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Trish

Ich saß mit den anderen, übrig gebliebenen Erwählten im Kreis und überlegte was ich sagen sollte. Alle paar Sekunden sah mich Leony vorsichtig an und auch Milla interessierte sich brennend für ihre Zeitschrift, die sie falsch herum hielt. Rain war irgendwo im Schloss und machte Rebellenkram.

Als ich meine Beine überschlug, spürte ich, dass alle vom raschelnden Geräusch meines Kleides auf mich aufmerksam wurden.

„Trish?"

Ich sah auf und erblickte Milla. „Könntest du mir bitte die Nüsse geben?" Nachdem ich sie anstarrte. „Meine sind leer."

Langsam stellte ich die Schale vor ihr ab. „Vielen Dank."

Ich sah wieder auf und Milla senkte den Kopf. „Bitteschön."; sagte ich und hoffte, dass man die Ironie in meiner Stimme nicht hörte.

Sie nickte übertrieben.

Stille kehrte wieder ein.

„Möchte jemand ein Getränk?" Die junge Zofe sah mich lächelnd an.

„Einen Caramell Macchiato bitte.", sagte ich und sah die anderen an.

„Wäre doch lecker.", sagte Leony übertrieben begeistert. „Wenn der Trish schmeckt, dann können wir den doch auch mal probieren."

Alle anderen nickten zustimmend.

„Sechs Macchiatos bitte – und Wasser für Salvadore." Ich sah zu meinem Hund, der bei der Erwähnung seines Namens, in Erwartung auf Futter aufschaute.

Leonys Chihuahua fraß gerade die Wiener, die auf dem Tisch standen und Lizas Papagei war ungewöhnlich ruhig.

„Schaut mal Leute, ein Liebestest -" Ich sah Leony entgeistert an. „-passt ein Märchenprinz zu dir? 10 Fakten über Prinz Jemirah von Jéla – machen Sie den Test!"

Auch Milla starrte sie an, als wäre ihr ein zweiter Kopf gewachsen.

„Machen sie den Test mit ihren Freundinnen und finden sie heraus, ob sie eine geeignete Erwählte sind." Annie hielt sich schnell die Hand vor dem Mund um nicht loszulachen.

„Das ist doch die perfekte Beschäftigung!"

„Sag mal willst du uns provozieren?", fragte Milla scharf. Leony schüttelte den Kopf. „Nein?"

Nach ein paar Schocksekunden, begriff ich, dass sie es wirklich ernst meinte.

„Mein Gott!" Ich schnaubte. „Mein Gott – machen wir es...mal sehen wie kläglich wir versagen."

Leony nickte mir dankbar zu.

„Also erste Frage: Wann ist Jemirahs Geburtstag?"

„20. Januar."

Leony schaute nach. „Richtig."

„Nummer zwei: Wo wurde er geboren?"

„Hier?"

„Annie?"

„In New Asia auf einer Besprechung."

„Richtig."

Ich zuckte die Schultern: „Woher soll ich das wissen?"

„Steht in jedem Magazin." Ich zuckte die Schultern.

„Das ist dumm.". ertönte Millas Stimme. Leony öffnete den Mund um zu widersprechen, doch ließ es dann.

„Und ganz ehrlich?" Milla schnappte die Zeitschrift. „Ich kann dir höchstens drei beantworten – womit ich mit „ungeeignet" abschneiden würde." Sie hob beide Hände und deutete auf sich. „Und doch bin ich hier." Nach einer Pause fügte sie hinzu. „Leider. Wie wir alle hier."

A Selection Story: Die Rebellin /  #Wattys2016Donde viven las historias. Descúbrelo ahora