4.

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Ich wachte auf, als das Auto stehen blieb.

Es war schon dunkel, darum konnte ich nicht erkennen, wo wir waren.

„Alle aussteigen.", hörte ich Cohen.

Neben mir rührte sich Eli. Vi und Ben waren eingeschlafen. Ich tippte ihnen sanft auf die Schulter.

„Hey. Wacht auf. Wir sind da."

Ben hob verschlafen den Kopf, aber Vi rührte sich nicht. Ich rüttelte an ihrer Schulter. „Viola. Wir sind da."

Ihr Kopf fuhr hoch. „Was denn?", fragte sie gereizt.

„Wir sind da. Steigt aus."

Verwirrt richtete sie sich auf.

„Wo sind wir, Rain?"

„Steigt aus. Sofort."

„Jaaa.", maulte sie richtete sich auf und setzte einen Fuß nach draußen.

„Es ist kalt.", klagte sie.

Ich schob sie weiter hinaus, dann kam Ben. Als ich einen Fuß auf den Boden setzte, spürte ich meinen Fuß in dicken Schlamm einsinken.

Igitt.

In der Dunkelheit machte ich meinen Bruder aus, der neben dem Auto stand. In seinen Augen war Panik zu lesen.

Ich nahm seine Hand. „Alles okay, Eli." Er nickte.

„Kommen Sie.", ertönte Cohens Stimme.

Zu viert setzten wir uns in Bewegung. Der Wind wehte eisig und ich fror unter meiner dünnen Jacke.

Als wir ein Stück gegangen waren, sah ich ein kleines Haus, wo Licht brannte.

Auf den letzten Stück musste ich Vi tragen, weil sie mit ihrem Rock völlig im Schlamm stecken geblieben war.

Keuchend ackerte ich den Weg zur Tür hinauf.

Cohen kramte in seiner Tasche und fischte einen Schlüssel hinaus und schloss auf. Dann drehte er sich zu uns um.

„Am besten Sie ziehen schon einmal ihre Schuhe aus."

Nachdem wir unsere nassen Jacken und Schuhe vor der Haustür gelassen hatten, gingen wir hinein.

„Cohen?", hörte ich eine vertraute Stimme.

Nein, dachte ich, bitte nicht.

Georgia erschien an der Tür.

Als sie mich sah, entgleisten ihre Gesichtszüge für einen Moment. Dann sah sie zu Eli.

„Elias?", fragte sie ungläubig.

„Georgia?", fragte er.

„Ja ich bins." Dann wandte sie sich zu mir.

„Rain! Schön dich zu sehen." Es klang bedauernd und erleichtert zugleich.

„Georgia.", sagte ich.

Dann entstand eine unangenehme Stille. Vi bibberte, Benjamin konnte sich kaum noch auf den Füßen halten und Eli wusste nicht was er sagen sollte.

„Sie werden erst einmal hierbleiben.", sagte Cohen überfreundlich. Dann: „Sie kennen sich?"

Nein, gar nicht. Könnte es sein, dass wir uns gestern getroffen hatten? Echt?

„Ja dann...", sagte Georgia, „Kommt ihr rein?" Wir traten ein.

Georgia beugte sich zu Vi und Ben. „Ihr seid Vi und Ben, richtig?" Sie nickten. An die paarmal wo sie Georgia getroffen hatten, erinnerten sie sich wahrscheinlich nicht mehr.

A Selection Story: Die Rebellin /  #Wattys2016Où les histoires vivent. Découvrez maintenant