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Jem

Die Menge jubelte und ich ging lachend auf ein Mädchen zu, dass eine verdächtig große Ähnlichkeit mit Rain's Haarschnitt hatte.

Ich nahm den pinken Filzstift und setzte meine Unterschrift unter dem Herz.

„Wie ist dein Name?", fragte ich sie lächelnd.

Das kleine Mädel strahlte. „Leah."

„Und Leah." Ich zwinkerte sie an. „Wer ist deine Favoritin?" Sie wurde rot.

„Lady Rain."

Ich grinste. „Ja – echt?"

„Leah!", mahnte ihre Mutter und machte ungeschickt einen Hofknicks vor mir. „Entschuldigen Sie, Majestät."

Ich schüttelte beruhigend den Kopf. „Kein Problem."

„Ja – und da soll ihre Unterschrift hin!"

Ich nickte. Dann beugte ich mich vor: „Kein Problem. Das wird sie."

Leah's Augen wurden groß und sie nickte heftig.

Ihre Mutter sah mich dankbar an.

Ich nickte den beiden zum Abschied zu und machte mich weiter auf den Weg.

„Meine Damen und Herren!", dröhnte Zhary ins Mikrofon. „Herzlich Willkommen beim Finale dieses atemberaubenden Castings!"

Ich erblickte alle anderen Erwählten, die mir glücklich zulächelten – alle in weißen Kleidern.

Endlich kam ich an der Tribüne an und Mum sah mich grinsend an.

Ich nickte.

Meine Hände waren schweißnass.

„Ihre Majestät!"

Es mussten mindestens tausende sein.

So viele, die trotz des kühlen Wetters den Weg auf sich nahmen, um hier herzukommen.

Ich lächelte stolz.

Das war mein Königreich.

Meins.

Ich setzte mich auf meinen Thron.

Es standen jetzt nur noch zwei auf der Bühne und ich musste für einen Moment an meinen Vater denken.

Aber das konnte ich jetzt nicht tun – also schob ich die Gedanken beiseite.

„Yeah!", brüllte ich. Das heizte den Mob noch mehr an und das Gekreische wurde lauter.

Ich lehnte mich entspannt zurück.

„Meine Damen und Herren!"; rief Zhary bereits zum dritten Mal. „Meine Damen und Herren!" Endlich wurde es so leise, dass er einigermaßen weitersprechen konnte.

„Es gibt ein Insiderwissen darüber über die last girls standing und das sind – WER?"

„RAIN!", schrie eine Partei.

„TRISH!", schrie die andere Partei.

Ich musste lächeln und sah zu Emilio, der mit einer Art „Tja das ist meine!" - Handbewegung in die Kamera winkte.

„Okay – kein Insiderwissen – aber wir haben jetzt wirkliches Insiderwissen! Wir haben die letzten Erwählten, bei ihren letzten Minuten als Erwählte begleitet – ohne das sie es wissen!"

Oh nein.

Ich war mir nicht so sicher, ob ich das wissen wollte.

„Ja – das bedeutet also jetzt – und was sagt ihr? Wollen wir mal nachsehen?"

A Selection Story: Die Rebellin /  #Wattys2016Où les histoires vivent. Découvrez maintenant