~22. Papiere~

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Es sah nicht so aus, als würde es schnell weiter gehen, da andere Leute schon aus ihrem Fahrzeug gestiegen waren. Ich ließ mich tiefer in den Sitz sinken. Zwischen Rin und mir lag eine komische Stille.

„Wir können doch nicht ewig hier warten...", zerbrach er diese.
„Du hast Recht, was hältst du davon, wenn wir uns zu den anderen Autofahrern ins Gras setzten?", fragte ich ihn.

Rin nickte nur und stieg aus dem Auto, ich tat es ihm gleich und stapfte den kleinen Hügel hinauf. Rin holte in der Zwischenzeit etwas aus dem Kofferraum und ich inspizierte den Unfall genauer als mir etwas Auffiel.

Ich kenne dieses Auto doch...fuck, dass ist Akitos Anhänger!

Ich rannte so schnell ich konnte nach vorne, um zu checken, ob mein Pferd irgendwo war. Dadurch, dass die Straße eine lange Kurve war, konnte ich mir viel Weg ersparen.  Es waren von dem kleinen Hügel nur ungefähr 800 Meter bis zu der Unfallstelle. Mein Atem war unregelmäßig und ich stütze mich auf meinen Knien ab, um mich etwas unter Kontrolle zu halten. Langsam ging ich auf den Anhänger zu, welcher umgekippt war. Ich wagte einen Blick hinein und bereitete mich auf das schlimmste vor.

„Miss was machen Sie da?", wurde ich von einem Polizisten gefragt.
„Ich...Ich wollte nach meinem Pferd sehen."
„Das kann nicht Ihr Pferd sein, es wurde gerade von seiner neuen Besitzerin abgeholt. Hier sind die Papiere des Verkäufers.", er hielt mir einige gefälschte Unterlagen hin.
„Es tut mir leid Sie jetzt zu verbessern, aber diese Papiere sind gefälscht. Ich habe die richtigen Papiere auf meinem Handy und zu Hause, über dem Brandmal auf dem rosa Papier, welches hier nicht einmal dabei ist, muss eine Wachsschicht sein. Zudem sehe ich keinen Impfpass, weil ich diesen immer bei mir habe.", es war mir sehr unangenehm, jemanden auszubessern, aber für Akito mache ich alles.

„Wenn das so ist, könnten Sie mir die Papiere zeigen?"

Ich kramte mein Handyhervor und zeigte ihm die Bilder und den Impfpass, welchen ich noch in meiner Reithose hatte, da ich ihn Vorzeigen musste, als mein Vater die Pferdevergiftet hatte.

„Okay die Papiere scheinen tatsächlich gefälscht zu sein. Aber wie wollen Sie beweisen, dass es ihr Pferd ist."

Ich zeigte dem Beamten weitere Bilder von mir und Akito aus meiner Galerie.

„Ugh...Hey Was macht dieses Gör schon wieder hier dein Pferd gehört jetzt mir. Ich habe es abgekauft!", mischte sich plötzlich die Russin ein, die Akito „gekauft" hatte.

„Ich...aber...aber ich...", versuchte ich mich zu retten.
„Kara, was machst du denn da, bitte lass die Leute arbeiten. Sie sind bestimmt alle noch unter Scho...", versuchte Rin mich von hier weg zu bekommen.
„Ihr wisst scheinbar alle nicht wie es ist, wenn man einen Geliebten nach dem anderen verliert und scheinbar kann sich niemand hier vorstellen, wie groß mein Hass auf diese Welt ist und trotzdem mache ich noch weiter. Sie scheiß Russin! Was haben Sie mit MEINEM Pferd vor. Für Sie sind Tiere auch nur eine Geldmaschine! Habe ich Recht?! Sie Herr Polizist, erkennen nicht mal falsche Papiere, wenn sie Ihnen direkt in die Handgedrückt werden, erkennen keine Täter, wenn sie vor ihnen stehen, denn ich wette mein Arsch von einem Vater ist bei dieser Schlampe mitgefahren. Das ist der Mann, der vor kurzem einen kompletten Hof ausrotten wollte, und zwar aus Geldgier. Zwei Tiere mussten unschuldig ihr Leben geben und zahlreiche mussten leiden. Und du Rin! Du lass mich bitte einfach in Ruhe! Ich möchte jetzt nur mehr allein sein! Ist das zu viel verlangt?!", schrie ich mir die Seele aus dem Leib. Tränen begannen meine Wangen hinunter zu strömen, dadurch sah ich die geschockte Gesichter der anderen nur verschwommen. Ich taumelte einige Schritte zurück, ehe ich mich umdrehte und in den Wald, welcher über dem Hügel lag, rannte. Die drei anderen lies völlig geschockt und verwirrt zurück.

Mühsam quälte ich mich durch das Dickicht. Ich hatte keine Ahnung, wie weit ich schon in den Wald gelaufen war. Vor mir entdeckte ich eine kleine Lichtung, ließ mich, auf dieser angekommen auf meine Kniefallen und schrie so laut ich konnte. Ich hasste es hier einfach nur noch und konnte nicht mehr. Ich leget mich schließlich komplett in das hohe Gras und starrte mit verschwommener Sicht in den Himmel. Die Wolken zogen an mir vorbei.

Mit der Zeit trockneten meine Tränen und ich lag still inmitten eines Waldes, wo ich keine Ahnung hatte, wie ich hier überhaupt wieder heraus kommen sollte. Es wurde mit der Zeit immer dämmriger und meine Wenigkeit beschloss sich einen geeigneten Schlafplatz zu suchen. Ich konnte mich jedoch nicht aufraffen, bis ich bemerkte, wie der Boden bebte.

„Bitte lass mich in Ruhe.", murrte ich und drehte mich auf die Seite. Statt einer Antwort, bekam ich nur ein Schnauben.

Im Nu saß ich aufrecht im hohen Gras und blickte in diese wunderschönen schwarzen Augen, welche mir vor wenigen Stunden gewaltsam entrissen wurden. Ich sprang auf und fiel meinem Pferd um den Hals, dabei verlor ich auch einige Tränen, aber aus Freude. Akito entspannte sich ebenfalls und legte seinen Kopf auf meinem Rücken ab.

„Ich lasse dich nicht mehr so einfach gehen.", nuschelte ich und fuhr mit meiner Hand durch sein Fell.

Wir verharrten einige Minuten in dieser Position, bis ich mich von ihm löste und Akito meinte, dass ich noch nicht nach Hause wollte. Wir blieben noch einige Zeit auf dieser Lichtung, bis ich aufstand.

„Sollen wir uns vielleicht eine Möglichkeit zum Schlafen suchen?" Ich stemmte meine Hände in meine Hüfte und wartete bis mein Pferd sich zu mir gesellt hatte. Langsam verließen wir die Lichtung und gingen nebeneinander durch den dunklen Wald.

okay, nochmal. Ich bin kein Pferdemädchen, auch wenn es vielleicht so rüber kommt hehe.
Ich bekomme diese Woche mein Zeugnis und dann kommen in den Ferien vielleicht mehr Kapitel. Wer weiß...

Schönen Tag, Abend, Whatever

Remember you are loved <3

Nekochan :3

Rin Matsuoka x OCWhere stories live. Discover now