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„Was habt ihr die zehn Minuten gemacht?" Es ist Sonntag und ich laufe mit Mika durch die Stadt. Ich habs ihr versprochen, das wir mal wieder was zusammen unternehmen. Ich muss das ja einhalten. Immerhin ist mir unsere Freundschaft auch wichtig. Wenn ich sie vernachlässige bezichtig sie mich wieder, dass ich ein schlechter Freund bin.

„Wir haben geredet." Sie muss nicht alles wissen. Mika glaubt mir kein Wort. „Das kannst du mir nicht erzählen. Wenn ihr 'nur' geredet hättet, wärst du gestern nicht so geheimnisvoll gegenüber mir gewesen. Damit hast du meine Aufmerksamkeit geweckt. Du speckst mich jetzt nicht mit so einer lahmen Antwort ab." Sie fängt an immer wieder mit dem Zeigefinger in die Seite zu stechen.

„Woher willst du wissen, dass da nicht mehr war?", frage ich sie und halte ihre Hand fest. Das Gestichel nervt. „Also war da doch was passiert." Was erhofft die sich? Ich habe nicht einmal Julius davon bisher erzählt. Wenn ihr sage, was wirklich passiert ist, wird sie es sowieso nicht glauben können. Fabian hasst mich.

„Wenn ihr dir sage, was wirklich passiert ist, glaubst du es eh nicht." Mika steckt ihre Hände in ihre Jackentaschen. „Hat er dich erpresst?" Naja, sie ist so nah dran, wie sie von der Wahrheit entfernt ist.

„Er hat mich nicht geschlagen. Er hat mich auch nicht erpresst. Wir haben einfach nur die zehn Minuten im Raum verbracht und haben uns fast die ganze Zeit ignoriert." Ich hasse es andere anzulügen.

Mika schüttelt den Kopf. „Das ist eine Lüge. Ich habe doch gesehen, das Fabian völlig aufgelöst auf dem Boden gehockt hat. Du hast neben ihm gehockt und das alles sah mir nicht aus, als wäre wirklich überhaupt nichts gewesen." Ich sollte es ihr einfach sagen. Was habe ich zu verlieren?

„Fabian hat mich geküsst.", antworte ich ihr und sage ihr die Wahrheit. Mika sieht mich ungläubig an. „Du verarscht mich." Ich schüttel den Kopf. „Ich wünschte es wäre so. Aber das alles hat ihm nichts bedeutet. Er ist nicht schwul und hasst mich über alles. Und ich bin mit Ethan zusammen."

„Das glaube ich jetzt nicht mehr."

Montag
In der Schule

Julius und ich laufen durch die Schule auf Weg zum Pausenhof. Ethan ist heute krank. Am Wochenende hat ihn die Grippe erwischt und er verbringt wahrscheinlich heute noch den ganzen Tag im Bett. Heute morgen, bevor ich zur Schule los bin, war ich bei ihm. Ich habe mich mit ihm unterhalten, doch meine Gedanken waren immer wieder an anderer Stelle.

Wir unterhalten uns miteinander. Als wir dann um eine Ecke biegen, werde ich von jemanden gepackt. Ich werde mitgezogen und als eine Wand an meinem Rücken spüre öffne ich meine Augen wieder.

Ich sehe in die Augen von Fabian. Er sieht mich mit hasserfüllten Blick an. Nein.

Panisch sehe ich mich um. Ich sehe nach Julius, doch entdecke ihn nirgends. Hat er gar nicht mitbekommen, das ich verschwunden bin? „Schau dich gar nicht erst so um. Dir wird keiner zur Hilfe kommen. Weder dein kleines Brüderchen, noch jemand anderes. Dir wird keiner helfen oder vor mir retten."

Fabian schlägt mich. Ich krümme mich und versuche mich vor seinen Schlägen zu schützen. Fabian lacht nur und macht munter weiter. Er schlägt hemmungslos auf mich ein und tritt mich immer wieder.

„Warum machst du das? Nach dem Kuss hast du dich nicht so gegenüber mir verhalten.", sage ich und atme schwer. Fabian interessiert nicht was ich sage. Er schlägt immer weiter. Ich versuche mich zu wehren. Alles vergeblich.

Fabian packt mich. „Warum machst du das nur?", frage ich ihn. „Glaubst du wirklich, dass das alles auf dieser Party mir nur ein bisschen was bedeutet hat? Als ob ich jemals so etwas wertloses wie dich freiwillig küsse oder etwas empfinde."

Fabian lässt mich los. Ich lehne mich gegen die Wand. „Ich war stockbesoffen und habe schon lange nicht mehr mit jemanden getrieben. Für mehr taugst du nicht. Ein Objekt für eine kurze Vergnügung. Für mehr taugt du nicht." Er fährt mit der Tortur weiter, bis ihn jemand von mir wegzieht.

Karl und Maik schnappen sich Fabian und verschwinden mit ihm. Ich sehe ihnen nach. Julius kommt zu mir und hilft mir auf. „Wie geht's dir?", fragt er mich und ist besorgt. Ich antworte ihm nicht. Ich bin völlig durcheinander. Ich kann das alles nicht glauben, was er gesagt hat. Das kann er nicht ernst meinen. Das traue ich ihm nicht einmal zu.

Mein Mobber und ichDonde viven las historias. Descúbrelo ahora