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Die Unterhaltung mit Simon war sehr aufschlußreich. Magnus redete bei ihren Treffen über mich. Er erzählt von unserem Schießtraining und wie unsicher er in meiner Gegenwart ist. Simon verriet uns, dass Magnus schwul ist. Das es auch jeder in seiner Familie weiß. Ich blickte zu Jace und er zwinkerte mir zu. Ein Grinsen legte sich auf mein Gesicht und Simon, ja Simon mußte dann leiden. Er erwischte mich in einem Moment der Schwäche, einem Anflug von Emotionen. Das durfte ich nicht. Jetzt hat er zu seiner gebrochenen Nase auch noch ein blaues Auge.

Simon ist kein Verräter, er ist nur ein Kerl der sich ab und an mit seinem Kinheitsfreund trifft. Daran ist nichts schlimm oder verwerflich. Ich finde das schön. In unserer Kindheit gab es immer nur Izzy, Jace und mich. Wir hatten nie Freunde und durften auch keine haben. Wir lebten schon immer in dieser Welt. In einer Welt die von Geld, Intrigen, Gewalt und Macht beherrscht wird. Wir kennen nichts anderes und möchten auch kein anderes Leben. Aber eines fehlt mir. Liebe. Neue Hoffnung keimte in mir auf. Hoffnung darüber, dass Magnus mich doch mag. Und Hoffnung darüber, eventuell eines Tages einen Kuss von ihm zu bekommen.

Es gelang Jace und mir unseren Vater davon zu überzeugen, das Simon kein Verräter ist. Das seine Loyalität weiterhin uns gehört und er sich wirklich nur freundschaftlich mit Magnus trifft. Ich bin auf dem Weg zu Magnus denn ich möchte mit ihm reden. Seine kalte Art mir gegenüber entspricht nicht dem was Simon mir erzählt hat. Ich will die Wahrheit von ihm, eher werde ich nicht gehen.

Die Haushälterin schickt mich in den Keller und auf dem Weg die Treppe runter denke ich darüber nach, ob Asmodeus hier wohl seine Leichen vergraben hat. Das ist voll das Klischee schlechthin und ein selten dämlicher Spruch. Niemand vergräbt die Leichen seiner Feinde im Keller. Zumindest niemand, der bei gesundem Menschenverstand ist und nicht im Gefängnis landen möchte. Für solche Dinge gibt es Leute die man engagieren kann. Die Telefonnummer kenne ich auswendig. Noch eines der Dinge die ich früh lernen musste.

Ein geräumiger Trainingsraum verbirgt sich in den Schatten des Kellergeschoßes. Ein Sandsack hängt von der Decke und mir stockt der Atem als ich Magnus sehe. Er steht an eben diesen, seine Hände bandagiert um die Knöchel zu schützen. Er trägt eine enge schwarze Hose und ist Oberkörperfrei. Sein Rücken formt ein perfektes V. Er hat breite Schultern und über seinen gesamten Rücken erstrecken sich harte Muskeln. Das Spiel aus Sehnen und Muskeln als er immer wieder Schläge austeilt zieht mich in ihren Bann. Mit leicht geöffnetem Mund stehe ich da, die Hände vor meinen Schritt gepresst. Denn ich bin bereits hart. Dieser Anblick raubt mir den Verstand. Seine kräftigen Oberarme zeigen mir den Rest seines Tattoos. Es erstreckt sich bis über die Schultern den Rücken hinab, verläuft im Bund seiner Hose. Ich wüsste zu gerne wie er darunter ausschaut.

Ein Kick gegen den Sandsack, eine Drehung und Magnus taumelt als er mich sieht. Gerade so bekommt er die Kontrolle über sein Gleichgewicht zurück und ich erwache aus meiner Starre. Mit zu Strichen zusammengepressten Lippen und wütend funkelnden Augen sieht er mich an. "Was willst du hier?" fragt er und die Kälte in seiner Stimme senkt die Temperatur des Raumes um einige Grad.

Mein Blick bleibt allerdings an seinem Oberkörper hängen, ich habe das Gefühl jeden Moment zu kollabieren. Mein Penis zuckt beim Anblick seines trainierten Körpers und der vom Schweiß glänzenden bronzefarbenen Haut. Die Muskeln über seinem Bauch, die ausgeprägte V-Linie an seinen Hüften, die Brustwarzen, dunkler als der Rest seiner wunderschönen Haut lassen meine Gedanken in eine eindeutige Richtung wandern. Ich stelle mir vor das Magnus unter mir liegt, seine Augen geschlossen, sein Mund leicht geöffnet. Seine Zunge die sich durch den Spalt seiner Lippen schiebt und meine Hände die sich fest in seine Brust krallen wenn sich sein Penis in meinen Hintern schiebt.
Ich bin der passive Part und ich will das Magnus mich fickt.

"Lightwood." Der Klang meines Namens reißt mich unsanft aus diesem Tagtraum. Magnus steht mit vor der Brust verschränkten Armen nah bei mir. Ich rieche den Duft nach Sandelholz, welcher mich schon seit unserer ersten Begegnung ganz fahrig werden lässt und die männlich herbe Note von einem Körper der gerade sportlich aktiv war.

"Was willst du hier?" fragt er mich.
"Ich wollte dich sehen." antworte ich wahrheitsgemäß und bereue das im nächsten Augenblick wieder.
"Warum?" fragt Magnus und verzieht dabei das Gesicht. Seine Nase kräuselt sich dabei und das sieht ungemein süß aus. Ich lächele wie ein Teenie, was ist nur aus mir geworden? Was macht Magnus nur mit mir?

"Nur so." sage ich. Denn seine abwehrende Haltung lässt meinen Entschluß mit ihm zu reden ins Nichts auflösen.
"Kämpfst du?" fragt er und ich nicke. "Boxen. Jace hat mir ein paar gute Schläge gezeigt. Ich kann ganz gut austeilen."
"Zieh dich aus." Habe ich mich verhört? Hat er gesagt ich soll mich... Nein das kann nicht sein.
"Worauf wartest du? Zieh deine Jacke aus." Okay ich habe mich nicht verhört. Aber er meint nur meine Jacke damit wir trainieren können. Kurz bin ich etwas enttäuscht. Aber hier unten im Keller ist nicht die richtige Atmosphäre für ein Sexabenteuer mit Magnus.

Nachdem ich meine Jacke in die hintere Ecke geworfen hatte dauerte es nicht lange und Magnus hatte mich mit gezielten Schlägen und Tritten ausgeknockt. Fuck das ist unangenehm. Sogar sehr unangenehm. Denn Magnus kniet gerade über mir, meine Hände hat er oberhalb des Kopfes an den Boden gepinnt und sein Gesicht ist dem meinen ganz nah.

Ich schaue in seine wunderschönen Augen und bemerke, dass sich auf der rechten Seite grüne Sprenkel in den gold-braunen Iriden tummeln. Sein warmer Atem schlägt gegen meine Lippen als sein Kopf sich langsam weiter nach unten bewegt.
"Alexander." Nur ein Hauchen meines Namens aber für mich ist es das schönste Geräusch der Welt. Ich schließe meine Augen und versuche ihm damit zu signalisieren, dass es okay ist wenn er mich jetzt küsst.
Ich will mir diesen Kuss nicht einfach nehmen. Er soll ihn mir freiwillig geben und ist er noch so kurz und unschuldig.

Bloody soulsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt