1. Kapitel

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Schnell rannte ich die Straße entlang. Kurz warf ich einen Blick über meine Schulter, fühlte mich gleich wieder wie ein gehetztes Tier.
„Halt Polizei, bleib stehen.“ Schrie mir  der Polizist hinterher.
Diese Stimme kannte ich zu gut. Das ist gar nicht gut, schoss es mir durch den Kopf. Meine schwarze Kapuze zog ich noch ein Stück tiefer in mein Gesicht.
Gerade eben zahlte sich das ganze Ausdauer Training aus.
Ich erreichte den Park. Irgendwo musste es eine Nische im Gebüsch geben.
Als ich die besagte Nische fand verschwand ich darin und drückte mich nach hinten durch. Einige Augenblicke später war der Polizist auch schon da.
Keuchend bleibt dieser stehen.
„Paul wir haben sie verloren. Die kleine war aber auch verdammt schnell.“ Funkte er zu seinen Kollegen.
Innerlich rollte ich mit den Augen, war ja klar das gerade heute Stephan und Paul miteinander auf Streife waren.
Einmal schlich man sich von Zuhause weg, auf eine richtig gute Party, dann crasht die Polizei diese. Wäre das nicht schon schlimm genug. Nein es muss auch noch einer unserer Mitbewohner sein.
Kurze checkte ich Lage ob die Luft rein war. Als dies der Fall war trat ich den Heimweg zur WG an. Daheim angekommen schlich ich mich, so leise wie möglich, wieder in mein Zimmer. Schnell legte ich mich in mein Bett und schloss die Augen. Mein Herz raste noch, von der Verfolgungsjagd. So ein Pech, dass mich gerade eben Stephan verfolgt hat. Er war mit Abstand der wo am besten trainiert war.
Langsam wurden meine Augen schwerer und zogen mich in eine tiefe. Kurze musste ich noch gähnen und danach war alles schwarz.

„Guten Morgen Charly, steh auf. Wir wollen Frühstücken. Dein Vater ist auch endlich Mal in der Früh daheim.“ Jemand rüttelte an meiner Schulter. Langsam öffnete ich die Augen, bereute es allerdings gleich wieder und kneifte sie vor Helligkeit wieder zusammen. Der Übeltäter musste schon Wieder gegangen sein.
Manchmal war es gar nicht so einfach in einer WG mit so vielen Leuten zu leben.
Mein Vater war Arzt und hieß Oliver Dreier. Leider verstarb meine Mutter kurz nach meiner Geburt. Mein Vater hatte dies sehr mitgenommen. Er ist in ein tiefes Loch voller Trauer gefallen. Allein konnte er sich das Haus in Köln nicht mehr finanzieren. Damals war sein Kollege Alex ebenfalls auf der Suche nach einer Wohnung. Kurz danach ist Phil hergezogen. Als sich Franco von seiner Freundin getrennt hat war er kurzerhand mit eingezogen. Seine kleine Tochter wohnte bei der Mutter. Einmal im Monat kommt sie uns besuchen.
Stephan war der letzte, der hier einzog. Ja genau, der Stephan wo mich gestern verfolgt hatte.
Müde schlug ich die Decke wieder über den Kopf. Bis sie mir wieder herunter gezogen wurde. Franco stemmte beide Arme in die Hüfte.
„Komm Charly. Wir warten auf dich. Sogar Stephan ist noch auf. Wann schaffen wir es Mal alle zusammen zu Frühstücken. Es wäre unfair, wenn du uns das versaust.“ Leicht genervt stand er vor mir. Schwerfällig erhob ich mich und zog mich an.
Wenig später sitze ich ohne Appetit an den Tisch. Zufällig genau am anderen Ende zu Stephan. Dieser schaute durch die Nachtschicht, genauso aus, wie ich mich fühlte. Nämlich beschissen.
„Was für eine beschissene Schicht. Wir haben eine Party gecrasht. Minderjährige mit Alkohol und Drogen. Ein Mädchen ist uns abhanden gekommen. Sehr ärgerlich. Ich weiß nicht warum sich diese Jugendlichen so die Zukunft verbocken müssen.“ Seufzend rührte er sein Müsli zu Tode.
Wenn er wüsste das ich das Mädchen war...uh dann würde es Riesen Ärger geben. Zum Glück hatte er mich gestern nicht gesehen.
„Charly, hast du kein Hunger.“ Rieß Papa mich aus meinen Gedanken.
„Nein Papa, du weißt doch ganz genau das ich in der Früh nichts essen kann.“ Genervt zuckte ich mit den Schultern. Ich hasste diese ewige Fürsorge von meinen Vater.
„Bitte, ess wenigstens eine Kleinigkeit. Frühstück ist so wichtig. Gerade für dich.“ Bittend schaute er mich an.
Trotzig stand ich auf und holte mir einen Schokoriegel. Seufzend ließ ich mich wieder auf meinen Stuhl fallen.
Phil und Alex warfen sich einen skeptischen Blick zu.
„Was habt ihr schon wieder für ein Problem“ zickig schaute ich in die Richtung von den beiden.
„Schokoriegel zum Frühstück ist nicht gerade optimal. Du als Sportlerin solltest das doch gerade wissen.“ Alex schaute mich Herausfordernd an.
Wie ich diese Gespräche am Morgen hasste. Sie können mich doch einfach in Ruhe lassen.
Ich verdrehte meine Augen und widme mich wieder meinen Handy.
„Kann mich später jemand zum klettern fahren.“ Fragend schaute ich in die Runde.
Phil nickte in meine Richtung.
Wenig später räumten die Männer den Frühstückstisch auf. Stephan verschwindet in sein Bett. Er war zu geschafft von der Nachtschicht. Schließlich hatte er eine anstrengende Verfolgungsjagd.
Seit ich ein kleines Kind bin lebe ich für den Sport. Egal ob Turnen oder Klettern, am liebsten würde ich mich den ganzen Tag bewegen. Früher schleppte mich Papa wöchentlich zu irgendwelchen Psychologen, mit der Vermutung das ich ADHS habe.
So befand ich mich mit meinen Freunden wenig Später in der Kletterhalle.
„Charly, magst du anfangen. Wir sehen alle das du es kaum erwarten kannst an die Wand zu kommen.“ Rief mir Markus zu.
Routiniert legte ich meinen Gürtel an und sichere das Seil. Nachdem mich Markus von unten gesichert hat und die Stoppuhr betätigt hat, Startete ich durch. Ziel war es so schnell wie möglich die mittlere Stufe nach oben zu klettern.
Sicher und mit geübten Handgriffen klettere ich nach oben. Oben angekommen durch strömte mich ein Glücksgefühl, ich liebte die Höhe und die Geschwindigkeit. Ich würde so gerne einmal in Österreich auf einen richtigen Berg klettern gehen. Leider machte sich da mein Vater viel zu viele Sorgen.
Mit einen Handzeichen gab ich zu verstehen, dass ich wieder nach unten kam. Diesen Vorgang wiederholen wir alle.
„Kommt lasst mich die ganz schwere Route probieren. Mittlerweile bin ich schon so gut drin, dass dies ein Klacks sein sollte.“ Voller Vorfreude schaute ich in die Runde.
Ich brauchte einfach eine neue Aufgabe, sonst langweile ich mich zu Tode.
Dirk unser Kletter Trainer war gar nicht einverstanden.
„Ich halte das für keine gute Idee. Du brauchst viel Kraft dafür und die scheinst du noch nicht zu haben.“ Äußerte er seine bedenken.
„Ach Qutasch ich schaffe das.“ Nervöse tippte ich von einen Fuß auf den anderen.
Ich fühlte mich wirklich bereit dafür.
Also stimmte Dirk Schlussendlich zu. Markus sollte mich wieder sichern.
Das erste Drittel war gleich und ohne Probleme geschafft. Am Boden merkte ich kurzzeitig das Unruhe rein kam.
Schnell sah ich nach unten konnte aber nichts aus machen. Unbeirrt setzte ich meinen Weg fort.
Gerade eben wollte ich meinen Fuß auf den nächsten Stein Absetzen rutschte dieser Weg. Panik überkam mich. Ich hoffte nur das Markus am Boden richtig aufmerksam ist und das Seil gespannt lässt.
Ein Augenblick der Unachtsamkeit wird zum Verhängnis.

So der erste Teil ist geschrieben ich hoffe es gefällt euch 😉

Schwierige Zeit/ Asds, AS FanfictionOnde histórias criam vida. Descubra agora