13.

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Rain

Ich schätze Prinz Jemirah als ziemlich höflichen Menschen ein, der es nicht so gerne mochte, immer beobachtet zu werden.Würde ich auch nicht mögen.Als ich im Flur seine abwehrende Körperhaltung und seinen ertappten Blick bemerkte, war ich erst einmal ein wenig geschockt. Dann beschloß ich spontan, mich ein wenig beliebt zu machen und bedeutete ihm etwas leiser zu sein.Wenn er auf Liza und Cambia begegnet wäre, hätte es wahrscheinlich schon eine Audienz auf dem Flur gegeben.Da ich selbst keine Lust darauf hatte, ließ ich ihn einfach stehen.Beim Essen hatte ich seinen neugierigen Blick bemerkt. Er war absichtlich später gekommen und keines der anderen Mädchen hatte ihn bemerkt. Als ich mich ziemlich früh verabschiedet hatte, wurde mir die Gelegenheit geboten, ihn etwas näher zu betrachten.Er hatte braune Haare und grüne Augen.Die Mädchen aus meiner Schule würden ihn als Traummann bezeichnen, allerdings hatte er etwas nervöses an sich.Morgen müsste ich eh mit ihm sprechen.Ich beschloss noch länger das schüchterne, nervöse Mädchen zu spielen, hätte Liza jedoch gerne gebeten, mit dem Quatschen aufzuhören. Oder ihr den Mund mit meinen Nudeln gestopft, was ich letztendlich auch getan hatte, weil ich keinen Hunger hatte. Jedoch besaß Liza die Kunst, beim Essen zu reden.Sie redete so viel, dass ich schon fast ihren ganzen Lebenslauf auswendig kannte.Als ich in mein Zimmer kam, hatten mich meine Zofen begrüßt.

◇✵◇

Als ich sah, dass die Mädchen ziemlich erschöpft aussahen – besonders Céline, schickte ich sie ins Bett. Cecilia wollte widersprechen, doch Camille zog sie am Ärmel und sie gingen. Céline schenkte mir noch ein verunsichertes Lächeln. Dann war ich alleine.

◇✵◇

Ich schaltete den Sender, der mich mit Cohen verband ein, indem ich auf die winzige Kugel hinter meinem Ohr drückte.Erst war ein Rauschen zu hören, dann hörte ich klare Stimmen. Meine Augen wanderten zum Kronleuchter und ich sah eine schwarze Kugel, fast unsichtbar.Tja, Nurméro eins gefunden. „...einen Moment, Eure Majestät, ich muss kurz mal raus – habe einen Anruf erhalten....Ja?“ Prinz Jemirah. „Kurz noch: Woher kommt Miss Day? Ich meine welcher Bundesstaat?“„... entschuldigen Sie...? Ich habe ihre Frage nicht verstanden.“„Von welchem Bundesstaat kommt Miss Day?“„Columbia.“„Und Miss North?“„Wer?“„Liza North, eine Drei.“„Ähm...“„Ottawa.“, flüsterte ich. „Es ist Ottawa.“„Ottawa, Eure Majestät.“Ich lächelte.„Hmm, Miss Day und Miss North, schienen sich aber ziemlich gut zu verstehen.“„Hmmmm.“

Dann hörte ich ein Rascheln und ein paar Schritte.Nach einer Minute hörte ich ein leises Lachen und ich hatte Cohen in der Leitung.„Sehr gut Miss Day, sehr gut.“„Das Zimmer ist voll cool! Es gibt einen riesigen Kronleuchter, und einen Schrank.“Ich stand auf und tat so, als ob ich mir die Schränke genauer ansah.„Echtes Holz, wie cool.“„Rain – was zur Hölle?“„Ich muss mich jetzt aber mal ins Bad machen...“Mit der Kamera über meinem Kopf konnte ich wohl schlecht mit einer fremden Person sprechen.„Ich verstehe Miss Rain, alles klar. Sie haben den Lageplan also schon gezeichnet. Schlafen Sie jetzt erst einmal, Gute Nacht.''

Dann ein Rascheln und die Leitung war tot. Es war mit ziemlich egal, ob die Leute mich für irre hielten. Umso besser.Dann kuschelte ich mich im sauberen Nachthemd in mein Bett und nachdem ich noch eine Weile in die Kamera gestarrt hatte, schlief ich ein.

◇✵◇

A Selection Story: Die Rebellin /  #Wattys2016Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ