ethan und ich passen wohl perfekt in sein Muster für das verliebte Pärchen. Was für ein Träumerle.

„Du kannst ruhig aufhören uns in deine Liebesgeschichten einzubinden. Ethan und ich kennen uns erst einen Monat. So schnell verliebt man sich doch nicht." Gut. Das beste Argument war das gerade auch nicht.

Julius steht von meinem Bett auf und stellt sich neben meinen Schreibtischstuhl. „Du hast Fabian auch noch nicht so lange gekannt und dich trotzdem in ihn verliebt. Wieso sollte ich dann nicht Recht haben?" Ich hasse es, wenn er Recht hat.

Ich seufze und lasse meinen Stift fallen. „Selbst wenn du die Wahrheit sagst und Ethan wirklich auf mich steht. Ich kann ihn nicht glücklich machen." Ich mache eine kurze Pause um die richtigen Worte zu finden. „Er hat jemanden wie mich nicht verdient. Ich sehe ihn doch nur als Freund."

„Du kommst einfach nicht über Fabian hinweg. Seit Wochen kommt er nicht mehr zur Schule. Und wenn hat er dich nur gequält. Seh das doch mit Ethan als eine Chance. Mit ihm wirst du glücklich. Da bin ich sicher." Er rüttelt mir leicht an der Schulter und sieht mich aufmunternd an.

„So funktioniert Liebe aber nicht Julius. Man kann sich nicht so schnell in jemanden anderen verlieben, wenn man so lange in eine Person verliebt war. Gefühle verschwinden nicht von heute auf Morgen."

Julius seufzt. „Glaubst du aber, dass es jemals eine Chance geben wird, dass Fabian sich ändert? Wenn du genau auf das wartest, verpasst du vielleicht etwas."

Es ist ruhig. Julius geht aus meinem Zimmer und lässt mich allein. Ich denke nach. Was, wenn er Recht damit hat und Ethan wirklich so gegenüber mir empfindet? Das kann niemals so funktionieren. Ich verletze mich. Ich verletze ihn. Und ich verletze jeden anderen um uns herum.

Es klingelt an der Tür. Ich stehe auf und gehe runter. Niemand in diesem Haus hat sich anscheinend erhebt um selbst zu gehen. Lass das nicht jetzt was bedeuten. Oder so ausgehen, wie vor ein paar Wochen.

Ich öffne die Tür und sehe Ethan. Ich sehe ihn an und frage verwirrt: „Ethan? Was machst du denn hier?" Ich lasse den blonden Jungen herein, welcher sichtlich nervös ist. „Ich möchte mit dir reden." Ein leichter Rotschimmer erscheint in seinem Gesicht.

Ich nicke. „Okay." Ethan zieht seine Jacke und Schuhe aus und wir gehen ins Wohnzimmer. Begründung? In meinem Zimmer besteht eine hohe Chance, dass Julius dazwischenfunkt. Außerdem ist weder Sonja, noch Thomas heute hier. Und Mum ist in ihrem Arbeitszimmer. Bei ihrer Arbeit stört man sie besser nicht.

Im Wohnzimmer haben wir wenigstens unsere Ruhe und können miteinander sprechen.

„Willst du etwas trinken?", frage ich ihn höflich. Ethan schüttelt den Kopf. „Danke. Ich habe aber keinen Durst. Ich möchte einfach das hier hinter mich bringen."

Ich nicke und setze mich zu ihm auf die Couch. „Um was geht's?" Ethan sieht mich an und spricht los.

„Ich...Ich mag dich Nico." Er flüstert, wodurch ich auch einen Teil, von dem was er sagt, nicht verstehen kann. „Ich mag dich auch Ethan. Du bist ein guter Freund von mir."

Ethan schüttelt den Kopf, welcher von jetzt auf gleich rot anläuft. „Du verstehst es nicht. Ich sehe dich nicht nur als guten Freund. Ich habe mich in dich verliebt."

Ich glaube ich habe mich gerade verhört. „Du hast was?" Ethan sieht weg. „Du empfindest nicht das selbe, oder? Sag einfach. Ich kann es verkraften."

Dem Jungen mit den schönen grünen Augen läuft eine Träne über sein Gesicht. Er wischt sie weg. Ich lege eine Hand auf seine Schulter. „Nimm mir bitte nicht die Worte aus dem Mund, Ethan."

Ethan sieht mich an. „Es stimmt doch." Ich kann es nicht ertragen ihn so traurig zu sehen. Ich möchte und kann ihn nicht verletzen. Ich möchte ihn nicht verlieren.

„Gib mir bitte etwas Zeit. Das kommt gerade etwas plötzlich. Wir kennen uns etwas über einen Monat und ich möchte dich nicht verlieren."

Ethan zögert einen Moment und stimmt dann zu. „Gut."

Wir unterhalten uns noch etwas, bevor er dann schon bald wieder geht. Ich bringe ihn noch zur Tür und verabschiede mich von ihm.

Als ich dann wieder auf mein Zimmer möchte höre ich meinen Bruder. „Na, kann ich bald offiziell einen Fanclub eröffnen?" Ich sehe Julius an und antworte: „Du kannst dir deinen Fanclub gleich sonste wo hinschieben."

- - - -
Hättet ihr ein paar Vorschläge für einen Shipname für Ethan und Nicolas?

Mein Mobber und ichWhere stories live. Discover now