63.

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Trish

Der Tag des Maskenballs begann mit strahlendem Sonnenschein.

Als ich aufwachte, spürte ich die Wärme des Lichts, das durch die weißen Vorhänge meines Zimmers schien.

Ich schlug meine Augen auf und war hellwach.

„Hi Mylady!", sagte Limone. „Gut geschlafen?"

Ich brummte nur, machte mich aber sofort auf den Weg ins Bad.

Meine Haare waren zerzaust und insgesamt war mein Aufzug noch etwas verschlafen, doch innerlich war ich hellwach.

Es piepte in meinem Ohr und Rain's Stimme erklang.

Hey Trish, sorry das ich dich nicht persönlich anrufe, aber ich musste heute schon etwas früher aufstehen, weil ich heute versuche ins Schloss zu kommen – die Südrebellen haben etwas vor und ich versuche es zu verhindern – aber auch die Uhr zu bekommen. Ich werde heute Abend versuchen da zu sein, wirklich – komme aber später. Ich melde mich dann. Wünsch mir Glück – bye. Falls du noch Fragen hast, frag Königin Rhea.

Dann piepte es noch einmal und die Nachricht war beendet.

Toll. Königin Rhea war schon seit zwei Tagen gar nicht im Haus – auch sie würde erst heute Abend kommen.

Und vorher hatte ich sie auch nicht gesehen.

Uns fehlten noch zwei Uhren.

Die von Maxon und die von Jem.

Wenn er überhaupt eine bekommen hatte.

Na super.

Es klopfte und ich drehte mich zur Tür. „Ja?", fragte ich.

„Mylady, hier ist Prinzessin Elvira.", rief Limone.

„Sag ihr, sie kann hereinkommen."

Ich drehte meine zerzausten Haare hastig zu einem Knoten und rammte den dünnen Spieß, den Léna immer benutzte, um mir einen Scheitel zu ziehen herein.

Die Hälfte der Haare lösten sich wieder, doch ich ignorierte es.

Noch einen Morgenmantel übergezogen und ich war startklar.

„Hallo – guten Morgen!", sagte Elvira. Sie war bereits tagestauglich und hatte ein grünes Tageskleid an.

„Und?", fragte ich.

Sie zuckte mit den Schultern. „Rain versucht jetzt in das Schloss zu kommen."

Ich nickte. „Hab ich schon gehört – und du?"

„Ich habe Nicolettas Uhr heute erhalten."

Sie setzte sich mit einem Schwung auf das Bett und zog eine kleine Schmuckschatulle heraus.

Ich ließ mich neben ihr nieder und betrachtete das Ganze genau.

„Was stellt die Gravur da?", fragte ich stirnrunzelnd.

„Julius Cäsar."

Oh. Okay. Ich klappte sie auf, indem ich das Ziffernblatt hochklappte. Unter dem Uhrwerk kam eine kleine Nadel zum Vorschein. Als ich etwas rotes daran sah, runzelte ich die Stirn.

„Nicoletta hat sie schon geöffnet?"

Elvira nickte.

„Deshalb muss man sie gut verwahren. Es sind Speicherkarten. Wie bei dieser hier." Sie hielt ihren Arm hoch.

„Du hast deine auch hier?"

Elvira nickte.

„Das ist riskant. Der Schlüssel ist hier, Italien, Schweden, Spanien, jetzt fehlt nur noch Illéa und Jéla." Ich stöhnte. „Letztere wäre gut wenn wir sie finden."

A Selection Story: Die Rebellin /  #Wattys2016حيث تعيش القصص. اكتشف الآن