~26. Eskalation~

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„Zu meinem Bruder war er immer sehr liebevoll und noch liebevoller, als er seine Diagnose bekam. Nachts wenn mein Bruder schon schlief und ich gerade den Tisch abräumte, kam er auf mich zu und ließ seine Wut, welche sich über den Tag in ihm angestaut hatte an mir aus. Er verdonnerte mich oft dazu Hausarbeiten zu machen, oder mich um ihn zu kümmern. Habe ich mich gegen eine dieser Aufgaben gestellt, habe ich oft die Hand zu spüren bekommen, aber meist hat er seinen Gürtel verwendet. Manchmal habe ich mich im Badezimmer eingesperrt und geweint, doch wenn er etwas davon mitbekommen hat, konnte ich froh sein, wenn ich den nächsten Tag noch erlebte. Ich durfte mich auch nicht mit anderen Menschen treffen, da er darunter leiden könnte, ich eine Hure, oder Schlampe wäre, oder jemand erfährt, was wirklich bei mir zu Hause passiert.", meine Stimme bebte und in meinen Augen bildeten sich Tränen, welche ich glücklicherweise wegblinzeln konnte.
„Dein Partner hat die Aussage getätigt, dass er, als er dich kennen lernte dein Vater dein Telefon nahm und mit ihm sprach und als er herausfand wer am anderen Ende der Leitung war, hat er dich so sehr geprügelt, dass du dich mehrmals übergeben hast. Was sagst du zu diesen Aussagen?"
„Das stimmt leider. Ich habe mich mehrmals übergeben, da er mich in meinem Zimmer eingeschlossen hatte. Mein Vater hat mich oft genug eingeschlossen. Ich habe mich in manchen Nächten gar nicht getraut zu schlafen, weil ich Angst hatte, er könnte mir etwas antun, während ich schlafe.", meine Stimme brach immer mehr und mehr, doch ich versuchte mich zusammen zu reißen, als mir die Bilder von früher ins Gedächtnis schossen, dadurch begann ich etwas zu zittern.
„Ihr Freund meinte auch, dass du des Todes deines Bruder beschuldigt wurdest und du dich aus Enttäuschung selbst verletzt hast. Er habe dich dann im Wald gefunden, als du blutüberströmte Arme hattest. Er hat auch erwähnt, dass du sehr dünn warst."

Es war zwar fast unmöglich, doch ich wurde auf meinem Stuhl noch kleiner und mir kamen erneut die Tränen. Diesmal konnte ich sie leider nicht zurück halten und sie fielen auf meine Fäuste, welche ich im Stoff meines Kleides festgekrallt hatte.

„Ich...ich habe mich selbst verletzt, um mich zu bestrafen, da ich nicht glauben wollte, dass mein Vater unrecht hatte. Ich habe mich tatsächlich selbst am Tod meines Bruder beschuldigt, obwohl ich wusste, dass ich damit nichts zu tun hatte. Ich habe einige Zeit lang unter Bulimie gelitten, da ich ständig von der Angst begleitet wurde, mein Vater könnte mir etwas in mein Essen gemischt haben, doch diese Angst legte sich, als ich selbst kochen musste. Er redete mir auch immer ein, ich sei zu dick und ich wollte ihm gefallen, in der Hoffnung, er würde meine Strafen etwas vermindern, also unternahm ich jegliche Möglichkeit Gewicht zu verlieren. Ich durfte auch keine Therapie beginnen, da er meinte ich würde alles andere aufgrund dieser Therapie vernachlässigen."

Die Tränen flossen in Strömen meine Wangen herunter.

„Sehen Sie Herr Richter, wie diese kleine Schlampe auf arm macht, nur um mich zu demütigen. Sie ist außerdem fett genug. Sie tut das doch alles, damit sie etwas Aufmerksamkeit bekommt. Diese Mörderin! Ich kann es noch immer nicht fassen, dass du deinen Bruder kaltblütig ermordet hast. Hättest du ihn nicht zu diesem dämlichen Schwimmtraining gebracht, wäre er nicht so geschwächt gewesen und hätte überlebt. Du kleines Miststück! Du bist genau wie deine Mutter. Eine Hure, die von allen benutzt wird und nichts weiter!", schrie er und sprang auf, dabei übertönte er sogar den Richter, welcher versuchte meinen Vater zu beruhigen.

Die anderen Menschen in diesem Saal konnten gar nicht schnell genug reagieren, da war er schon auf mich zugerast und hatte mir eine übergezogen. Meine Wange brannte. Sofort griff ein Polizist ein und legte meinem Erzeuger Handschellen an, bevor er ihn an seinen Platz zurück führte. Ich spürte noch immer diesen gehässigen Blick meines Vaters auf mir. Mein Blick hingegen, war noch immer auf den Boden gerichtet und ich war ganz ruhig.

„Geht es, brauchst du etwas zum Kühlen?", fragte die Frau, die mich zuvor völlig herablassend angesehen hatte.

Ich schüttelte nur den Kopf, mit der Bemerkung, dass ich so etwas schon gewohnt sei und es mir keinen großen Schaden zufügen wird. Ungläubig sah mich der Richter an, bevor er fortfuhr.

„Vielen Dank, du kannst wieder nach draußen gehen. Wir werden dir das Urteil per Briefzukommen lassen. Dein Vater wird solange ein Besuchsverbot bekommen. Es ist ihm untersagt sich mit dir zu treffen, oder jeglichen Kontakt mit dir aufzubauen."

Ich nickte stand auf und verließ den Saal.
------------------------------------------------------------------------------------------------sou ich glaub das wars für heute hehe
dankeschön für Ihre Aufmerksamkeit
Schönen Tag, Abend, Whatever
Remember you are loved <3
Nekochan:3

Rin Matsuoka x OCWhere stories live. Discover now