~10. Jugendamt~

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Das Essen war sehr lecker, ich half noch abräumen, ehe ich kurz ins Bad verschwand und das tat, was ich immer tat.

„Kara, das Jugendamt ist hier!", rief Gou und ich stolperte zu ihnen in die Küche.

Eine Frau mit braunen Haaren, welche zu einem hohen, strengen Zopf, zusammen gebunden waren und ein Mann mit blonden wuscheligen Haaren und einer Mappe unter dem Arm standen neben Gou und sahen mich freundlich an.

„Meine Mama und ich sind der Stadt. Ach ja, Rin kommt heute auch noch", teilte das Mädchen mir mit und wackelte mit den Augenbrauen.

Ich verdrehte meine Augen, woraufhin sie lachend nach draußen verschwand.

„Wollen Sie etwas trinken?", fragte ich etwas hilflos.

Beide verneinten und setzten sich an den Küchentisch. Ich tat es ihnen gleich und die Frau ergriff das Wort.

„Nun gut, du musst Kara Nakamura sein. Dein Freund hat uns erzählt was vorgefallen ist. Mein Beileid."
„Danke."
„Wir haben für dich eine Wohnung gefunden, allerdings ist diese sehr in der Nähe deines alten Wohnorts. Ich hoffe das ist kein Problem. Wir würden bis zu deinem 18. Geburtstag einmal im Monat nach dir sehen, du bekommst monatlich etwas Taschengeld. Nach deinem 18. Geburtstagkannst du die Wohnung gerne behalten, doch wir übernehmen keine Verantwortung mehr für dich. Zu deinem Geburtstag bekommst du ein bisschen Geld. Sozusagen als letzte Finanzielle-Aushilfe. Dein Vater weiß, nicht wo du wohnst, auch nicht, dass das Jugendamt informiert ist. Wir werden jetzt gleich zu dir nach Hause fahren, dann kannst du alles einpacken."
„Okay, vielen Dank."
„Gut, würdest du uns bitte sagen ob dein Vater zu Hause ist?"
„Mein Vater sollte gerade nicht zu Hause sein.", meinte ich kleinlaut.
„Okay gut, wenn es dir nichts ausmacht, werden wir dich allein in dein Haus gehen lassen. Sollte dein Vater doch zu Hause sein, dann rufe und einfach."
„Okay, danke. Können wir bitte fahren, ich möchte alles hinter mir haben.", stammelte ich leise und spielte unter dem Tisch mit meinen Fingern.

Wir standen auf und verließen das Haus. Der Mann ging auf einen schicken, schwarzen BMW zu, öffnete die Beifahrertür und die Frau stieg ein. Danach öffnete er die hintere Tür und ich stieg ein. Als er ebenfalls Platz genommen hatte, fuhr er los.
Nach wenigen Minutenfahrt kamen wir vor unserem Haus an. Ich stieg aus und ging zu unserer Tür, atmete einmal tief durch und trat ein. Mein Vater schloss nie ab, deshalb war es ein Leichtes hinein zu gelangen. Die Haustür ließ ich sicherheitshalber offen. Es war erbärmlich. Im Haus stank es nach Rauch und Alkohol. Da sah ich plötzlich, dass mein Vater zwischen einigen Flaschen auf der Couch saß und auf den Fernseher glotzte. Scheinbar bemerkte er mich nicht, also schlich ich hoch in mein Zimmer. Zwischen Wand und Schrank stand ein kleiner Koffer. Ich nahm diesen hervor, öffnete ihn und stopfte hektisch ein paar Sachen hinein. Zum Schluss nahm ich meinen Rucksack unter dem Bett hervor, nahm ein Bild von Liam, meinem Hund und mir und legte es in den schwarzen Beutel, hinzu kamen noch etwas Geld und sonstige Gegenstände, die im Koffer keinen Platz mehr gefunden hatten.
Als ich alle Sachen gepackt hatte, tapste ich wieder hinunter und wollte gerade hinaus, als ich hörte, wie sich etwas bewegte. Die knarrenden Schritte meines Vaters auf dem Holzboden kamen immer näher in Richtung Treppe. Ich sah seinen Schatten, welcher bedrohlich nahe kam. Ich bekam panische Angst, doch konnte mich nicht bewegen.

„Da sind wir ja, Fräulein. Wo waren wir denn solange? Hast du kleine Schlampe etwa Hilfe geholt? Hältst nicht mal ein paar Schläge aus, du kleines Miststück!", schrie er, als er um die Ecke sah.

Er hob seine Hand und ich warf schützend meine Arme über den Kopf und schloss meine Augen so fest es ging. Ich wartete, doch es geschah nichts. Ich blickte auf, doch mein Vater hatte nur auf diesen Moment gewartet. Er holte mit seiner Hand aus und schlug mir ins Gesicht, dann trat er mit dem Fuß gegen meinen Bauch. Ich begann Blut zu spucken, doch das ließ mich aus meiner Starre erwachen. Ich schrie so laut es ging und die Beamten kamen in das Haus gestürmt. Grinsend sah ich meinen Vater in die Augen und spuckte noch teilweise Blut. Das Gesicht meines Erzeugers war kreidebleich und er sah mich schockiert an. Der Mann jedoch, nahm meinen Koffer und ich stolperte ihm bis zum Auto nach. Kurz vor dem Auto erbrach ich eine große Ladung Blut und mir wurde etwas schwindelig.

„Keine Sorge, ein Krankenwagen kommt gleich.", sprach der Mann mit einer ungewöhnlich tiefen Stimme.

Ich nickte nur und lehnte mich gegen das Auto, während mein Gepäck verstaut wurde. Nach wenigen Minuten traf ein Krankenwagen samt Polizei ein. Mein Vater wurde in den Polizeiwagen verfrachtet und ich in den Rettungswagen. Ich wurde ins Krankenhaus gebracht und wurde gründlich durgecheckt, durfte aber glücklicherweise doch nach Hause.

Morgen werde ich in meine erste eigene Wohnung ziehen.

Ich wurde wieder zurück zu Miyako und Gou gebracht. Als die Tür geöffnet wurde fiel mir jemand unerwartetes um den Hals.

„Was machst du denn für Sachen? Wie geht's dir? Jag mir bitte nie wieder so einen Schrecken ein.", schniefte Rin und ich musste schmunzeln, während ich seinen Rücken mit der Hand auf und ab fuhr. „Hallo Rin, mir geht's ganz gut. Ich hoffe dir auch.", lachte ich leicht. „Komm Kara, meine Mutter hat Essengemacht.", schniefte er und richtete sich wieder auf. Ich nickte nur und trat in den Flur, um mir meine Schuhe auszuziehen, ehe ich mich in die Küche begab und Gou beim Tisch decken half. Rin kam ebenfalls, um uns zu helfen, somit war der Tisch schnell gedeckt und Miyako brachte uns das Essen.
——————————————————————————————————————————————————-Und schon wieder ein Kapitel, das mit Essen endet. :D Nächste Woche könnten die Uploads spät bzw sehr unregelmäßig kommen, weil ich ne Physik und Französisch Klausur schreibe und ich dezent schlecht bin aber nur dezent 🤏🏻
Naja
schönen Tag, Abend, Whatever
Remember you are loved <3
Nekochan :3

Rin Matsuoka x OCWhere stories live. Discover now