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Den restlichen Schultag sehe ich Fabian nicht mehr. Kann mir ja auch eigentlich ziemlich egal sein. Ich hab jetzt andere Dinge, mit den ich mich herumschlagen muss.

„Du bist jetzt mit Ethan zusammen." Julius und ich laufen von der Schule nach Hause. Ich nicke. „Ich weiß auch nicht. Aus meinem Mund kam genau das, was ich nicht sagen wollte. Ich kann es mir einfach nicht erklären." Ich bin verzweifelt.

„Sei doch froh darüber." Julius zuckt mit den Schultern. „Vielleicht entwickelst du irgendwann doch Gefühle für Ethan und du kannst Fabian vergessen." Ich dachte das haben wir schon geklärt? Fängt der damit wieder an.

Ich schüttel den Kopf. „Das geht aber nicht so einfach. Du kommst doch auch nicht mit einem anderen Mädchen zusammen, für das du nichts empfindest, obwohl du so lange in Bianca verliebt bist. Du hoffst dann doch auch nicht, dass du dich irgendwann vielleicht doch in sie verliebst." Dieses Beispiel gefällt Julius nicht wirklich.

„Kannst du endlich aufhören zu behaupten, ich stehe auf Bianca?" Julius legt seinen Kopf in den Nacken und schließt seine Augen. Ich nicke. „Wenn du mir endlich hilfst, ja."

„Wie soll ich dir denn helfen? Du hast dir das selber eingebrockt." „Und du wolltest unbedingt, dass ich mit Ethan zusammen komme. Jetzt ist es so und dir gefällt es auch an einem Punkt nicht." Julius zischt mich an. „Beende es doch einfach wieder. Sag ihm, das du auf jemanden anderen stehst." Wenn das so einfach wäre.

„So einfach geht das jetzt nicht. Er wird mich hassen und dann habe ich ihn auch als Freund verloren." Ich bin so erbärmlich.

Julius bleibt stehen. „Ich hasse Fabian und kann noch immer nicht ganz verstehen, was du an ihm findest. Jetzt hast du Ethan und bist trotzdem unglücklich. Ich möchte, das du glücklich wirst, aber an diesem Punkt halte ich mich aus dem ganzen heraus. Du kennst meine Meinung. Finde deinen eigenen Weg."

Julius läuft weiter und lässt mich stehen. Woher kommt dieser Sinneswandel so plötzlich. Erst das eine und jetzt das andere.

„Warte verdammt nochmal auf mich. Ich habe meinen Schlüssel zuhause liegen lassen und ohne dich komme ich daheim nicht rein. Mum ist ja arbeiten." Ich renne Julius hinterher. Er macht sich dann einen Spaß daraus und läuft immer schneller. Ein Wettrennen entsteht. Zum Glück ist der Boden nicht mehr vereist.

Nächster Tag

Ich komme bei der Schule an. Ethan kommt auf mich zu und umarmt mich stürmisch. Ich erwidere die Umarmung und spüre die ganze Zeit über den Blick von Julius auf mir. Er sieht Ethan und mich prüfend an. Er wirft mir einen warnenden Blick zu und ich nicke.

Ethan löst mich von mir. „Ich habe dich vermisst.", jammert er und drückt mich an sich. „Ich bekomme keine Luft.", bitte ich, da er mir durch seinen festen Griff die Luft bald abdrückt. Kleiner als ich sein, aber so eine Kraft haben. Dankeschön.

Er lässt mich los und entschuldigt sich. „Ich bin so froh dich wiederzusehen." Jetzt jammert er weiter. „Wir haben uns doch erst gestern gesehen. Außerdem sind wir erst seit gestern zusammen." Ich streiche über seine Wange.

„Ist das etwa verboten jemanden zu vermissen, mit den man eine Beziehung führt?" Ethan spielt nervös mit seinen Händen. Der benimmt sich genauso wie Julius, als wir noch klein waren. Als meine Klasse in der Grundschule auf Klassenfahrt war. Das hier ist aber anders.

Ich schüttel den Kopf. „Warum sollte das denn? Ich freue mich auf immer dich zu sehen." Ethan lächelt mich an. „Ich möchte nicht mehr von dir getrennt sein." Mal schauen, was die Zukunft bringt.

„Ich möchte euch zwar nicht bei eurem Geturtel stören, aber so lange ist auch nicht mehr, bis wir rein müssen." Julius unterbricht mich und deutet auf seine Armbanduhr. Ich verdrehe die Augen. „Lass uns doch allein. Geh du doch zu Bianca und sag ihr, dass du mehr von ihr willst als nur Freundschaft."

Ethan sieht erst mich und dann Julius verwirrt an. „Ist das nicht das Mädchen aus deiner Klasse, mit dem du immer zusammen bist? Du stehst auf sie?" Er grinst leicht.

Julius schüttelt den Kopf. „Glaub nicht alles, was dieser Kerl da labert. Bianca und ich sind beste Freunde seit wir noch klein waren... Warum erklär ich mich überhaupt?" Mein Bruder verschränkt die Arme.

Ethan fängt an zu kichern. Julius ist beleidigt und geht seiner Wege. Ich sehe nach der Zeit. „Wir müssen wirklich gleich rein." Ethan nickt und nimmt meine Hand. Er zieht mich hinter sich her ins Schulhaus. Wo soll das noch hingehen?

Mein Mobber und ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt