~6. Liam~

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Mir stiegen sofort Tränen in die Augen, denn es waren genau die Symptome, die mir die Ärzte beschrieben hatten, wenn er sterben sollte.

„Kara? Darf ich bitte Rin anrufen? Ich möchte allein mit ihm reden", fragte er mich.

Ich wählte Rins Nummer, überreichte ihm das Handy und verließ das Zimmer.
Nach fünf Minuten, ging ich wieder ins Zimmer und er begann zu reden.

„Kara. Ich habe das Gefühl, ich soll tschüss sagen. Kara, du warst die beste große Schwester, die ich mir nur wünschen konnte. Danke, dass du mir das Schwimmen beigebracht hast. Sag Papa, dass ich ihn lieb habe und er dich nicht mehr schlagen soll. Ich werde alles sehen. Kara, es tut mir leid, dass ich kein guter Schwimmer wurde. Sag das Rin bitte auch.".

Tränen strömten meine Wangen hinunter, während ich meinen Bruder im Arm hielt und dabei nickte.

„Liam, du warst für mich immer der beste Schwimmer und das wirst du auch bleiben. Du weißt, dass ich dich auch lieb habe und ich werde dich vermissen", brachte ich schluchzend heraus. „Ich gehe jetzt wieder mit unserem Hund spielen. Kara ich hab dich lieb...", flüsterte er.
„Liam, Ich habe dich auch lieb.", meinte ich. Der Kleine lächelte noch ein letztes Mal, bevor er seine Augen schloss.
„Liam, nein...", wimmerte ich.

Dabei umarmte ich ihn so fest es ging. Während der Umarmung, bemerkte ich, wie sein Körper immer mehr an Wärme verlor. Es klopfte an unsere Haustür. Ich ging nach unten und öffnete den Rettungskräften die Tür. Sie sahen mein Gesicht und nickten sich gegenseitig zu, ehe der eine sprach

„Bitte geh dich von deinem Bruder verabschieden, wir werden ihn dann mitnehmen."

Ich ging langsam in das Zimmer meines Bruders und umarmte ihn noch einmal. Ähnlich wie bei unserem Hund, fühlte ich mich so leer und hilflos.

Nach einiger Zeit ging ich hinunter, zu den Sanitätern, nickte ihnen zu und ließ mich kraftlos auf die Couch plumpsen. Ich bemerkte noch wie sie den Wagen hinausrollten und sich die Tür schloss. Danach verfiel ich in einen Heul-Schrei-Krampf. Ich hatte noch nie in meinem Leben so laut und lange geweint.

Nach zwei Stunden, schaffte ich es, dass ich mich aufraffte und in mein Zimmer ging. Nun hatte ich niemanden mehr in meinem Leben, also wofür zahlt es sich noch aus zu leben? Mit dieser Frage in meinem Kopf, stand ich auf, ging zu meinem Schreibtisch, nahm die Scherbe heraus, setzte an und zog drei Mal auf jeder Seite durch. Sofort lief mir das Blut an den Armen hinunter, doch es tat so gut, diesen ganzen Herzschmerz zu vergessen. Ich hörte, wie die Haustür geöffnet wurde und bekam sofort Panik. Doch es war zu spät. Mein Vater stieß meine Tür auf und trat herein.

„Du Schlampe, was hast du mit deinem Bruder gemacht. Das Krankenhaus hat mich angerufen. Ich wette du wolltest ihn nicht mehr haben und hast ihn umgebracht!", schrie er mich an.

Er zog seinen Gürtel aus und schlug auf mich ein, doch nicht wie gewöhnlich, zwei dreimal, sondern mindestens zehn Mal. Er verließ das Zimmer und ließ mich weinend zurück. Ich wusste, dass er mich heute noch öfter schlagen wird, also öffnete ich mein Fenster, kletterte an der Regenrinne herunter und rannte in den Wald. Ich machte vor einer großen Eiche halt, ließ mich zu Boden fallen, schlug auf den Boden, schrie und weinte. Bei dieser großen Eiche war ich auch schon, als mein Hund verstarb.

Ich musste eingeschlafen sein, da ich durch Regentropfen geweckt wurde. Ich richtete mich auf und betrachtete meine Wunden, welche ich mir mit dem Spiegel zugefügt hatte, dann fiel mir mein Bruder wieder ein, doch anstatt wieder zu weinen, riss ich mir die Wunden erneut auf und sie begannen wieder zu bluten, diesmal noch schlimmer als zuvor. Ich begann wieder zu weinen, einfach, weil es so gut tat.

POV. Rin:

Ich lag gerade auf meinem Bett und langweilte mich, als mein Handy klingelte. Ich blickte auf das Display und musste schmunzeln. Ich nahm ab, doch es war gar nicht Kara, welche anrief.

„Hey Liam was gibt's?", fragte ich den Jungen.
„Hey Rin! Es tut mir leid, dass ich kein toller Schwimmer wurde, wie du. Außerdem möchte ich dir noch was sagen. Heute beim Turnier, haben unsere Schwestern miteinander geredet. Ich möchte, dass du mit Kara zusammen bist, weil sie dich echt gerne hat und Gou findet auch, ihr würdet sehr gut zusammen passen. Außerdem ist das auch mein Wunsch. Und danke, dass du dir Zeit genommen hast, mich zu trainieren, auch wenn es sich nichts gebracht hat.", flüsterte er kraftlos ins Telefon.
„Es war doch nicht umsonst, dich zu trainieren.", sprach ich.
„Danke fürs zuhören. Bitte vergiss mich nicht", verabschiedete sich Liam.

Ich war etwas verwirrt, bis es mich wie ein Schlag ins Gesicht traf. Ich stand auf und ging ins Badezimmer. Sousuke sah mir etwas verwirrt hinterher. Als ich im Bad stand musste ich auch einige Tränenvergießen. Ich wusch mir das Gesicht, um nicht allzu verheult auszusehen, gingaus dem Bad und legte mich in mein Bett mit dem Blick zum Fenster gerichtet. Ich versuchte Kara zu erreichen, um mich zu erkundigen, wie es ihr ging, doch sie ging nicht an ihr Telefon. Ich machte mir irgendwie große Sorgen um sie.

„Hey was war denn grade mit dir los?", riss mich mein Kumpel aus den Gedanken.
„Ach nichts ich musste nur über etwas nachdenken.", sprach ich etwas neben der Spur zu ihm.

Er ist einfach tot.

Ich konnte es nicht wahrhaben, dass der kleine Junge, welcher mich heute noch glücklich umarmte tot ist. Wie konnte diese gewaltige Lebensenergie aus ihm entweichen?

------------------------------------------------------------------------------------------------Yes it happened really fast. Sorry :(

Naja, das ist gerade mal der Anfang hehe.

Schönen Tag, Abend, whatever

Remember you are loved <3

Nekochan :3

Rin Matsuoka x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt