~46. Ausritt~

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Als Rin nickte, trieb ich Akito leicht an und wir gingen somit los. Ich hatte eine schöne Strecke neben einem Wald ausgesucht, über welche man am Ende zu einem See kommt. Der Pfad war breit genug, dass zwei Pferde ohne Probleme nebeneinander gehen konnten. Manchmal ritten wir auch in den Wald, weil es dort kühler war.

Nach einer halben Stunde kamen wir auf einen langen, geraden Feldweg. Perfekt für eine schnellere Einheit.

„Traust du dich zu galoppieren?", grinste ich und sah zu Rin.
„Ich weiß ja nicht, meinst du ich schaffe das?"
„Na klar doch. Halte dich einfach ganz vorne am Sattel fest, dort wo der kleine Knauf ist, drücke deine Fersen etwas nach unten und stehe leicht auf.", wieder zeigte ich Rin die Bewegungen und er machte diese nach.
„Genau so, perfekt. Kanns los gehen? Ich werde auch nicht schnell galoppieren."
„Okay kann los gehen."

Rin strotzte nur so vor Selbstsicherheit und ich trieb Akito etwas an. Zuerst trabten wir nur, doch als Akito schneller wurde, konnte Akari nicht mehr Schritt halten und fing an zu galoppieren, während Akito nur noch schnell vor sich hin rannte.

„Akito! Galopp. Jetzt!"

Ich drückte ihm meine Fersen in den Bauch und er wechselte in einen angenehmen langsamen Galopp.

Immer wieder sah ich zu Rin hinüber. Er hatte scheinbar so seine Problemchen, aber hielt sich trotzdem gut im Sattel.

„Achtung, ich werde jetzt langsamer. Bitte pass auf deine Weichteile auf, wenn du nach vorne kippst.", lachte ich, ließ mich in den Sattel gleiten und parierte beide Pferde durch.

Neben mir stöhnte jemand schmerzerfüllt auf und mein Blick wanderte zu meinem Freund.

„Ich habe doch gesagt, dass du aufpassen sollst."
„Ja ich weiß, aber dass es einen so nach vorne kickt hätte ich auch nicht gedacht.", lachte er und richtete sich wieder auf.
„Rin warte hier, ich möchte die Strecke nochmal, aber schnell galoppieren. Ich binde dich dort an dem Baum an."

Langsam rutschte ich zu Boden und führte Akari zu einem Baum, wo ich sie festband.

„Wenn du möchtest kannst du etwas trinken. Ganz oben im Rucksack liegen zwei Wasserflaschen.", meinte ich und stellte den Rucksack neben den Baum.

Rin stieg auch ab und steuerte auf den Rucksack zu. Erneut kletterte ich mithilfe eines Baumstumpfest wieder auf Akito und trabte zum Beginn der Strecke zurück, wo ich kurz stehen blieb und mich vorbereitete. Mit nach unten gedrückten Fersen ließ ich mich im Sattel etwas nach vornegleiten, nahm die Zügel kürzer, dann gab ich Akito das Zeichen und nach zwei Trabschritten begann er immer schneller zu galoppieren. Ich liebte dieses Gefühl von Freiheit. Immer schneller preschten wir über den Feldweg, vorbei an Rin und Akari, bevor ich Akito langsam bremste und wieder zu den anderen beiden zurück trabte.

„Das sah unglaublich gut aus. Wie du da so schnell vorbeigestürmt bist, wie aus einem Film.", staunte Rin und kam neben Akito, der etwas schnaufte.
„Vielen Dank. Es tat auch mal wieder gut richtig wild zu sein.", kicherte ich und stieg erneut von Akito ab.
„Meine wilde Prinzessin.", lachte mein Freund und gab mir zuerst einen Kuss auf den Mund und dann einen auf die Wange.

Hunderte von Schmetterlingen flatterten in meinem Bauch umher und ich ging etwas neben der Spur zu unserem Rucksack, um eine Kleinigkeit zu trinken.

„Sollen wir weiter reiten?", murmelte ich und wischte mir dabei das Wasser aus meinem Mundwinkel weg.

Rin Matsuoka x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt