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Rin löste sich von mir und ging einige Schritte nach vor. Kurz danach bemerkte ich, wie sich Sousuke und Yuno etwas entfernten.

„Kara?"

Ich senkte meinen Blick wieder und sah zu Rin der etwas weiter weg von mir, vor dem Turm stand.

„Ja?"
„Okay, kurz und schmerzlos.", murmelte er immer wieder zu sich selbst.
„Ich bin so unglaublich stolz auf dich. Du bist eine Kämpferin. Nicht nur, bei Olympia. Du hast es geschafft gegen zwei Krankheiten anzukämpfen, obwohl dein Kopf immer wieder meinte, dass es niemanden interessiert, ob du lebendig bist oder nicht. Wenn ich es in Worte fassen müsste, wäre es „Who cares if one more light goes out?" Naja, die Antwort ist einfach „Well I do." Du hast immer weiter gemacht, in der Hoffnung, dass es besser wird. Wir sind jetzt schon bald sechs Jahre ein Paar. Wir hatten Ups und Downs, aber wir haben trotzdem immer zueinander gefunden. Als ich dich das erste Mal gesehen habe, fand ich dich interessant. Du bist mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Als ich deinem Bruder schwimmen beibrachte, habe ich mich in dich verliebt. Als wir zusammen kamen, habe ich gespürt, dass du etwas Besonderes bist. Nach deinem Unfall wusste ich, dass ich dich nie wieder gehen lassen kann. Du bist die Richtige für mich. Ich liebe dich so sehr, dass ich es nicht in Worte fassen kann. Wir haben so viel zusammen erlebt und ein Leben ohne dich wäre für mich unmöglich. Kara, ich liebe dich von ganzem Herzen und deshalb frage ich dich hier und jetzt."

Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Es fühlte sich an, als würde ich gleich aus einem Traum aufwachen. Alles schien wie in Zeitlupe an mir vorbeizuziehen. Nervös sah ich mich um. Yuno und Sousuke standen etwas Abseits und sahen sich das Spektakel an. Sousuke hatte Yuno im Arm und sie hielt sich überrascht die Hände vor den Mund. Ihr Freund hingegen lächelte nur zufrieden. Wieder sah ich zurück zu meinem Freund. Aus der Tasche seines Mantels zog er eine kleine dunkle Schatulle. Das Samt schimmerte leicht im Licht. Meine Hände wurden eiskalt. Vor Nervosität begann ich zu zittern. Noch immer ging mir der Text den Rin gerade gesagt hatte nicht aus dem Kopf. Er hatte tatsächlich ein Zitat aus meinem Lieblingslied eingebaut.

Rin atmete noch einmal tief durch. Er öffnete die Schatulle und ein silbern schimmernder Ring blitze im Licht des Mondes und der Beleuchtung kurz auf. Rin ging auf ein Knie. Ich bedeckte meinen Mund mit meinen Händen. Heiße Tränen bahnten sich ihren Weg über meine Wangen.

„Kara Nakamura. Willst du meine Frau werden?"

Unsere Blicke trafen sich. Vorsichtig torkelte ich auf ihn zu und ging zu ihm hinunter.

„Ja. Ja, ich will."

Jetzt liefen bei uns beiden die Tränen. Rin half mir hoch und steckte den Ring an meinen Finger. Staunend betrachtete ich ihn. Jedes kleine Steinchen.

„Ich liebe dich.", flüsterte ich und zog Rin in einen langen, liebevollen Kuss.

Als wir uns lösten legte er seine Stirn an meine. So standen wir beide vor dem Eifelturm.

Frisch verlobt. Mit Tränen in den Augen. Und Herzen voller Freude.

Jetzt konnte es Zeit für einen neuen Lebensabschnitt werden. Zusammen mit ihm.

Rin Matsuoka x OCWhere stories live. Discover now