~77. Schwimmhalle~

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Ich schnappe mir meine Zahnbürste und begann meine Zähne zu putzen. Rin hatte noch den restlichen Schaum in den Abfluss gespült und putzte sich jetzt ebenfalls seine Zähne. Ich zog mir gerade meinen Pyjama an, als er mich aufhielt. Er verschwand aus dem Bad und ließ mich oberkörperfrei und verwirrt stehen. Nach wenigen Minuten kam er mit einem schwarzen Pulli ins Bad und reichte mir diesen. Dankbar nickte ich und zog ihn mir über. Der Pulli war mir zwar viel zu groß, aber ich fand es bequem. Ich schlüpfte noch in meine, ebenfalls schwarze, Shorts und wartete bis mein Freund angezogen war. Müde hatte ich mich an seine Schulter gelehnt und versuchte nicht im Stehen einzuschlafen.

Rin war endlich fertig und wir konnten endlich schlafen gehen. Prompt hob er mich im Brautstil hoch und trug mich in sein Schlafzimmer, wo er mich sanft zudeckte, mir einen Kuss auf die Stirn gab und meine, noch leicht nassen Haare, aus meinem Gesicht strich. Rin ging um sein Bett herum und legte sich hinter mich. Ein Arm schob sich bis zu mir und zog mich an meiner Hüfte zu Rin.

„Du bist ja ganz kalt. Nicht, dass du krank wirst.", etwas Sorge schwang in seiner rauen Stimme mit und er zog mich ganz zu sich.

Seine Amre hielten mich so fest, dass ich glaubte, er würde mich nie wieder loslassen wollen. Die Müdigkeit überrollte mich langsam und es dauerte keine zwei Minuten, da war ich schon im Land der Träume.

Die ganze Nacht hatte mich mein Freund im Arm. Am nächsten Morgen kuschelten wir noch einige Minuten, laut Rin sollten es nur fünf werden, aber man kann sich schon denken, wohin das führt, aus fünf werden zehn, aus zehn fünfzehn und so weiter. Mühsam hatte ich mich schließlich aus seinem Griff lösen können und hatte in der Küche etwas Frühstück zubereitet. Irgendwann hatte sich Rin zu mir gesellt und half mir beim Kochen. Mit dem fertigen Frühstück setzten wir uns an den Tisch und verzehrten unser Mahl.

„Was steht in den nächsten Wochen so an?", fragte ich und schob mir einen Löffel Müsli in den Mund.

Rin schluckte seinen Bissen zuerst hinunter, bevor er zu reden begann.

„Mhm...also meine Pflegeeltern von damals, als ich in Australien war, wollen dich unbedingt kennen lernen. Lori bettelt mich immer an, wenn ich sie sehe. Außerdem würde ich dir Sydney gerne zeigen, besonders die, meiner Meinung nach, wichtigen Orte, wie die Schwimmhalle, in der ich immer trainiere, oder das Aquarium. Es ist zwar nicht wichtig, aber schön. Ich würde dir auch gerne den Strand zeigen. Vielleicht zeige ich dir auch meine Schule, in die ich gegangen bin und wenn es dir bei Lori und Russell gefallen hat, dann können wir auch gerne dort nochmals hinschauen. Sonst wüsste ich nichts mehr. Wobei man lange braucht, um Sydney zu besichtigen und wir werden bestimmt einmal ein paar Tage zu Hause verbringen, wenn es dir nichts ausmacht."
„Gut. Ich freue mich auch schon sehr auf deine Pflegeeltern. Muss ich etwas beachten, wenn wir dort sind?"
„Nein, eigentlich nicht. Kannst du Englisch?"
„Ja. Zwar nicht perfekt, aber ich komme gut damit aus."
„Wenn du möchtest, können wir gleich heute mit unserer Tour beginnen."

Meine Miene erhellte sich und ich sah mein Gegenüber aufgeregt an.

„Wirklich?"
„Na klar. Um 13:40 Uhr geht ein Zug zur Schwimmhalle."

Weil wir so lange geschlafen hatten, war es bereits 12 Uhr, als wir aufwachten und folglich ist unser Frühstück jetzt eher ein Mittagessen.

„Ich glaube das geht sich nicht aus...", meinte ich zu Rin und sah aus dem Fenster.
„Was soll sich nicht ausgehen?"
„Der Zug. Wenn wir uns nicht hetzten wollen, wäre es besser wir nehmen einen späteren."
„Achso kein Problem. Wir haben alle Zeit der Welt. In einer Stadt wie Sydney, kommt alle paar Minuten ein Zug. Also sollte das unser geringstes Problem sein."

Der Blick meines Freundes wanderte, ebenfalls aus dem Fenster und er begutachtete die Stadt unter uns.

Ich muss schon sagen, Sydney ist einiges größer, als Iwatobi und das macht mir etwas Angst, aber Rin wird sich hoffentlich gut genug auskennen.

Ich konnte es kaum erwarten, die Stadt in der Rin einen Teil seines Lebens verbracht hatte besser kennenzulernen. Ich mochte das Großstadtleben. Alles ging so schnell voran und man musste zu den Stoßzeiten nie länger als drei Minuten auf die nächste Bahn oder den nächsten Bus warten.

Nach dem Essen machten wir uns fertig und gingen zum Bahnhof. Der Zug würde in circa 5 Minuten kommen und in dieser Zeit erzählte mir Rin etwas von der Schwimmhalle, seinen Freunden, die er dort hatte und noch so einiges mehr.

Der Zug blieb mit einem Quietschen stehen und wir setzten uns auf einen freien Platz. Die Halle war etwas außerhalb vom Zentrum der Stadt und somit fuhren wir ungefähr zehn Minuten.

Als wir schließlich an unserem Ziel angekommen waren, staunte ich nicht schlecht. Die Halle wirkte von außen eher unscheinbar, aber von Innen war sie extrem riesig und es war sehr stickig.

Wir standen gerade auf den Zuschauertribünen und Rin erzählte mir etwas von seinem ersten Tag hier, als ein Mann mit orange-rötlichen Haaren die Halle betrat. Er dehnte sich etwas und begann dann sich warm zu schwimmen. Rin führte mich nach unten zu dem Becken, wo der Mann gerade seine Bahnen schwamm. Als er uns sah stieg er aus dem Wasser und gab Rin ein High-Five.

„Hey Rin. How is it going?"
„Hey. I'm doing fine. How about you?"
„Thanks man. I'm fine too. Who is this cute girl?"
„She's my girlfriend. Don't you dare to flirt with her."

Rin lachte etwas und legte dabei einen Arm um meine Hüfte.

„I would never."

Der andere Mann lachte ebenfalls und nahm seine Schwimmbrille von seinem Kopf.

„We got to go. See you."

Rin nahm meine Hand und führte mich aus der Halle heraus.

„Das war ein Teamkollege von mir. Er baggert in seiner Freizeit gerne Mädchen an, deshalb hab ich ihn gewarnt."

Ich lachte nur und zog den Reißverschluss meiner Jacke zu, als wir die Halle verließen.

Insgesamt hatten wir etwas mehr als drei Stunden gebraucht. Die Zeit verging wie im Flug und es war schön die Halle einmal zu sehen.

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Nekochan :3

Rin Matsuoka x OCWhere stories live. Discover now