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Nächster Tag

Es ist Nachmittag. Ethan ist bei mir zu Besuch. Wir liegen in meinem Bett. Ethans Kopf ruht auf meiner Brust und ich streiche mit meiner Hand durch seine weichen strohblonden Haare. Er redet die ganze Zeit, ich bin aber abwesend. Schon die ganze Zeit bin ich nicht richtig bei der Sache. Fabian war heute nicht in der Schule. Das war er schon oft gewesen, doch dieses Mal habe ich ein seltsames Gefühl bei der ganzen Sache. Es ist anders als sonst.

Das ist aber leider nicht das einzige, was mir durch den Kopf geht.

Ethan scheint zu bemerken, dass ich abwesend bin. Er setzt sich auf und sieht mich an. „Nicolas?", spricht er mich an. „Was ist los?", frage ich ihn und setze mich ebenfalls aufrecht. „Du hörst mir gar nicht wirklich zu. Ist irgendwas passiert?" Ich möchte ihm nichts davon erzählen.

Ich schüttel den Kopf. „Nein. Nichts ist passiert." „Das glaube ich dir nicht. Du bist schon den ganzen Tag so abwesend. Lüg mich nicht an." Er sieht mich an. Ich lächel ihn an und möchte nach seiner Hand greifen. Diese zieht er aber weg.

Ethan sieht nach unten, wodurch ihm einige Haarsträhnen ins Gesicht fallen. „Wir sind zusammen Nicolas. Als Paar erzählt man sich doch alles und verheimlicht nichts voreinander." Ich weiß, dass er Recht hat.

„Es ist wirklich nichts passiert Ethan. Ich hatte einfach einen schweren Tag." Ich streiche ihn die Strähnen aus der Stirn und lege meine Hand an seine Wange. „Ich würde es dir erzählen. Glaub mir bitte." Er sieht mich an. Doch ich sehe deutlich, dass er es nicht glaubt.

„Es ist schön, dass du so etwas sagst. Aber denke bitte nicht, dass nur weil wir uns noch nicht so lange kennen, du mich anlügen kannst. Ich kann es verkraften, wenn es etwas schlimmes ist." Ich kann nicht.

„Ich kann es dir nicht sagen, Ethan. Wenn ich es dir erzähle, hasst du mich danach und ich möchte das nicht." Ich schüttel immer wieder den Kopf. Ethan greift nach meiner Hand. „Hast du mir gerade nicht zugehört Nico? Ich sagte doch, dass ich es verkraften kann. Es bringt nichts, dass du mich vor etwas schützen willst, wenn ich gar nicht weiß vor was. Ich bestehe nicht aus Butter. Sag es mir einfach."

„Nein. Wenn ich dir das sage, willst du nichts mehr mit mir zu tun haben." Mit dieser Antwort gehe ich Ethan mehr und mehr auf die Nerven. Er verdreht die Augen und umfasst mein Gesicht mit seinen Händen.

Er kommt mir näher und legt seine Stirn an meine. „Sag es mir endlich Nicolas. Ansonsten hole ich mir diese Information auf anderem Wege." Nein. Er sollte es nicht von jemanden anderen erfahren.

Ich nicke. Ethan nimmt seine Hände von meinem Gesicht. Jetzt oder nie Nicolas. „Versprich mir aber bitte, dass du mich danach nicht hasst oder sonst was machst."

„Versprochen." Ethan nimmt meine Hände und nickt mir aufmunternd zu.

Ich sehe auf unsere verschränkten Hände und dann in seine grünen Augen. Ich möchte ihn nicht verletzen. Aber es gibt keinen anderen Weg.

Ich atme tief durch. „Ethan. Fabian hat mich geküsst."

Erst kommt keinerlei Reaktion von ihm. Dann fängt er an zu lachen. „Veräppel mich nicht. Fabian hasst dich doch. Lass die Späße und sag was wirklich Sache ist."

Ich antworte nicht und Ethans Gesichtsausdruck verändert sich. „Das war kein Spaß. Du sagst die Wahrheit."

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Stell dir vor, du läufst einem der Charaktere aus dieser Geschichte zufällig über den Weg. Was würdest du zu ihm sagen?

Mein Mobber und ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt