25.

7.8K 432 86
                                    

25.

Rain

Als ich mein Zimmer betrat, war Trish verschwunden, worüber ich ausnahmsweise wirklich dankbar war.

Ich wollte ihr nicht erklären, wieso ich schon wieder weinte.

Der letzte Mensch, der mich so umarmt hatte, war Les gewesen.

Ich wollte nicht an sie denken.

Es würde nur die Erinnerungen wieder hervorbringen.

Es klopfte in der Leitung. Ich versuchte es zu ignorieren, jedoch piepste es so stark, dass ich Kopfschmerzen bekam und nahm an, nicht ohne vorher ins Bad zu gehen.

„Ja?", fragte ich und wischte mir die Tränen aus den Augen.

Wieso kannst du dir einfach nicht einmal Hilfe holen?" Ian.

„Lass mich in Ruhe!", heulte ich.

Vergiss es, Cousine. Es bringt nichts es wegzuschieben. Lass es einfach mal zu."

„Alleine? Hier im Bad - in diesem verfickten Schloss, wo ich mich wie ein eingesperrtes Tier fühle, Ian?"

Er schwieg.

Wieso hast du keinem was gesagt, Tiiu? Es waren doch alle da - Georgia, August ich...

Mir liefen die Tränen übers Gesicht.

„Ich kann nicht mehr Ian, kapiert? Ich such diese dummen Tagebücher und bin weg, bis dahin lasst mich einfach in Frieden."

Rain...", wollte er sagen doch ich unterbrach die Verbindung.

◇✵◇

Doch anstatt der wohlverdienten Ruhe, empfing ich das Weinen eines Mädchens.

„... in dieser Situation war es mir egal, ob ich gegen die Sperrstunde verstieß oder meine Eltern anlog. Und es war mir einerlei, ob ich eine Fünf war und er eine Sechs." America! Hmmm, sie musste wohl jemanden geliebt haben. Allerdings tat sie mir leid. Eine Fünf mit einer Sechs? Übel.

...ich machte mir keine Sorgen um meine Zukunft." Da war mal jemand wirklich verliebt. „Denn nichts konnte so wichtig sein, wie die Tatsache, dass er mich liebte! Und das tat er Maxon, das tat er..."

MAXON? Den Prinzen, den sie in die Eier getreten hatte? Was sollte das? Beim Casting? Sie beredete das mit dem Prinzen beim Casting?

Wie irre war das denn?

Der Herr Prinz musste ihr ziemlich schnell verziehen haben.

Allerdings war es auch bestimmt toll, so verliebt zu sein.

In Gedanken versunken, hatte ich einen Teil des Gespräches nicht mitgehört.

Von seiner Mutter habe ich dann gehört, dass er Geld sparte, um ein mysteriöses Mädchen zu heiraten. Ich war so aufgeregt..."

Und trotzdem war sie zum Casting gegangen? Freiwillig?

Ich würde es nicht machen. Ich hätte den Mann geheiratet, wäre für ewig eine Sieben geblieben. Er war bestimmt der Traummann...

Vielleicht könnte ich America mal fragen, wie es so war, verliebt zu sein...

Das letzte Mal habe ich ihn bei meiner Verabschiedung gesehen." Americas Stimme klang erstickt.

Da war er mit einem anderen Mädchen zusammen."

...oder auch nicht? Wie dumm konnte man sein? Ich konnte diesen Jungen gleich nicht leiden.

A Selection Story: Die Rebellin /  #Wattys2016Место, где живут истории. Откройте их для себя