~53. Schrein~

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Nachdem wir im Café waren, gingen wir an den Strand und dann nach Hause. Ich hatte mit den beiden anderen noch Nummern ausgetauscht, damit wir uns wieder einmal treffen konnten, denn es hatte mir mit den Jungs heute echt viel Spaß gemacht, auch wenn ich die meiste Zeit nichts gesagt habe. In der Wohnung zog ich mir wieder meine bequemen Sachen an und machte es mir mit einem Buch auf der Couch gemütlich. Rin packte gerade ein paar Kleinigkeiten in seinen Koffer. Irgendwie schmerzte es zu wissen, dass er ab morgen nicht mehr da sein würde, aber ich wollte ihn auf keinen Fall von seinem Traum abhalten und ich habe schließlich auch noch ein Leben, welches ich weiterführen muss. Ich bemerkte, wie Rin mit jemandem telefonierte und schließlich neben mich kam. Erschöpft ließ er sich auf die Couch fallen.

„Meine Mama hat angerufen. Sie würde uns morgen gerne zum Essen einladen. Ist es für dich okay?"
„Ja klar.", schmunzelte ich und sah von meinem Buch auf.
„Mein Flug geht um 15:00 Uhr, das heißt wir müssen um spätestens 14:30 von dem Haus meiner Mutter zum Flughafen fahren. Hast du eigentlich einen Führerschein?"
„Jap, aber ich habe kein Auto, weil ich keines brauche."
„Gut dann vertraue ich dir meines an."
„Vielen Dank."

Ich drehte mich etwas, um mit Rin zu kuscheln, während ich mein Buch las.

Am nächsten Tag war Rin schon sehr bald auf den Beinen. Ich gammelte noch etwas im Bett vor mich hin, bis ich mich aufraffte und fragte, ob er meine Hilfe benötigte, doch Rin lehnte ab. Sein Koffer stand im Flur und mir kam es immer irrealer vor, dass ich in der nächsten Nacht allein in meinem großen Bett schlafen musste, oder allein Essen musste. Ich hatte keine Ahnung, ob ich das mit der Essstörung überhaut schaffen würde, aber für Rin würde ich es versuchen. Die eben ernannte Person rannte immer wieder in der Wohnung umher, um die Tasche für den Flug zu packen, als er auch sie zu seinem Koffer gestellt hatte, ließ er sich neben mich auf die Couch fallen und trank einen Schluck Wasser. Ich quetschte mich näher an ihn, um mir seinen Duft genauer einzuprägen.

„Irgendwie komisch, dass wir jetzt wahrscheinlich das letzte Mal so kuscheln werden.", brach Rin die Stille.

Ich antwortete nur mit einem Nicken und versuchte die Tränen weg zu blinzeln. Beruhigend strich mein Freund mit seiner Hand meinen Rücken auf und ab.

„Ich denke so langsam müssen wir los.", riss Rin mich aus meiner Gedankenblase.

Wir gingen ins Bad, machten uns fertig, verließen die Wohnung und fuhren zu Rins Mutter. Das ganze Haus roch nach dem Essen von Miyako.

„Kara kommst du bitte."

Ich suchte Rin und fand ihn bei einem Schrein.

„Das ist mein Vater. Du hattest immer das was ich wollte und ich hatte etwas, dass du wolltest. Ich hatte keinen Papa, was du dir immer gewünscht hast und du hattest den Vater, den ich verloren hatte, zwar alkoholabhängig, aber du hattest einen."

Ich verbeugte mich tief.

„Freut mich Sie kennen zu lernen Matsuoka-sama."

Langsam richtete ich mich auf und wir gingen zu Miyako in die Küche, wo wir ihr beim Kochen halfen. Das Essen stand schon bald auf dem Tisch und wir verputzten alles restlos. Nachher gab es noch Kuchen, wobei ich nur ein Glas Wasser trank.

Rin Matsuoka x OCWhere stories live. Discover now