31.

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Rain

Ich erwachte in meinem Bett mit dem Wunsch den Prinzen von Jéla umzubringen.

Wie konnte es dieser Schuft wagen, mir ein Schlafmittel in das Essen zu geben?

Das...geht doch nicht!

Gut, das ich Schlaf benötigt hatte war klar - aber musste er mich gleich vergiften? Ich sollte ihm eine Serviette holen?

Das einzig positive war, dass ich mich wesentlich frischer und kräftiger fühlte. Das Zeug, was mir die Ärzte gegeben hatten zeigte seine Wirkung.

Ich entwirrte mich aus den Decken und sah in das fröhliche Gesicht von Céline, die sich vor Lachen nicht mehr einkriegte.

Ich sah sie finster an.

„Das Zeug hat bei Ihnen sehr gut gewirkt, Mylady."

Ich schnaubte. „Wie lang habe ich geschlafen?"

„Fünf Stunden."

Ich riss die Augen auf. „Wie viel Uhr ist es?" - da klopfte es schon an der Tür und Céline machte mit einem verdutzen Gesichtsausdruck auf.

„Majestät."

Prinzessin Elvira trat ein und sah mich verwirrt an.

Ich knickste ebenfalls.

„Majestät - bitte entschuldigen Sie meine Erscheinung."

Sie fragte nicht nach, lächelte unsicher und ich ging schnell ins Bad, warf mir ein einfaches, blaues Tageskleid über und eine leichte Strickjacke, schlüpfte in die passenden Ballerinas.

Mann, das lief ja echt prima!

„Wollen wir einen Spaziergang machen, Eure Majestät?"

„Eine gute Idee."

Ich nickte, drehte mich um und sagte: „Du lässt niemanden rein außer Trish, okay Céline?"

Sie grinste, knickste übertrieben und machte sich grinsend daran mein Bett zu beziehen.

Ich führte Elvira Richtung Besenkammer, der einzige Ort, wo keine Kameras waren.

Ihre meergrünen Augen gingen unruhig umher.

Ich griff in die Tasche meines Kleides. Mist! Ich hatte was vergessen!

„Eure Majestät,", begann ich. „Ich habe oben noch etwas vergessen - ich bin in einer Minute wieder da."

Sie lachte. „Ich komme mit."

Ich nickte nur und wir machten uns auf den Weg zurück. Gerade als wir wieder meinen Flur passierten, sah ich, dass Jemirah an meiner Tür klopfte, jedoch machte Céline - wie befohlen - nicht auf.

Als er mich mit Elvira sah, grinste er, doch ich ging ohne ihn eines Blickes zu würdigen an ihm vorbei und verschwand durch die Hintertür ins Badezimmer.

Dann suchte ich die Fliesen nach dem neuen Funkgerät ab, fand es und stopfte es in meinen Ausschnitt.

Wieder draußen, musste ich feststellen das mein herzallerliebster Cousin sich zu ihnen gesellt hatte.

Na toll. Zwei Spatzen auf einen Schuss. Auch gut. Ich wollte sie am liebsten alle beide abknallen.

Schönes Auge, Ian - dieses stechende blau vor allem.", sagte ich, als ich den unübersehbaren Ring um sein linkes Auge betrachtete.

Er sah mich nur ungeniert an. Den Prinzen ignorierte ich einfach, lächelte Elvira an und fragte: „Wollen wir?"

„Ja!", meinte sie und wir machten uns wieder auf den Weg.

A Selection Story: Die Rebellin /  #Wattys2016Onde histórias criam vida. Descubra agora