Kapitel 34.

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„Wie hast du es nur geschafft, dich vor ihm zu retten?“, frage ich ungläubig. Wir sitzen vor dem Bus auf den Campingstühlen.

„Ich habe mich tot gestellt!“, sagt sie, als wäre das selbstverständlich. „Das hättest du auch tun sollen!“

„Woher soll ich das denn wissen?“

„Das stand in dem Buch.“ Welches Buch? Ich schaue sie fragend an. „Das da!“ Sie zeigt verärgert auf den Tisch, auf dem ein Buch liegt. Es ist das, welches wir bei der Versammlung bekommen haben. „Das hätten wir lesen sollen!“ Ohne auf meine Reaktion zu warten steht sie auf und geht in den Bus. Ich bleibe allein zurück. Denkt sie etwa immer noch, dass ich das mit dem Platten war?

Mein Blick fällt wieder auf das Buch. Ich habe es nie ganz zu Ende gelesen. Jetzt bereue ich es.

Wieso passieren mir eigentlich all die schlechten Dinge? Zuerst diese peinliche Situation beim Start, dann kam noch die erste Sendung dazu und das Kommentar des einen Moderators, die Unterkühlung, die Lügen im Fernsehen, dann das mit dem Platten und jetzt wurde ich auch noch von einem Bären angegriffen.

Hätte ich doch nie an dieser Tour teilgenommen! Ich hätte auch woanders Ablenkung gefunden... Das war ja der eigentliche Grund, wieso ich mich für die Teilnahme entscheiden habe. Und ich habe einfach nicht genug darüber nachgedacht. Wenn ich es mir in Ruhe überlegt hätte, wäre ich jetzt vielleicht nicht hier. Ich wäre bei meiner Familie. Seit dem Tag, an dem ich nach der Unterkühlung aufgewacht bin, habe ich sie nicht mehr angerufen. Ich vermisse sie.

WoodkissWhere stories live. Discover now