~20. Alter Bekannter~

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Ich nickte und schlenderte benommen zum Hof zurück. Rin lief stumm neben mir, als ich plötzlich ein mir sehr bekanntes Geräusch vernahm und mich umdrehte. Akito kam geradewegs auf mich zu galoppiert und blieb neben mir stehen.

„Hier bist du also.", schniefte ich und strich ihm sanft über den Hals.
„Rin das ist Akito. Akito, das ist Rin.", stellte ich die zwei gegenseitig vor.

Mein Pferd schnaubte kurz, doch als Rin ihm die Hand entgegen hielt, ließ er es sogar zu, dass Rin ihn anfassen konnte. Nachdem ich eine Aufstieghilfe gefunden hatte, schwang ich mich auf seinen Rücken.

„Komm Rin."

Zuerst war mein Gegenüber etwas skeptisch, doch stieg dann auf.

„Akito, langsam. Er ist ein Freund.", stellte ich klar, ehe sich das Tier unter uns erhob und vorsichtig los ging.
„Alles okay?", fragte ich den Jungen hinter mir, welcher mit seinen kräftigen Armen meinen Bauch umschlungen hatte.
„Ja schon. Es ist nur...er ist so riesig."

Ich musste leicht lachen, aber meinte dann, dass Akito sehr freundlich ist. Letztendlich traute sich Rin sogar ein Stück zu traben, auch wenn es ein sehr langsamer Trab war.

Am Hof angekommen, bemerkte ich ein Auto, welches mir sehr bekannt vorkam, doch erst als ich das Kennzeichen sah, wusste ich wer es war. Ich stieg vom Rücken meines Pferdes und suchte den Hof ab, als ich eine männliche Gestallt in Akitos Box erkannte.

„Kann ich Ihnen helfen?", fragte ich so freundlich wie möglich, obwohl ich wusste wer die Person war.
„Ja, ich such das Pferd, meiner Tochter. Ich muss...", die Person drehte sich um und sah mir ins Gesicht.
„Was hast du vor?", fragte ich leicht sauer.

Der Mann, welcher sich als mein Erzeuger offenbarte, begann nur etwas Unverständliches zu stottern.

„Ich frage dich nochmal. Was. Hast. Du. Vor?!", ich lehnte mich gegen die Boxen Tür, als mir auffiel, dass er etwas hinter seinem Rücken versteckt hatte.
„Was hast du da hinter deinem Rücken?", fragte ich skeptisch und ging einige Schritte auf ihn zu.

Er hingegen wich nach hinten aus, stieß jedoch irgendwann gegen die Wand. Dabei fiel etwas in das Stroh der Box. Das Klacken der Hufe von Akito schallte in der Stille der Nacht wieder und mein Pferd stellte sich hinter mich, den Kopf hoch in die Luft gestreckt.

„Das Vieh da! Es kommt mit mir mit!", er deutete auf Akito.
„Auf gar keinen Fall! Er bleibt bei mir! Zudem hast du mir meine Frage noch nicht beantwortet. Was! Hast! Du! Hier! Zu! Suchen!", schrie ich wütend.
„Du gibst mir jetzt sofort dein Pferd!"
„Nie im Leben."
„Die ganze Arbeit mit dem Gift soll nicht um...", zum Satzende hin wurde mein Gegenüber immer leiser, als er realisierte, was er da gerade gesagt hatte.
„Also warst du das mit dem Gift?!", rief ich entsetzt.
„Ich wollte nur dein Pferd vergiften, wusste aber nicht welches es war, also habe ich überall Gift reingepackt.", gestand er emotionslos.
„Weißt du eigentlich was du für ein Arsch bist, wegen dir mussten wir zwei Pferde einschläfern! Das ist echt das letzte. Warum willst du Akito überhaupt?!", schrie ich ihn an.
„Tja, sagen wir so, ich habe eine Käuferin gefunden und sie möchte ihn morgen abholen."
„Du weißt, dass er mein Pferd ist und er mit keinem anderen mitgeht?"
„Das ist mir egal, wir werden es schon schaffen."
„Du bist das größte Arschloch, das ich kenne!", schrie ich und zeigte ihm den Mittelfinger. Ich wollte auf den Absätzen kehrt machen, als mir Akito den Weg versperrte.
„Keine Sorge Großer, du kommst in eine andere Box.", lächelte ich, strich ihm über den Hals und schlenderte in Richtung einer anderen Boxengasse, gefolgt von meinem Pferd.

Als ich ihn in die Box gebracht hatte schleppte ich mich erschöpft zu Rins Auto.

„Darf ich mit dir nach Hause fahren?", fragte ich etwas müde.
„Na klar."

Er öffnete mir die Beifahrer Tür und ich ließ mich erschöpft auf den Sitz fallen. Rin setzte sich auf die andere Seite und startete den Wagen.

Die Fahrt über sprach niemand etwas, bis wir vor meinem Wohnblock standen ich mich bedankte, mich verabschiedete und in meine Wohnung hinauf ging. Meine Reitklamotten schmiss ich achtlos zu Boden. Ich legte mich auf mein Bett und schlief auf der Stelle ein.

Rin Matsuoka x OCWhere stories live. Discover now