Rin Matsuoka x OC

~65. Fernsehen~

„Darf ich noch fernsehen?", fragte sie, während ich die Teller wegräumte.
„Natürlich, aber nicht mehr lange, du musst bald schlafen gehen und du musst leise sein, weil dein Bruder jetzt schlafen geht." 

Sie nahm Rins Hand und zog ihn auf die Couch ins Wohnzimmer. Nachdem ich in der Küche fertig war, ging ich zu ihnen ins Wohnzimmer und nahm Rin Yumi ab. Mit dem Kleinen auf dem Arm ging ich in sein Zimmer, wickelte ihn, zog ihm seinen Body an und wippte ihn in meinen Armen auf und ab, bis er schlief und ich ihn in sein Bettchen legte, das Babyfon anmachte und eins der beiden Geräte mit ins Wohnzimmer nahm. Rin und Yui sahen sich irgendeine Kinderserie an. Beide sahen zu mir, als ich mich neben Rin auf die Couch setzte und mein Handy hervor zog.

Irgendwann kletterte Yui zu uns auf die Couch, weil sie bis vorhin noch auf dem Boden saß und lehnte sich an mich. 

„Ich mag auch.", murrte Rin, richtete sich auf und legte seinen Kopf auf meinen Oberschenkeln ab. 

Ich begann schließlich mit einigen Strähnen seiner Haare zuspielen. Im Hintergrund trudelte noch immer der Fernseher, aber Yui war mehr konzentriert darauf nicht einzuschlafen.

„Yui. Es ist Zeit fürs Bett.", erlöste ich sie und so schnell konnte ich gar nicht schauen, war sie schon in ihrem Zimmer und zog sich ihren Pyjama an.
„Rin, du musst mich aufstehen lassen." 

Entgegen meiner Erwartungen, stand Rin auf und ging ebenfalls in Yuis Kinderzimmer, wo die Kleine versuchte ihre Kleidung zusammenzulegen. 

„Warte ich mach das schon. Geh bitte Zähne putzen." 

Sie nickte und stürmte ins Bad. Ich kniete mich nieder und legte alles sorgfältig zusammen. Rin stand hinter mir und sah sich das Zimmer etwas an. 

„Könnt ihr mir noch eine Gutenachtgeschichte vorlesen?", fragte Yui und rieb sich verschlafen ihre Augen.
„Natürlich." 

Vor ihr ging ich in die Hock und lächelte sie an. 

„Wo hast du denn dein Geschichtenbuch?" 

Yui deutete nur auf den Schrank und tapste auf ihr Bett zu. Ich wollte das Buch aus dem Regal nehmen, doch ich war zu klein. 

„Rin?" 

Mein Freund kam neben mich, doch anstatt mir einfach das Buch zu geben, hob er mich hoch, sodass ich das Buch greifen konnte. 

„Du solltest mir doch nur das Buch geben.", nuschelte ich und wurde rot um meine Nase. 

Rin lachte nur und nahm sich einen der kleinen Plastikstühle, den er neben Yuis Bett stellte. 

„Wer soll vorlesen?", fragte ich.
„Kara.", murmelte das Mädchen und gähnte.
„Gut, aber du musst dich zuerst ordentlich hinlegen, sonst wird dir noch kalt." 

Yui kuschelte sich unter ihre Decke und drückte ihren Kuschelhasen fest an sich. 

„Welche Geschichte möchtest du hören?"
„Dornröschen." 

Ich schlug die Geschichte auf und begann zu lesen. 

„Es war einmal eine wunderschöne Prinzessin..." 

Nach nur drei Minuten war Yui eingeschlafen. Rin sah mir verträumt zu, wie ich immer noch las, als aus dem Babyfon leises Schnaufen und Weinen ertönte. Ohne Zögern stand Rin auf und ging hinüber in das Babyzimmer, während ich weiter las. 

„Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute." 

Ich schlug das Buch leise zu, legte es auf das Regal zurück, jedoch eine Etage tiefer und verließ das Zimmer der Kleinen. Aus Yumis Zimmer hörte ich ein Summen. Vorsichtige öffnete ich die Tür und trat hinein. Rin versuchte Yumi durch Wiegen auf dem Arm in den Schlaf zu befördern, doch es funktionierte irgendwie nicht und so langsam merkte man ihm die Verzweiflung an. Als ich ihn an der Schulter antippte, drehte sich mein Freund um und drückte mir das Baby erleichtert in die Hand. 

„Hunger kann er kaum haben. Also ist es vielleicht die Windel." 

Ich legte den Yumi auf dem Wickeltisch ab und knipste die Wärmelampe an. Gespannt sah mir Rin zu, auch wenn er sich zwischendurch immer wieder fast ankotze, was mich zum Lachen brachte. 

„So jetzt bist du wieder sauber und kannst hoffentlich gut schlafen." 

Ich gab Yumi einen Kuss auf die Nasenspitze und er begann vergnügt zu quieken. 

„Hey, ich will auch.", beschwerte sich jemand aus dem Hintergrund und kam neben mich.
„Du bekommst auch einen Kuss.", lachte ich und gab Rin auch einen Kuss auf die Nasenspitze.