27.

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 Rain

Ich stöhnte. Langsam konnte ich einfach keine Schokolade mehr riechen! Das war einfach grauenvoll.

 Die Tapas konnte die Dienerschaft zubereiten, die Schokoladenfrüchte und kandierte Rosen fielen in unsere Verantwortung.

 Also saß ich da und machte meinen Dreihundertsten Schokospieß (ich benötigte das Doppelte). Neben mir saß eine jammernde Trish, die gerade schöne, volle Rosen in riesige Zuckertöpfe tunkte. Daneben waren unzählige weiße Papiere, wo die Rosenblätter lagerten.

 Gerade schob sie einen Schwung Rosen in die Trockenkammer, damit sie innerhalb von ein paar Stunden hart wurden.

 Dafür schob ich regelmäßig Spieße in die Kühlkammer und kam mir mittlerweile selbst wie ein gekühlter Spieß vor.

 Auch der penetrante Rosengeruch stach mir in die Nase, allerdings konnten wir schlecht das Fenster aufmachen, denn es gestern kam ein plötzlicher Kälteeinbruch, der mehr als unangenehm war.

 „Ich habe Kopfschmerzen!“, stöhnte Trish.

 Ich schnaubte, während ich fluchend eine in flüssiger weißer Schokolade verschwundene Erdbeere suchte.

 „Wie viele brauchste du noch?“, fragte meine Freundin.

 „Dreihundert.“

 Sie zog eine Grimasse.

 „Ich ungefähre auch. Rosen – wieso kann uns da niemand helfe?“

 „Weil das in den Bereich „Snacks“ fällt und wir das selber machen müssen.“

 Trish jaulte gequält.

 „Wir haben doch noch morgen Zeit!“

 „Es trotzdem viele iste!“

 Das stimmte allerdings.

◇✵◇

 Trish

 Nachdem Rain und ich einsahen, dass wir eine Pause brauchten, stand ich auf und beschloss auf mein Zimmer zu gehen.

 Als ich eintrat, begrüßte mich Liénne und winkte mir zu. Müde winkte ich zurück.

 „Ich glaube ich nehme Bad.“

 Sie grinste.

 „Was denn?!“, fragte ich gereizt.

 „Ist schon fertig, Lady Trish.“

 Ich runzelte verwundert die Stirn, seufzte und streifte erleichtert meine Schuhe ab.

 Léna eilte zu mir und machte die Knöpfe des Kleides auf.

 Dann ging ich im Morgenmantel ins Bad und blieb erstaunt stehen.

 Die Luxusbadewanne war gefüllt mit Rosenblättern. Ein paar Kerzen standen auf dem Rand und ein wunderbarer Duft erfüllte den Raum. Erstaunt sah ich mich um.

 Dann entdeckte ich einen kleinen, handgeschriebenen Zettel mit folgender Botschaft:

 Schönheitsbad, damit du für unser Rendezvous so frisch wie eine Rose aussiehst. Jem!

 Ein kleines Herz zierte seinen Namen. Ich verdrehte die Augen.

 Das ist so was von klischeehaft, Jem.

◇✵◇

Jem

 Nervös sah ich mich um. Der Rosengarten war leer, alles war angerichtet, nur Trish fehlte noch.

A Selection Story: Die Rebellin /  #Wattys2016Where stories live. Discover now