57.

4.3K 304 6
                                    

57.

Trish

Es war zum verrückt werden,

Stöhnend rieb ich meinen schmerzenden Rücken.

In keinem beschissenen Archiv gab es überhaupt etwas über einen Mann mit der Maske. Zwar war dokumentiert wann und wo er auftrat aber das war ungefähr so als ob man dokumentieren würde wann ich irgendwo mal aufgetreten war.

Keine Identität. Nichts.

Was war das zur Hölle!

Die Tür klapperte und Elvira kam herein gestapft. Sie sah genauso motiviert aus wie ich.

„Sicher – ich habe meine Uhr – aber nirgendwo steht geschrieben, dass es diese Uhr überhaupt gibt – und was auch interessant ist: Ich habe an Jem noch nie so eine Uhr gesehen!"

„Super!" Ich rieb mir die Augen. „Lange kann ich nicht mehr schauen! Meine Augen tun schon weh!"

Sie sagte nichts und sah mich nur an.

„Was?", fragte ich,

„Du würdest Jem auch nicht heiraten, oder?"

Ich fuhr hoch. „Was hat das denn hier zu suchen?", fragte ich kalt. „Und ich wüsste nicht, ob dich das interessieren dürfte!"

Elvira ignorierte mich. „Genau. Das haben wir gemeinsam."

Ich schnaubte. „Wir -" , ich betonte das Wort. „Haben rein nichts mehr gemeinsam."

Elvira sagte nichts, sondern schaute mich mit ihren blaugrünen Augen an. „Doch. Wie ich Emilio nicht heiraten konnte – kannst du auch Jem nicht heiraten. Und im Gegensatz zu dir liebe ich einen niederrangigen Palastwachen, der vor meinem Gemach Wache steht!"

Ich verstummte und sah sie wütend an. „Das sah aber vor drei Jahren noch ganz anders aus!"

Ich stand auf.

„Ja? Echt? Ich meine versteh es mal Trish – du bist jetzt in der gleichen Situation wie ich – verstehst du - ?"

„Ich hätte es ja verstanden, nachdem ich verbannt war, aber das meine Freundin dann gleich ein Öffentlichkeitsdrama veranstaltet hat, kurz nachdem ich weg war, war mehr als mies!"

„Ich musste das doch vor der ganzen Welt beweisen – was hättest du denn gemacht – ja, ich habe ein paar Fehler gemacht, aber darum geht es einfach mal nicht!"

„Worum dann? Elvira? Worum dann?"

„Um das hier und jetzt – und auch du musst zu einem Punkt kommen!"

Ich schwieg und schmiss die Bücher hin.

„Wenn wir Probleme untereinander haben – die auch noch offen sind...ziehe ich bitte vor, dass jetzt nicht zu tun. Lass uns bitte auf das hier konzentrieren!"

Sie schnaubte, widersprach aber nicht.

Nachdem wir beide eine Weile schweigend gearbeitet haben, sagte Elvira: „Unser Prinzlein ist am Ende. Er verkriecht sich in seinem Quartier und als ich ihn rausschmeißen wollte, hat mich die Alkoholfahne aus dem Zimmer getrieben!"

Meine Güte!

„Oh – ich glaub Rain hat ihn ziemlich fertig gemacht."

„Jup.", sagte Elvira. „Da könntest du eventuell Recht haben."

„Und wenn wir es ihm sagen?"

„Aber sicher! Hey also Jem? Hmm, also ich wollte dir sagen Rain ist eigentlich eine Rebellin. Und deine gute alte Freundin auch – ach nicht zu vergessen deine Mutter ebenfalls – oder war es zumindest. Ich selbst bin auch noch dazugestoßen. Dein Berater und dein bester Freund und Leibwächter Ian gehört aber auch dazu, aber zu einer anderen Truppe – du darfst ihnen nix sagen. Rain ist nicht auf Familientrip sondern will einen Mann jagen, der eine Maske aufhat und andere Menschen killt! Ach ja, weißt du rein zufällig was von einer Uhr?"

A Selection Story: Die Rebellin /  #Wattys2016Where stories live. Discover now